Quintessenz Zahnmedizin, 10/2024
ParodontologieSeiten: 803-813, Sprache: DeutschJung, Katja / Frankenberger, Roland / Schlüter, Nadine / Ganß, CarolinaPatienten zeigen im Verlauf einer Parodontitistherapie häufig exponierte Wurzeloberflächen und vergrößerte Interdentalräume, die schwierig zu reinigen sind und spezielle Speiseretentionsbereiche darstellen. Die vulnerablen Wurzeloberflächen sind daher spezielle Kariesrisikoareale. Betroffene Patienten sollten idealerweise schon zu Beginn der Behandlung, spätestens aber in der unterstützenden Parodontitistherapie auch intensiv kariespräventiv beraten und betreut werden. Gute Mundhygiene und eine mundgesunde Ernährung stellen gemeinsame Faktoren dar, die Karies vermeiden und den Erfolg der Parodontitistherapie bestimmen können. Die Fluoridapplikation durch Fluoridzahnpasten sollte risikoadaptiert durch zusätzliche häusliche (z. B. 5.000-ppm-Fluoridzahnpaste) und professionelle Anwendungen (z. B. konzentrierte Gele/Lacke oder Silberdiamminfluorid) ergänzt werden. Liegt bereits Karies der Wurzeloberflächen vor, sollte möglichst versucht werden, die Läsionen durch vorsichtige Exkavation, Glättung und intensive Präventionsmaßnahmen zu arretieren. Sind die Läsionen progredient, kommen direkte oder indirekte metallische oder zahnfarbene Versorgungen infrage, falls erforderlich in Verbindung mit Verfahren zur Anhebung der zervikalen Stufe. All diese Maßnahmen sollten in Abhängigkeit von den Behandlungsmöglichkeiten, der Adhärenz und dem sozialen Umfeld der Patienten individualisiert werden.
Manuskripteingang: 08.08.2023, Manuskriptannahme: 12.10.2023
Erstpublikation: Jung K, Frankenberger R, Schlüter N, Ganß C. Wurzelkaries − Prävention und Management im Rahmen der Parodontitistherapie. Parodontologie 2023;34(4):415–426.
Schlagwörter: Wurzelkaries, Prävention, Mundhygiene, Ernährungsberatung, individualisierte Konzepte, restaurative Versorgung, Parodontitistherapie
Team-Journal, 1/2024
FachbeitragSeiten: 20-25, Sprache: DeutschSchlüter, Nadine / Ganß, CarolinaErosionen werden durch den direkten Einfluss von Säuren auf die saubere Zahnhartsubstanz verursacht. Diese Säuren können zum einen von außen, im Regelfall mit der Nahrung, zugeführt werden oder zum anderen aus dem Magen stammen. Da sich während der Schwangerschaft sowohl oftmals die Ernährungsgewohnheiten ändern als auch viele werdende Mütter regelmäßig erbrechen, wird häufig angenommen, dass beide Veränderungen zu einem erhöhten Erosionsrisiko führen. Allerdings lassen die Dauer der mit einer Schwangerschaft einhergehenden Veränderungen diesen einfachen Rückschluss fraglich erscheinen. Der Beitrag gibt daher eine Übersicht über den Pathomechanismus und die Entstehung von Erosionen und zeigt Möglichkeiten auf, wie präventiv orientierteEmpfehlungen bei regelmäßigen Säureeinwirkungen kommuniziert werden können – auch ganz unabhängig von einer Schwangerschaft.
Quintessenz Zahnmedizin, 9/2023
AlterszahnmedizinSeiten: 694-703, Sprache: DeutschGanß, Carolina / Jung, Katja / Schlüter, NadineWurzelkaries wird meist als Erkrankung des Alters angesehen und kommt oft erst dann in den Blick, wenn erste Läsionen aufgetreten sind. Therapie und begleitende präventive Maßnahmen sind dann oftmals schwierig, gerade wenn altersbedingte Einschränkungen die Compliance erschweren. Voraussetzung für Wurzelkaries ist die Exposition von Wurzeloberflächen. Ein Perspektivwechsel von Wurzelkaries als Erkrankung des Alters hin zur Erkrankung freiliegender Wurzeloberflächen kann hier zu neuen Präventionsansätzen beitragen. Dabei steht im Vordergrund, die interdentalen Strukturen so lange wie möglich zu erhalten und die Exposition approximaler Wurzeloberflächen so lange wie möglich zu vermeiden. Daher ist die Optimierung der Mundhygiene schon im jüngeren Alter ein elementarer Beitrag zur primären Wurzelkariesprävention, aber auch zur eigenständigen guten Mundhygiene bis ins hohe Alter. Fluoride sind im Kontext von Wurzelkaries weniger effektiv als bei koronaler Karies, daher gehören zusätzlich Ernährungsberatung und gute Plaquekontrolle zu den zentralen Bausteinen individualisierter Präventionskonzepte.
Manuskripteingang: 14.04.2023, Manuskriptannahme: 24.06.2023
Schlagwörter: Wurzelkaries, Prävention, Mundhygiene, Ernährungsberatung, individualisierte Konzepte
Parodontologie, 4/2023
Seiten: 415-426, Sprache: DeutschJung, Katja / Frankenberger, Roland / Schlüter, Nadine / Ganß, CarolinaPatienten zeigen im Verlauf einer Parodontitistherapie häufig exponierte Wurzeloberflächen und vergrößerte Interdentalräume, die schwierig zu reinigen sind und spezielle Speiseretentionsbereiche darstellen. Die vulnerablen Wurzeloberflächen sind daher spezielle Kariesrisikoareale. Betroffene Patienten sollten idealerweise schon zu Beginn der Behandlung, spätestens aber in der unterstützenden Parodontitistherapie auch intensiv kariespräventiv beraten und betreut werden. Gute Mundhygiene und eine mundgesunde Ernährung stellen gemeinsame Faktoren dar, die Karies vermeiden und den Erfolg der Parodontitistherapie bestimmen können. Die Fluoridapplikation durch Fluoridzahnpasten sollte risikoadaptiert durch zusätzliche häusliche (z. B. 5.000-ppm-Fluoridzahnpaste) und professionelle Anwendungen (z. B. konzentrierte Gele/Lacke oder Silberdiamminfluorid) ergänzt werden. Liegt bereits Karies der Wurzeloberflächen vor, sollte möglichst versucht werden, die Läsionen durch vorsichtige Exkavation, Glättung und intensive Präventionsmaßnahmen zu arretieren. Sind die Läsionen progredient, kommen direkte oder indirekte metallische oder zahnfarbene Versorgungen infrage, falls erforderlich in Verbindung mit Verfahren zur Anhebung der zervikalen Stufe. All diese Maßnahmen sollten in Abhängigkeit von den Behandlungsmöglichkeiten, der Adhärenz und dem sozialen Umfeld der Patienten individualisiert werden.
Manuskripteingang: 08.08.2023, Annahme: 12.10.2023
Schlagwörter: Wurzelkaries, Prävention, Mundhygiene, Ernährungsberatung, individualisierte Konzepte, restaurative Versorgung, Parodontitistherapie
Quintessenz Zahnmedizin, 6/2018
ZahnerhaltungSeiten: 618-629, Sprache: DeutschSchlüter, Nadine / Luka, Benedikt / Ganß, CarolinaMundhygiene ist ein Thema, das häufig in den Medien behandelt wird. So werden regelmäßig verschiedene Zahnpflegeartikel in Form von Mundspüllösungen, Zahnpasten oder Zahnbürsten in unterschiedlichsten Ausführungen beworben, interessanterweise jedoch kaum Produkte zur Interdentalraumhygiene. Die beworbenen Artikel scheinen Universalmittel gegen eine Zahnzerstörung zu sein. Aber ist wirklich jedes Produkt und jedes Hilfsmittel gleichermaßen für jeden Patienten geeignet, und welche Fehler werden bei der Mundhygiene regelmäßig gemacht? In dem Beitrag wird eine Übersicht über geeignete Mundhygienestrategien gegeben und dargestellt, dass auch nach Jahrzehnten gesetzlich verankerter Gruppen- und Individualprophylaxe zwar die Kariesprävalenz gesunken ist, aber nach wie vor nur ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung eine korrekte Mundhygiene durchführt. Vor allem im Bereich der Oral- und Interdentalflächen gibt es noch erheblichen Verbesserungsbedarf. Zudem wird dargelegt, wann herkömmliche Mundhygienestrategien versagen und welche Empfehlungen eventuell alternativ oder ergänzend ausgesprochen werden können.
Schlagwörter: Mundhygiene, Interdentalraumhygiene, Zahnbürsten, Zahnseide, Putztechnik, Putzsystematik
Quintessenz Zahnmedizin, 9/2016
ZahnerhaltungSeiten: 1061-1067, Sprache: DeutschGanß, Carolina / Schlüter, NadineMundhygieneempfehlungen sollten gleichermaßen Aspekte der Karies- wie auch der Gingivitis-/Parodontitisprävention berücksichtigen. Die Empfehlung, zweimal täglich für 2 Minuten mit einer Fluoridzahnpaste zu putzen, kann als hinreichend belegt betrachtet werden. Dagegen ist es wahrscheinlich unerheblich, wann und mit welcher Technik geputzt wird. Vielmehr erscheint es wichtiger, darauf hinzuwirken, dass alle Bereiche des Zahnbogens erreicht werden. Elektrische Zahnbürsten und Hilfsmittel zur Zwischenraumreinigung sind wenig nutzbringend, wenn ihre Anwendung nicht intensiv trainiert wird. Dies darf jedoch nicht zu dem Gedanken führen, dass solche Hilfsmittel sinnlos seien. Motivation und Instruktion zu einer effektiven Mundhygiene sollten vielmehr auf der individuellen Beobachtung des Putzverhaltens basieren und von regelmäßigen praktischen Übungen begleitet sein.
Schlagwörter: Mundhygiene, Putztechnik, Zahnputzsystematik, elektrische Zahnbürste, Zahnseide, Interdentalbürste
Quintessenz Zahnmedizin, 9/2015
EditorialSeiten: 991, Sprache: DeutschGanß, Carolina / Lussi, AdrianQuintessenz Zahnmedizin, 9/2015
ZahnerhaltungSeiten: 1031-1042, Sprache: DeutschSchlüter, Nadine / Lussi, Adrian / Ganß, CarolinaKausale Ansätze sowie symptomatische Strategien mit Fluoriden und neuen AgenzienErosionen stellen nach Karies die zweithäufigste Form der Zahnhartsubstanzerkrankungen dar. Besonders in Risikogruppen kann diese Erkrankung gehäuft vorkommen und ein ganz erhebliches Ausmaß annehmen. Dazu zählen Personen, die einen hohen Konsum an Sport- und Erfrischungsgetränken aufweisen, die wie Vegetarier bzw. Rohköstler spezielle Ernährungsformen bevorzugen oder bei denen regelmäßig Mageninhalt durch Reflux oder Erbrechen in die Mundhöhle gelangt. Geeignete Behandlungsansätze haben für diese Risikogruppen eine große Relevanz. In den letzten Jahren sind zahlreiche Präparate mit der Indikation Erosionen auf den Markt gekommen, so dass es mitunter schwer ist, den Überblick zu behalten und zu beurteilen, was bei Erosionen wirklich hilft. Der Beitrag gibt einen Überblick über zweckmäßige Prophylaxe- und Therapiestrategien bei Erosionen. Zudem werden die neuen Produkte kritisch hinterfragt.
Schlagwörter: Erosionsprophylaxe, Erosionsdefekt, säureinduzierter Zahnhartsubstanzverlust, Fluorid, Chitosan, Zinn, BEWE-Index
Quintessenz Zahnmedizin, 9/2015
ZahnerhaltungSeiten: 1043-1049, Sprache: DeutschGanß, Carolina / Lussi, Adrian / Schlüter, NadineDie klinische Erfahrung zeigt, dass die restaurative Versorgung aktiver erosiver Läsionen oft von Misserfolgen geprägt ist. Auch unter besten Bedingungen durchgeführte zahnfarbene Versorgungen weisen häufig bereits nach kurzer Zeit Randverfärbungen oder marginale Imperfektionen auf bzw. gehen teilweise oder ganz verloren. Die Ursachen dafür sind nicht gut untersucht, aber es kann vermutet werden, dass der Verbund zu erodiertem Dentin aufgrund seiner speziellen histologischen Struktur oder wegen der Aktivierung von dentineigenen Enzymen nur eingeschränkt gelingt. Bislang ist unklar, welche Adhäsivsysteme für erodiertes Dentin am besten geeignet sind und inwieweit die zur symptomatischen Therapie empfohlenen häufigen Fluoridapplikationen den adhäsiven Verbund beeinflussen. Zumindest für das Adhäsivsystem Clearfil SE Bond zeigen erste Studien jedoch, dass die Vorbehandlung mit fluorid- und zinnhaltigen Lösungen die Haftung möglicherweise sogar verbessert. In jedem Fall sollten Erosionen vor der Versorgung mit adhäsiv verankerten Restaurationen durch geeignete kausale und/oder symptomatische Maßnahmen arretiert werden.
Schlagwörter: Erosion, adhäsiver Verbund, Dentin, Schmelz, Demineralisation
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 5/2015
Mitteilungen der GesellschaftSprache: DeutschBrakel, Markus / Ganß, CarolinaPräsidentin Prof. Carolina Ganß zu den Aufgaben der DGPZM und der Neustrukturierung der DGZ /"Es gibt international nichts Vergleichbares"