Quintessenz Zahnmedizin, 10/2023
ImplantologieSeiten: 790-798, Sprache: DeutschGahlert, Michael / Röhling, StefanVorteile von Keramik- gegenüber Titanimplantaten verspricht man sich vor allem beim Thema Weichgewebe, da bisherige Studien zeigen konnten, dass die Biofilmbildung auf Keramikimplantaten potenziell erschwert sein könnte und es zu einer geringeren Verfärbung des periimplantären Weichgewebes kommt. Klinische Studien konnten berichten, dass einteilige Keramikimplantate sehr hohe Überlebensraten und niedrigen marginalen Knochenverlust für Nachuntersuchungszeiträume von bis zu 10 Jahren haben und vergleichbar sind mit Daten von Titanimplantaten. Zu 2-teiligen Keramikimplantaten gibt es bislang nur wenige systematische Daten. Experimentelle Studien konnten jedoch zeigen, dass es möglich ist, verlässliche reversibel verschraubte Abutmentverbindungen herzustellen, die für die klinische Anwendung geeignet sind. Darüber hinaus berichten die bisher verfügbaren klinischen Studien für Nachuntersuchungszeiträume von bis zu 5 Jahren hohe Überlebens- und Erfolgsraten, die mit Daten von etablierten Titanimplantaten vergleichbar sind. Daher können 1- und 2-teilige Keramikimplantate als Alternative zu Titanimplantaten empfohlen werden. Jedoch muss der Patient darüber aufgeklärt werden, dass es bislang nur wenig klinische Langzeitdaten zu 2-teiligen Systemen gibt.
Manuskripteingang: 15.05.2023, Manuskriptannahme: 29.05.2023
Schlagwörter: Keramikimplantate, Zirkonoxidimplantate, Titanimplantate, Überlebensraten, Weichgewebe, Knochengewebe
The International Journal of Oral & Maxillofacial Implants, 4/2022
DOI: 10.11607/jomi.9289Seiten: 804-811, Sprache: EnglischGahlert, Michael / Kniha, Heinz / Laval, Sabine / Gellrich, Nils-Claudius / Bormann, Kai-HendrikPurpose: In recent years, ceramic implants made of zirconia have secured a niche position next to established titanium implants, due partly to new scientific findings and positive clinical experience with the handling of ceramic implants. The aim of this study was to assess the clinical and radiographic data for monotype ceramic implants that have remained in place for 60 months under masticatory loading.
Materials and methods: In 2011, this prospective clinical study included patients with a single-tooth gap in the maxilla and mandible. Monotype ceramic implants (Straumann) were used according to a standard protocol. Provisional prostheses were placed after 3 months, followed by final prostheses 3 months later. Patients were invited for a 60-month follow-up. Implant survival was analyzed from lifetime data. Success rates and crestal bone levels were evaluated from implant placement to 6, 12, 36, and 60 months after surgery.
Results: From the initial 44 patients recruited, 36 were analyzable for the 60-month follow-up. With one implant lost before the 6-month followup, the survival rate after 60 months was 97.7%, and the mean survival time was 58.7 months. Sixty months after implant placement, the success rate was 97.2% (95% confidence interval = 84.6% to > 99.9%). Mean bone loss after 60 months was 0.99 (± 0.59) mm.
Conclusion: After 60 months, monotype ceramic implants made of zirconia achieved success and survival rates comparable with those reported for titanium implants in selected patient populations. Ceramic implants can be used as an alternative to titanium implants at the request of patients and if specifically indicated, for example, due to titanium intolerance.
Schlagwörter: ceramic implants, clinical investigation, ceramic implants, success rate, survival rate, zirconium oxide
Implantologie, 1/2022
Seiten: 79-91, Sprache: DeutschGahlert, Michael / Röhling, StefanEin alternatives Versorgungskonzept zu TitanimplantatenZwanzig Jahre nach Einführung von Keramikimplantaten aus Zirkonoxid zeigt die Auswertung von wissenschaftlichen Daten einen technischen Evolutionsprozess auf, der diesen Medizinprodukten einen Stellenwert als Alternative zu Titanimplantaten verschafft hat. Insbesondere die Entwicklung der mikrorauen Implantatoberflächen und die verlässliche Osseointegration waren für diese Entwicklung ausschlaggebend. Darüber hinaus konnte durch optimierte Herstellungsverfahren die Frakturanfälligkeit von Zirkonoxidimplantaten dahingehend reduziert werden, dass dieser Faktor kein Hinderungsgrund für die klinische Anwendung sein muss. Problematisch in diesem Zusammenhang ist aber ein noch immer uneinheitlicher Produktionsstandard der Industrie. Klinische Daten aus retrospektiven und prospektiven Studien über einen Zeitraum von bis zu 5 Jahren belegen für Zirkonoxidimplantate eine Erfolgs- und Überlebensrate von über 95 % und erlauben die klinische Anwendung in unterschiedlichen Indikationen. Ob im Vergleich zu Titanimplantaten Keramikimplantate tatsächlich eine geringere Neigung für die Ausbildung von periimplantären Infektionen haben, lässt sich evidenzbasiert momentan nur schwer beantworten. Die bisherigen Daten sind jedoch sehr vielversprechend.
Manuskripteingang: 18.01.2022, Annahme: 30.01.2022
Schlagwörter: Keramikimplantate, Zirkonoxidimplantate, Titanimplantate, Osseointegration, Überlebensraten, Periimplantitis
The International Journal of Oral & Maxillofacial Implants, 2/2019
DOI: 10.11607/jomi.7015, PubMed-ID: 30716147Seiten: 357-365, Sprache: EnglischRoehling, Stefan / Gahlert, Michael / Janner, Simone / Meng, Bo / Woelfler, Henriette / Cochran, David L.Purpose: To radiographically investigate ligature-induced peri-implant bone loss around loaded titanium (Ti-SLA) and zirconia (ZrO2-ZLA) implants using a canine model.
Materials and Methods: Forty sandblasted and acid-etched titanium and zirconia implants were alternately placed in the mandibles of five canines (20 Ti-SLA, 20 ZrO2-ZLA). Implants were restored after 6 weeks of unloaded healing. After 4 weeks of functional loading, oral hygiene procedures were stopped and experimental peri-implant bone loss was initiated by placing cotton ligatures. After 8 weeks of active progression, ligatures were removed and plaque was allowed to accumulate for another 16 weeks of spontaneous progression (without ligatures). Standardized radiographs were taken at implant placement, at functional loading, and every 2 weeks during active and spontaneous progression of bone loss.
Results: Before ligature placement, all implants were successfully osseointegrated and no clinical or radiographic signs of peri-implant infections were detectable. Two weeks after ligature removal, one titanium implant was lost; however, no zirconia implant failures were observed during the study. Radiographically, zirconia implants revealed statistically significantly less crestal peri-implant bone loss compared to titanium implants at the end of the active progression period (Ti-SLA: 3.92 mm; ZrO2-ZLA: 2.65 mm; P .01); however, no significant differences occurred after the spontaneous progression period (P = .6). Combining the active and spontaneous progression periods together, zirconia implants demonstrated significantly reduced peri-implant bone loss compared to titanium implants (Ti-SLA: 3.76 mm; ZrO2-ZLA: 2.42 mm; P .01).
Conclusion: These results demonstrate a significantly reduced ligature-induced inflammation and bone loss for ZrO2-ZLA implants compared to Ti-SLA implants in the canine model.
Schlagwörter: bone remodeling, dental implants, peri-implantitis, titanium, yttria stabilized tetragonal zirconia, zirconium oxide
Dentista, 2/2017
Seiten: 19-20, Sprache: DeutschGahlert, MichaelEin StatementQuintessenz Zahnmedizin, 12/2017
ImplantologieSeiten: 1423-1428, Sprache: DeutschRöhling, Stefan / Gahlert, MichaelKeramische Implantate aus Zirkonoxid haben sich in den letzten Jahren als verlässliche Alternative zu Titan etabliert. Dabei ist im Markt ein Trend von anfänglich ein- hin zu zweiteiligen ZrO2-Implantaten erkennbar. Optimierte Verfahren erlauben heutzutage die Herstellung bruchsicherer Implantate aus Zirkonoxid mit mikrorauer Oberfläche, deren biomechanische Langzeitstabilität auch unter künstlicher Alterung gewährleistet ist. Ob mit der Biokompatibilität von Keramikimplantaten ein Vorteil bei periimplantären Entzündungen einhergeht, muss noch evidenzbasiert bewiesen werden. Erste experimentelle Ergebnisse sind aber vielversprechend. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass mikroraue ZrO2-Implantate der neuesten Generation ein ähnlich gutes knöchernes Einwachsverhalten und vergleichbar günstige klinische Überlebensraten wie etablierte Titanimplantate aufweisen. Jedoch müssen sich ZrO2-Implantate langfristig im klinischen Alltag noch bewähren.
Schlagwörter: Zirkoniumdioxid, Zirkonoxid, Titan, einteilige Keramikimplantate, zweiteilige Keramikimplantate
Implantologie, 3/2015
Seiten: 305-310, Sprache: DeutschGahlert, Michael / Röhling, StefanErste klinische BeobachtungenPeriimplantäre Infektionen mit krestalem Knochenabbau gehören zu den Hauptgründen für Frühoder Spätverluste bei Titanimplantaten. Als Hauptursache wird die Besiedelung der Implantatoberfläche bzw. der Implantataufbauteile mit mikrobieller Plaque betrachtet. Keramikimplantate haben sich aufgrund der wissenschaftlich nachgewiesenen gleichwertigen Osseointegrationskapazität als Alternative zu Titanimplantaten etabliert. Neben dem ästhetischen Vorteil der zahnähnlichen Farbe wurde in experimentellen Studien auch von einer reduzierten bakteriellen Adhäsion an Zirkoniumdioxid im Vergleich zu Titan berichtet. Dieser Vorteil scheint sich auch im klinischen Alltag zu bewähren, da in klinischen Langzeituntersuchungen bisher keine periimplantären Infektionen bei Keramikimplantaten beschrieben wurden. Daher gelten Auftreten, Verlauf und Therapie der Periimplantitis bei Keramikimplantaten bislang als noch weitgehend unbekannt. Der vorliegende Fallbericht beschreibt Ätiologie und Therapie einer periimplantären Infektion mit Knochenabbau bei einem Keramikimplantat und zeigt auf, dass vor allem kompromittierte anatomische Gegebenheiten die mikrobielle Infektion begünstigt haben.
Schlagwörter: Zirkoniumdioxid, Zirkonoxid, Keramikimplantate, Periimplantitis
Implantologie, 1/2014
Seiten: 39-47, Sprache: DeutschGahlert, MichaelWissenschaftliche Evidenz und klinische AnwendungKeramikimplantate aus Zirkoniumdioxid (ZrO2) sind in den letzten Jahren als Alternative zu Titanimplantaten diskutiert worden. Hohe Biokompatibilität, zahnfarbenes Kolorit und die Bruchfestigkeit von Keramikimplantaten haben bewirkt, dass Implantolog(inn)en zunehmend Interesse haben, bisher erarbeitete wissenschaftliche Daten kennenzulernen und erste klinische Erfahrungen mit Keramikimplantaten zu sammeln. Da sich neue Medizinprodukte an bisher Altbewährtem und wissenschaftlich Etabliertem messen müssen, galt es zunächst festzustellen, unter welchen Voraussetzungen eine sichere Osseointegration von Keramikimplantaten stattfindet. Erste klinische Erfahrungen von ZrO2- Implantaten mit neuartiger mikrorauer Oberflächenstruktur haben gezeigt, dass nach einem Jahr Überlebens- und Erfolgsraten auf dem Niveau von Titanimplantaten erzielt werden können. Damit sind ZrO2-Implantate neuester Generation vergleichbar mit etablierten Titanimplantaten. Es zeichnet sich ab, dass ZrO2-Implantate zukünftig in ausgewählten Indikationen eine Alternative zu Titanimplantaten darstellen werden.
Schlagwörter: Keramikimplantate, Zirkoniumdioxid, Titanimplantate, Titandioxid
The International Journal of Oral & Maxillofacial Implants, 3/2013
DOI: 10.11607/jomi.2211, PubMed-ID: 23748325Seiten: 896-904, Sprache: EnglischGahlert, Michael / Burtscher, Doris / Pfundstein, George / Grunert, Ingrid / Kniha, Heinz / Roehling, StefanPurpose: The clinical evaluation of one-piece zirconia dental implants with different diameters to determine survival rate and type of implant failure.
Materials and Methods: Information concerning implant surgery (number, diameter, length, and position of inserted implants; patient age, sex, risk factors, and bone quality) was extracted from the clinical records. All treated patients were then recalled for a follow-up examination to check the current clinical parameters concerning soft tissue, implants, and prosthetic reconstructions.
Results: A total of 79 patients received 170 implants (diameter-reduced 3.25 mm: n = 59; diameter 4.0 mm: n = 82; diameter 5.0 mm: n = 29). The clinical examination showed no signs of gingival inflammation. Prosthetic information was available for 119 implants restored with single crowns (87 implants), fixed partial dentures (25 implants), and removable hybrid dentures (7 implants). Overall, 30 implants were lost due to lack of osseointegration (n = 17) or fracture (n = 13). The diameter-reduced implants showed the lowest survival rate (59.5%) compared to the implants with a diameter of 4.0 mm (90.6%) and 5.0 mm (73.9%). The survival rate for diameters of 3.25 mm was significantly lower than that for diameters of 4.0 mm. The estimated cumulative survival rate up to 3 years demonstrated a survival probability of 82.4% for all types of implant diameters and failure.
Conclusions: Based on these results, diameter-reduced zirconia dental implants cannot be recommended for clinical use. The overall survival rate of 82.4% is not acceptable in comparison to the well-established survival rate of titanium implants.
QZ - Quintessenz Zahntechnik, 7/2003
ScienceSeiten: 842-863, Sprache: DeutschKniha, Heinz/Gahlert, Michael/Lassen, Thomas/Bier, JürgenDer Einsatz CT-gestützter Navigation hat in vielen chirurgischen Fachbereichen einen deutlichen Gewinn an Präzision verbunden mit minimal invasivem Vorgehen erbracht. Auch in der Implantologie steht seit geraumer Zeit die Navigationsmöglichkeit zur Verfügung. In dieser Studie werden die Erfahrungen und die konzeptionelle Handhabung unter besonderer Berücksichtigung zahntechnischer Anforderungen gerade in komplexen Fällen wie zahnlose Unter- oder Oberkiefer mit Navigationshilfe dargelegt. Die Aspekte der Sofortbelastungsmöglichkeiten profitieren von der Navigationshilfe entscheidend. Perfekte Positionierung, ideale Achsengestaltung und optimales Arrangement der Pfeiler untereinander lassen sich in diesen komplexen Fallsituationen in erstaunlich genauer Weise realisieren. Die Navigationshilfe kann das gegebene Knochenvolumen mit dem idealen Wax-up planerisch und in der operativen Umsetzung verknüpfen und gibt dadurch eine nicht invasive Kontrolle über die Kieferkammsituation.
Schlagwörter: Dentale Implantologie, Navigation, Medizinrobotik, Implantatplanung