Seiten: 208-219, Sprache: DeutschTirlet, Gil / Chabouis, Hélène Fron / Attal, Jean-PierreWeiße Schmelzflecken kommen häufig vor und manche Patienten empfinden sie als unschön. In solchen Fällen bietet die Mikroabrasionstechnik eine Lösung, die den größten Erhalt an Zahnsubstanz sichert, die aber auch einige Nachteile beinhaltet. Die hier beschriebene Methode basiert nicht auf der Entfernung dysplastischer Schmelzareale, sondern sie setzt auf eine Maskierung der Läsion. Dabei wird zunächst die nicht poröse Schmelzoberfläche mittels Chlorwasserstoff durchdrungen, und dann der unter der Oberfläche befindliche poröse Schmelz infiltriert. Dazu wird ein Komposit verwendet, dessen Brechungsindex annähernd mit dem des gesunden Zahnschmelzes übereinstimmt. Bisher wurden Erosions- und Infiltrationsmethoden zur Behandlung der Initialkaries empfohlen; in diesem Bericht wird jedoch vorgeschlagen, zwei neue Indikationen - Fluorose und traumatische Hypomineralisationsläsionen - aufzunehmen. Vier Patienten wurden mit der Erosions-/ Infiltrationstechnik nach dem ursprünglichen Protokoll behandelt. Das klinische Follow-Up erfolgte in mehreren Intervallen über einen Behandlungszeitraum von 19 Monaten. Obwohl die klinischen Ergebnisse nicht perfekt ausfielen, waren die Patienten vollständig zufrieden. Die Erosions-/Infiltrationsmethode könnte daher in anderen ähnlichen Situationen eine vielversprechende Alternative zur minimalinvasiven Behandlung darstellen.