„Bei mir in der Familie haben alle schlechte Zähne, da kann ich machen, was ich will. “Diesen oder einen ähnlichen Satz hört man in der Zahnarztpraxis immer wieder. Viele Patienten schieben die Verantwortung für ihre „schlechten“ Zähne mit diesem Mythos weit von sich weg, in ein Gebiet, das man ja doch nicht beeinflussen kann. Insbesondere in der Kinderzahnarztpraxis hört man häufig auch Eltern sagen: „Ich habe schlechte Zähne und leider habe ich meinem Kind diese schlechten Zähne vererbt!“ Klar ist es bequemer, die Schuld anderswo als bei sich selbst zu suchen, doch wie viel ist wirklich dran an diesem Mythos? Dazu muss man zuallererst die Begrifflichkeit „schlechte Zähne“ dezidierter betrachten: Was genau ist gemeint mit den „schlechten Zähnen“? In den folgenden Beiträgen sollen die Erkrankungen, die diesbezüglich die größte Rolle spielen, erläutert werden. Dazu gehören Karies (Teil 1) und Parodontitis, die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation, aber auch seltene Erkrankungen wie die Amelogenesis imperfecta und die Dentinogenesis imperfecta (alle weiteren genannten in Teil 2).