Zahnmedizin allgemeinSeiten: 1408-1416, Sprache: DeutschConrads, GeorgFast immer unbemerkt werden die Barrieren unserer Mundhöhle von unzähligen Mikroorganismen attackiert. Zur Abwehr dieser Keime besitzen wir zunächst drei Abwehrlinien: den Speichelfluss, die Mundschleimhaut sowie die immunologische Abwehr. Im Speichel schützen uns mehr als 50 ver-schiedene antimikrobielle Peptide und Immunglobuline. Die Epithelzellen der Mundschleimhaut bilden eine mehrschichtige Mauer mit Rezeptoren und Verbindungsproteinen. Die Keime haben Strategien entwickelt, um genau diese (Glyko-)Proteine für die para- und transzelluläre Invasion und Infektion zu nutzen. Alles, was diese beiden ersten Barrieren durchdringt, wird ein Fall für die immunologische Abwehr. Mit den Makrophagen und T-Zellen als Leitstellen der unspezifischen bzw. spezifischen Immunabwehr steht uns glücklicherweise ein komplexes Netzwerk zur Verfügung, um konzertiert Keime, aber auch entartete Zellen zu eliminieren. Weitere Akteure sind neutrophile Granulozyten, dendritische, natürliche Killer- und die Antikörper produzierenden B-Zellen. Als weitere, „vierte“ Abwehrlinie werden zudem eu- bzw. probiotische Bakterien betrachtet.
Schlagwörter: Speichelzusammensetzung, epitheliale Barriere, immunologische Abwehr, pathogene Mikroorganismen, probiotische Bakterien