Parodontologie, 3/2018
Seiten: 227-237, Sprache: DeutschEger, Thomas / Wörner, Felix / Brinkmann, Anja / Göller, Thomas / Raffel, Bernhard / Kasaj, AdrianAuswirkungen systemischer Antibiotika und eines bewusstseinsbildenden TabakentwöhnungskonzeptesDas primäre Ziel dieser Pilotstudie war es, den Effekt eines Tabakentwöhnungsprogramms während einer nichtchirurgischen Parodontaltherapie (FMDSRP) aufgrund einer chronischen Parodontitis zu bewerten, denn ein Hauptrisikofaktor für die Entwicklung einer chronischen Parodontitis ist das Rauchen, meist von Zigaretten. Das Tabakentwöhnungsprogramm beinhaltete bewusstseinsbildende Aufklärung und Motivation in sechs bis acht Behandlungssitzungen. Sekundäres Ziel war es, den Effekt einer systemischen Antibiotikatherapie auf die nichtchirurgische Parodontaltherapie im Vergleich von Nichtrauchern und Rauchern zu bestimmen.
Material und Methoden: Im Falle einer klinischen Indikation für eine das FMDSRP begleitende systemische Antibiose zur Reduktion von Aggregatibacter actinomycetemcomitans erfolgte diese mit Amoxicillin (3 x 500 mg/Tag) + Metronidazol (3 x 400 mg/Tag) bei 18 Patienten für sieben Tage; im Falle eines Nachweises von Porphyromonas gingivalis und Tannerella forsythia erfolgte eine Antibiose mit Azithromycin (1 x 500 mg/Tag) für drei Tage bei 26 Patienten oder Metronidazol (3 x 400 mg/Tag) bei 15 Patienten für zehn Tage. Jeweils im Abstand von sechs bis zwölf Wochen erfolgten weitere Behandlungssitzungen im Rahmen der unterstützenden Parodontitistherapie (UPT) bis keine blutenden Sondierungstiefen (ST) > 6 mm bestanden. Anschließend wurde die UPT in Abständen von drei Monaten bis zur Abschlussuntersuchung ein Jahr nach FMDSRP fortgeführt.
Ergebnisse: Je 57 Raucher (R) und Nichtraucher (NR, Durchschnittsalter 48 ± 8 Jahre, absolvierten die nichtchirurgische Parodontaltherapie (Sitzungen 1-3). 51 R und 50 NR (davon sieben ehemalige R) schlossen die Studie nach einem Jahr ab. Sieben R waren nach einem Jahr rauchfrei (RF: 14 %). Die Reduktion der tiefen Zahnfleischtaschen war in der Gruppe RF mit 87 % höher als bei NR (75 %) und R (73 %). Bei Studienende bestanden keine Unterschiede bezüglich der klinischen Untersuchungsparameter Bluten nach Sondieren, moderaten ST und der Reduktion des Plaque-Control-Records zwischen den Gruppen. Die Cotininspiegelbestimmung bei Studienende bestätigte die Tabakentwöhnung bei NR- und RF-Patienten.
Schlussfolgerungen: Bei Rauchern, Nichtrauchern sowie aktuell tabakentwöhnten Patienten war die Therapie, unabhängig von den unterschiedlichen systemischen Antibiotikatherapien, im einjährigen Untersuchungszeitraum erfolgreich.
Schlagwörter: Parodontitis, Tabakentwöhnung, nichtchirurgische Parodontaltherapie, systemische Antibiotika
Parodontologie, 3/2018
Seiten: 255-263, Sprache: DeutschKasaj, Adrian / Hangyási, Dávid BotondWas ist heute möglich?Die chirurgische Rezessionsdeckung verfolgt das Ziel, verloren gegangenes Gewebe funktionell und ästhetisch zu rekonstruieren und damit ehemals freiliegende Wurzeloberflächen vollständig abzudecken. Hierbei stehen in der Zwischenzeit zahlreiche chirurgische und technische Weiterentwicklungen zur Verfügung, die dazu beitragen, die Morbidität der Eingriffe zu verringern und die klinischen Ergebnisse zu verbessern. Basierend auf der zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Evidenz kann das subepitheliale Bindegewebetransplantat in Kombination mit einem gestielten Verschiebelappen nach wie vor als Goldstandard für die chirurgische Rezessionsdeckung empfohlen werden. Allerdings haben autologe Bindegewebetransplantate auch einige Nachteile, wie z. B. die Notwendigkeit eines operativen Zweiteingriffs, die entnahmebedingte Spendermorbidität sowie die begrenzte Verfügbarkeit von palatinalem Spendergewebe. Eine mögliche Alternative zu autologen Bindegewebetransplantaten stellt heute die Verwendung von Kollagenmatrizes humanen oder porcinen Ursprungs dar. Der folgende Beitrag gibt eine aktuelle Übersicht zum Einsatz von Weichgewebeersatzmaterialien im Rahmen der chirurgischen Rezessionsdeckung.
Schlagwörter: gingivale Rezessionen, Rezessionsdeckung, Weichgewebeersatzmaterialien, 3-D-Kollagenmatrix
Quintessence International, 1/2017
DOI: 10.3290/j.qi.a37016, PubMed-ID: 27822571Seiten: 57-67, Sprache: EnglischRusu, Darian / Stratul, Stefan-Ioan / Festila, Dana / Surlin, Petra / Kasaj, Adrian / Baderca, Flavia / Boariu, Marius / Jentsch, Holger / Locovei, Cosmin / Calenic, BogdanObjectives: The objective of the present case series is to describe the histology and surface ultrastructure of augmented keratinized gingival mucosa in humans during the early healing phase after surgical placement of a xenogeneic collagen matrix.
Method and Materials: Six patients underwent surgical augmentation of keratinized tissue by placement of a three-dimensional (3D) xenogeneic collagen matrix. Full-depth mucosal biopsies including original attached gingiva, augmented gingiva, and the separation zone were performed at baseline and at postoperative days 7 and 14. The specimens were stained with hematoxylin-eosin, Masson-trichrome, picrosirius red, and Papanicolaou's trichrome. Low-vacuum scanning electron microscopy (SEM) surface analysis was correlated with histology.
Results: The separation zone was clearly visible upon histologic and SEM examination at 7 days. The portions of augmented mucosa consisted of well-structured, immature gingival tissue with characteristics of per secundam healing underlying a completely detached amorphous collagenous membrane-like structure of approximately 100 μm thick. At 14 days, histologic and ultrastructural examinations showed an almost complete maturation process. There were no detectable remnants of the collagen matrix within the newly formed tissues at either time point.
Conclusions: Within their limits the results suggest that the 3D collagen matrix appears to play an indirect role during the early phase of wound healing by protecting the newly formed underlying tissue and guiding the epithelialization process.
Schlagwörter: collagen matrix, epithelium, gingiva, histology, scanning electron microscopy
Quintessence International, 9/2016
DOI: 10.3290/j.qi.a36685, PubMed-ID: 27660847Seiten: 775-783, Sprache: EnglischKasaj, AdrianA variety of periodontal plastic surgical techniques have been proposed to obtain root coverage of gingival recession defects. All of the available root coverage procedures are able to provide significant root coverage for Miller Class I and II recession-type defects. However, only the subepithelial connective tissue graft in conjunction with a coronally advanced flap appears consistently effective across all clinical parameters, and is therefore currently considered the gold standard for gingival recession therapy. The major shortcomings of connective tissue graft procedures include patient morbidity associated with the second surgical site and limited availability of palatal donor tissue. More recently, 3D collagen matrices of human and porcine origin have been introduced as possible alternatives to autogenous connective tissue grafts in recession coverage procedures. This paper aims to give an overview on the possible use of collagen matrices as soft tissue substitutes and a possible alternative to connective tissue grafts in the surgical treatment of gingival recession defects.
Schlagwörter: 3D collagen matrices, acellular dermal matrix, collagen, connective tissue grafts, gingival recession coverage
Quintessenz Zahnmedizin, 6/2015
ParodontologieSeiten: 643-652, Sprache: DeutschKasaj, AdrianIm Rahmen der plastischen Deckung gingivaler Rezessionen kann heute auf eine Vielzahl parodontalchirurgischer Techniken zurückgegriffen werden. Mit sämtlichen verfügbaren operativen Methoden ist bei entsprechender Indikation eine effektive Rezessionsdeckung möglich. Die besten Ergebnisse bezüglich aller relevanten klinischen Parameter liefern allerdings die subepithelialen Bindegewebstransplantate, die deshalb immer noch als Goldstandard bei der Deckung gingivaler Rezessionen gelten. Nachteilig an den Bindegewebstransplantaten sind jedoch die zusätzliche Entnahmemorbidität und die begrenzte Verfügbarkeit von palatinalem Spendergewebe. Als Alternative stehen heute verschiedene azelluläre dermale Kollagenmatrizes allogenen und xenogenen Ursprungs zur Verfügung. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Anwendung dieser Kollagenmatrizes als Ersatz für autologe subepitheliale Bindegewebstransplantate im Rahmen der Rezessionsdeckung.
Schlagwörter: Rezessionsdeckung, azelluläre dermale Matrix, 3-D-Kollagenmatrix, Kollagen, Bindegewebstransplantat
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 6/2015
ÜbersichtenDOI: 10.3238/dzz.2015.0448Sprache: DeutschSmeets, Ralf / Jung, Ole / Hanken, Henning / Gröbe, Alexander / Heiland, Max / Rothamel, Daniel / Grubeanu, Daniel / Iglhaut, Gerhard / Kolk, Andreas / Kasaj, AdrianIn der zahnmedizinischen Praxis nehmen regenerative Verfahren durch ihre verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten immer mehr an Bedeutung zu. Sie können als Teilbereiche des klinisch angewandten Tissue Engineering (TE) angesehen werden und verfolgen das Ziel einer möglichst nativen Kompensation.
Schlagwörter: regenerative Verfahren, Schmelz-Matrix-Proteine, Platelet Rich Plasma, Platelet Rich Fibrin, Wachstumsfaktoren, Gentherapie, Stammzelltherapie
Quintessence International, 6/2014
DOI: 10.3290/j.qi.a31806, PubMed-ID: 24701615Seiten: 521-529, Sprache: EnglischKasaj, AdrianTherapeutic decision making and successful treatment of furcation- involved molars has been a challenge for many clinicians. Over recent decades, several techniques have been advocated in the treatment of furcated molar teeth, including nonsurgical periodontal therapy, regenerative therapy, and resective surgical procedures. Today, root resection is considered a relevant treatment modality in the management of furcation- involved multirooted molars. However, root resective procedures are very technique-sensitive and require a high level of periodontal, endodontic, and restorative expertise. Given the high documented success rates of implant treatment, the clinician is increasingly confronted with the dilemma of whether to treat a furcated molar by traditional root resective techniques or to extract the tooth and replace it with a dental implant. This article reviews the outcomes of root resective therapy for the management of furcation-involved multirooted teeth and discusses treatment alternatives including implant therapy. Treatment guidelines for root resective therapy, along with advantages and limitations, are presented to help the clinician in the decision-making process.
Schlagwörter: furcation involvement, furcations, molar, periodontal disease, root resection
International Journal of Periodontics & Restorative Dentistry, 6/2014
DOI: 10.11607/prd.2094, PubMed-ID: 25411737Seiten: 816-823, Sprache: EnglischSchlee, Markus / Lex, Maria / Rathe, Florian / Kasaj, Adrian / Sader, RobertThis case series evaluated the use of a collagen matrix with a coronally advanced flap procedure for the treatment of multiple recession defects. Fifteen patients with a total of 80 recession defects were included. Root coverage was 85% ± 13% at 6 months and 81% ± 22% at 12 months. Complete root coverage was achieved in 60% of the sites after 6 months and in 56% after 12 months. The percentage of sites with thick gingival morphotype increased significantly. The results indicated that the collagen matrix may be a useful alternative to the connective tissue graft in the treatment of multiple recession defects.
Parodontologie, 1/2012
Seiten: 95-99, Sprache: DeutschPapst, Andreas / Kasaj, AdrianQuintessence International, 7/2011
PubMed-ID: 21716983Seiten: 555-563, Sprache: EnglischStratul, Stefan-Ioan / Sculean, Anton / Rusu, Darian / Didilescu, Andreea / Kasaj, Adrian / Jentsch, HolgerThe aim of the study was to evaluate the impact of smoking on a prolongated chlorhexidine digluconate regimen after scaling and root planing. Forty-two smokers (test group) and 85 nonsmoking patients (control group) with generalized chronic periodontitis were examined for clinical attachment level (CAL), probing depth (PD), bleeding on probing (BoP), and Plaque Index (Pl) at baseline and after 1 and 3 months. During scaling and root planing, a 0.2% chlorhexidine digluconate solution and a 1% chlorhexidine digluconate gel were used. The subjects used a 0.2% chlorhexidine digluconate solution twice daily for 3 months. The Mann-Whitney U and Wilcoxon tests were used for statistical analysis. There were significant improvements of all studied variables after 1 and 3 months in both groups. After 3 months, the mean improvement in the test group was 1.62 mm for CAL, 2.85 mm for PD, and 48% for BoP; in the control group, the values were 2.18 mm for CAL, 2.81 mm for PD, and 47% for BoP. Only the maximum changes of CAL between 1 and 3 months (test group, 0.32 mm vs 0.69 mm in the control group) and PD (test group, 0.47 mm vs 0.76 mm in the control group) were significantly different between the groups (P .05 and P = .05, respectively). The present data appear to suggest that the use of chlorhexidine digluconate twice daily during a period of 3 months following nonsurgical periodontal therapy may result in significant clinical improvements in smokers and nonsmokers.
Schlagwörter: chlorhexidine, periodontitis, scaling and root planing, smoking