Die Eröffnung der Kieferhöhle zur Mundhöhle wird als Mund-Antrum-Verbindung (MAV) bezeichnet. Durch diese iatrogen oder auch pathologisch eröffnete Eintrittspforte kann es bereits nach kurzer Zeit zur mikrobiellen Besiedelung der Kieferhöhle mit Mundhöhlenkeimen kommen. Es wurde gezeigt, dass es bereits 20 Stunden nach der Eröffnung des Sinus maxillaris in 72 % der Fälle zu Entzündungsreaktionen der Kieferhöhlenschleimhaut kommen kann. Aus diesem Grund sollte eine sofortige Deckung der neu entstandenen Verbindung zur Kieferhöhle erfolgen. Für den Verschluss der MAV sind viele Techniken beschrieben worden, einschließlich lokaler und extraoraler Weichteillappen. Andere Techniken umfassen autologe Transplantate, allogene und Xenotransplantate, alloplastische Materialien und andere Methoden, wie die „guided tissue regeneration“ (GTR), die Deckung mit „platelet-rich fibrin“ (PRF) oder die Sofortimplantation eines Implantats. Ziel dieses Artikels soll es sein, eine Übersicht über die verschiedenen Deckungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Manuskripteingang: 07.10.2020, Annahme: 15.10.2020
Schlagwörter: Mund-Antrum-Verbindung, oralchirurgische Komplikationen, Risikostruktur, Kieferhöhle, Komplikationsmanagement, iatrogen verursachte oroantrale Verbindung, dentogene Sinusitis maxillaris