Open AccessSeiten: 135-150, Sprache: Englisch, DeutschOmmerborn, Michelle A. / Giraki, Maria / Schneider, Christine / Schäfer, Ralf / Gotter, Andreas / Franz, Matthias / Raab, Wolfgang Hans-MichaelDas Ziel dieser Studie bestand darin, eine neu entwickelte computerbasierte Auswertungsmethode für den Bruxcore Bruxism Monitoring Device (BBMD) hinsichtlich ihrer Objektivität zu überprüfen. Darüber hinaus sollte die Fähigkeit des BBMD evaluiert werden, zwischen Patienten mit und ohne Schlafbruxismus zu differenzieren. An der Untersuchung nahmen insgesamt 48 Patienten mit Schlafbruxismus und 21 Kontrollprobanden teil. Nach detaillierter zahnärztlicher Funktionsdiagnostik (unter Einbeziehung der klinischen Kriterien der American Academy of Sleep Medicine für die Diagnostik des Schlafbruxismus) erhielt jeder Teilnehmer einen BBMD, der an fünf aufeinanderfolgenden Nächten zu tragen war. Die getragenen Folien wurden anschließend digitalisiert und unter Verwendung der neuen Methode durch zwei voneinander unabhängige Untersucher bezüglich des Abriebs ausgewertet. Hierzu wurden die abradierten Areale in Pixeln gezählt. Für die Ermittlung der Interrater-Reliabilität wurde der Interclass-Korrelationskoeffizient (ICC) kalkuliert, der mit einem ICC=0,99 eine sehr hohe Interrater-Reliabilität ergab. Die gemittelten Pixel-Scores der Patienten mit Schlafbruxismus waren im Vergleich zu denen der Kontrollgruppe etwa achtmal höher. Bei einem gewählten Cut-off-Wert von 2.900 für den Pixel-Score betrug die Sensitivität 79,2%, die Spezifität 95,2%, positiver und negativer prädiktiver Wert 97,4% und 66,7%. Die Ergebnisse dieser Studie stützen die Einschätzung, dass die neu entwickelte Auswertungsmethode für die sogenannte diagnostische Folie eine klinisch geeignete und objektive Methode darstellt, die zur Differenzierung zwischen Patienten mit und ohne Schlafbruxismus geeignet ist.
Schlagwörter: Schlafbruxismus, Quantifizierung, Abrasion, Reliabilität, klinische Einschätzung, Verlaufskontrolle, Praktikabilität