Quintessenz Zahnmedizin, 8/2015
Orale MedizinSeiten: 929-937, Sprache: DeutschJanner, Simone F. M. / Suter, Valérie G. A. / Altermatt, Hans Jörg / Reichart, Peter A. / Bornstein, Michael M.Ein Fallbericht mit LiteraturübersichtBei der nekrotisierenden Sialometaplasie (NS) handelt es sich um eine seltene und gutartige Läsion der Speicheldrüsen. Die oft ulzerierten Läsionen treten in den meisten Fällen am posterioren harten Gaumen auf. Das klinische und das histopathologische Bild sind bei der NS des Gaumens von besonderer Bedeutung, da es bösartige Neoplasien wie das orale Plattenepithelkarzinom und das Mukoepidermoidkarzinom der Speicheldrüsen imitieren kann. Für die sichere Diagnose gilt heute die Inzisionsbiopsie mit histopathologischer Untersuchung als Vorgehensweise der Wahl. Üblicherweise heilen Läsionen einer NS innerhalb von wenigen Wochen spontan ab und bedürfen keiner spezifischen Therapie. Der vorliegende Fallbericht beschreibt eine bilateral aufgetretene und histopathologisch bestätigte NS des harten Gaumens bei einer 22-jährigen Patientin mit Essstörungen. Die verschiedenen klinischen Stadien der Läsion von ihrer Entstehung bis zur Heilung sowie mögliche kausale Faktoren werden vorgestellt und die Differenzialdiagnosen von Gaumenulzerationen diskutiert.
Schlagwörter: Nekrotisierende Sialometaplasie, Speicheldrüsen, Mundschleimhautulkus, Essstörungen, Bulimia nervosa, Inzisionsbiopsie
Quintessenz Zahnmedizin, 6/2014
OralchirurgieSeiten: 711-721, Sprache: DeutschSuter, Valérie G. A. / Reichart, Peter A. / Warnakulasuriya, Saman / Altermatt, Hans Jörg / Bornstein, Michael M.Diagnostik, Therapie und klinische Relevanz einer häufigen oralen VeränderungReizbedingte fibröse Hyperplasien gehören zu den häufigsten gutartigen intraoralen Weichgewebsveränderungen, während echte, autonom wachsende Fibrome seltener sind. Klinisch manifestieren sie sich als rund-ovale oder längliche, gestielt oder breitbasig aufliegende, weiche oder derbe Gewebemassen. Sie finden sich typischerweise in den Schleimhautbereichen, welche besonders traumatischen Reizen ausgesetzt sind (z. B. das Planum buccale, die Zungenränder oder das Vestibulum oris bei Prothesenträgern). Durch sorgfältige Inspektion und Palpation der intraoralen Schleimhaut werden fibröse Hyperplasien bzw. Fibrome erkannt. Die charakteristischen klinischen Merkmale schränken Differenzialdiagnosen ein. Die Diagnose beruht auf der typischen Histomorphologie mit Verhornungstendenz des bedeckenden Plattenepithels und fokaler Vermehrung des kollagenfaserreichen subepithelialen Stromas. Die Exzisionsbiopsie mit dem Skalpell oder dem CO2-Laser stellt die Therapie der Wahl dar und erlaubt gleichzeitig eine Diagnosesicherung mittels histopathologischer Untersuchung. Der Einsatz von Elektrotom und anderen Lasertypen (Dioden, Er:YAG, Nd:YAG, KPT) ist mit klinischen Nachteilen verbunden, und/oder die Methoden sind ungenügend wissenschaftlich dokumentiert. Weiter gehört die Eliminierung eines vorhandenen Reizfaktors zur Therapie und insbesondere zur Rezidivprophylaxe.
Schlagwörter: Fibröse Hyperplasie, Fibrom, Reizfibrom, Exzision, CO2-Laser
Quintessence International, 5/2014
DOI: 10.3290/j.qi.a31543, PubMed-ID: 24634907Seiten: 431-437, Sprache: EnglischJanner, Simone F. M. / Suter, Valerie G. A. / Altermatt, Hans Jörg / Reichart, Peter A. / Bornstein, Michael M.Necrotizing sialometaplasia (NS) is a rare and benign lesion that mostly affects the posterior hard palate. Its importance resides in its clinical and microscopic characteristics, which can closely mimic malignant neoplasias, in particular oral squamous cell carcinoma and mucoepidermoid carcinoma. Accurate histopathologic evaluation of an incisional biopsy is considered as the diagnostic gold standard. NS lesions heal spontaneously within weeks, and no further treatment is necessary. We report a case of a bilateral palatal NS in a 22-yearold woman with bulimia, where an incisional biopsy confirmed the clinical diagnosis. The different clinical stages of the lesions from onset to resolution and the possible etiologic factors are described in detail, as well as a discussion of the differential diagnoses of palatal ulcers. When taking a biopsy from suspicious oral lesions, care has to be taken that an appropriate tissue sample is harvested, and the histopathologic analysis is performed by an experienced pathologist to establish a correct diagnosis.
Schlagwörter: biopsy, bulimia nervosa, eating disorders, minor salivary glands, necrotizing sialometaplasia, oral ulcers
Quintessence International, 3/2014
DOI: 10.3290/j.qi.a31211, PubMed-ID: 24570990Seiten: 233-237, Sprache: EnglischFrei, Marc / Buettner, Michael / Perren, Aurel / Reichart, Peter A. / Bornstein, Michael M.Botryoid odontogenic cysts (BOC) are considered to be rare polycystic variants of lateral periodontal cysts characterized by a multilocular growth pattern. The most frequent location of BOC is the mandible, predominantly the premolar-canine area, followed by the anterior region of the maxilla. The cyst shows a slight female predilection. This case report of a BOC demonstrates a treatment with initial fenestration and decompression of the cyst in order to prevent damage to adjacent structures such as the inferior alveolar nerve. The present case report emphasizes the importance of accurate clinical, radiographic, and histologic diagnostic procedures of unspecific radiolucent lesions in the jaws to establish a firm diagnosis and avoid inappropriate treatment strategies.
Schlagwörter: botryoid odontogenic cyst, cone beam computed tomography, decompression, diagnosis, therapy
Quintessence International, 3/2014
DOI: 10.3290/j.qi.a31209, PubMed-ID: 24570992Seiten: 245-248, Sprache: EnglischBingisser, Andreas C. / Körner, Meike / Reichart, Peter A. / Bornstein, Michael M.Fordyce granules of the oral mucosa are often discovered during routine dental examinations. They are considered anatomic variations and are typically seen on the labial and buccal mucosa in adults. The present case report describes for the first time in the literature an atypical location of an enlarged Fordyce granule with local bone destruction. The diagnostic process, surgical treatment, and follow-up are presented and discussed.
Schlagwörter: cone beam computed tomography, ectopic sebaceous glands, Fordyce granules, intraoral sebaceous hyperplasia
Parodontologie, 3/2014
Seiten: 267-278, Sprache: DeutschGfeller, David / Reichart, Peter A. / Bornstein, Michael M.Eine ÜbersichtDer Genuss von Tabak - geraucht oder auch in Form von rauchlosem Tabak - hat verschiedene negative Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Bei den Risiken denkt man zuerst an allgemeinmedizinische Folgeerscheinungen wie das Lungenkarzinom, an ischämische Gewebeschäden aufgrund Veränderungen der peripheren Blutgefäße und der Koronararterien, an chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen, Schlaganfall und an Hypertension. Für den klinisch tätigen Zahnarzt sind die durch den Tabak verursachten Mundschleimhautveränderungen von großer Bedeutung. Dabei handelt es sich um benigne, präkanzeröse und auch maligne Läsionen, die alle Regionen der Mundhöhle betreffen können. Dieser Artikel präsentiert eine Übersicht der tabakinduzierten oralen Schleimhautveränderungen, welche im klinischen Praxisalltag anzutreffen sind. Besonders soll auch auf die Problematik des rauchlosen Tabaks eingegangen werden, dessen Folgen für die orale Mukosa, auch bedingt durch die vermehrte Migration der letzten Jahrzehnte in unseren Breitengraden, an Bedeutung gewonnen haben.
Schlagwörter: Tabak, rauchloser Tabak, Betelnuss, Mundschleimhauterkrankungen, Rauchermelanose, Rauchergaumen, Leuködem, orale Leukoplakie, submuköse Fibrose, Mundhöhlenkrebs
Quintessenz Zahnmedizin, 10/2014
Orale MedizinSeiten: 1257-1264, Sprache: DeutschFässler, Daniel S. / Hauser, Christoph / Reichart, Peter A. / Bornstein, Michael M.Die Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) gehört neben der HIV-Infektion zu den wichtigsten infektiösen Risiken, denen sich der Zahnarzt in der Praxis aussetzt. Nach der HIV-Infektion ist die HCV-Infektion die zweithäufigste blutübertragbare Erkrankung, für die es bis heute keine Möglichkeit der präventiven Immunisierung gibt. Im Gegensatz dazu lässt sich die Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus durch eine aktive Impfung vermeiden. Viele HCV-infizierte Patienten wissen nichts von ihrer Infektion. Orale Manifestationen aufgrund einer nicht erkannten HCV-Infektion sind durchaus möglich. Deshalb ist es äußerst wichtig, Zahnärzte für dieses Thema zu sensibilisieren. Einerseits können sie bei ihren Patienten eine mögliche HCV-Infektion durch das Vorhandensein von oralen Pathologien erstmals diagnostizieren und Betroffene ggf. an einen Spezialisten überweisen. Andererseits sollten Zahnärzte darüber informiert sein, dass bei einer Stichverletzung in ihrer Praxis ein Postexpositionsprozedere nicht nur für HIV-, sondern auch für HCV-Infektionen existiert, welches in Zusammenarbeit mit Spezialisten umgehend eingeleitet werden sollte. Mit diesem Wissen ist es möglich, die HCV-bedingte Morbidität der Patienten zu reduzieren und weitere HCV-Übertragungen zu verhindern.
Schlagwörter: Hepatitis C, Infektionsrisiko, orale Manifestationen, Postexpositionsprophylaxe
Quintessenz Zahnmedizin, 1/2014
Orale MedizinSeiten: 63-70, Sprache: DeutschKraus, Riccardo D./Reichart, Peter A./Altermatt, Hans Jörg/Schmidt-Westhausen, Andrea Maria/Bornstein, Michael M.Ein Update zur Raucherprävention und -entwöhnung in der ZahnarztpraxisDie humanen Papillomaviren (HPV) sind nicht nur als Risikofaktor für das Zervixkarzinom von Bedeutung, sondern haben in den letzten Jahren auch in der Zahnmedizin bzw. der oralen Medizin an Relevanz gewonnen. Die Viren können in der Mundhöhle benigne, selbstlimitierende Tumoren wie das Plattenepithelpapillom, die Verruca vulgaris, das Condyloma acuminatum und die fokale epitheliale Hyperplasie (Morbus Heck) verursachen. Diese HPV-assoziierten Läsionen treten häufiger bei reduzierter Immunkompetenz wie etwa bei HIV-infizierten Patienten auf. Ferner ist heutzutage bekannt, dass Hochrisiko-HPV-Typen für eine Untergruppe von Plattenepithelkarzinomen in der Kopf-Hals-Region bei jüngeren Patienten ohne Alkohol- und Tabakabusus in der Vorgeschichte verantwortlich sind. Eine vielversprechende Möglichkeit der Primärprävention von HPV-assoziierten Karzinomen ist seit 2006 die HPV-Impfung. Obwohl die verfügbaren Impfstoffe hauptsächlich zur Prävention von Zervixkarzinomen konzipiert wurden, könnten sie auch präventiv gegen gewisse Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich wirken. Langzeitstudien mit großen Patientenzahlen werden aber erst in mehreren Jahren zeigen, ob die Impfung auch gegen diese Krebsformen einen Schutz bietet.
Schlagwörter: Humane Papillomaviren (HPV), Papillom, Plattenepithelkarzinom, Oropharynxkarzinom, Impfung
Quintessenz Zahnmedizin, 7/2013
Bildgebende VerfahrenSeiten: 881-886, Sprache: DeutschSchnider, Nicole/Reichart, Peter A./Bornstein, Michael M.Ein FallberichtFremdkörper sind keine seltenen Befunde in der maxillofazialen Region und häufig Folgen von Autounfällen oder körperlicher Gewalt. Zu den in orofazialen Geweben am meisten entdeckten Objekten gehören Fragmente aus Metall, Plastik, Holz und Glas. Die Darstellung mittels bildgebender Verfahren und die genaue Lokalisierung dieser Objekte können oft zu einer Herausforderung werden, sind aber von großer Wichtigkeit vor einer chirurgischen Intervention bzw. Entfernung. Der Fallbericht beschreibt die Visualisierung und Lokalisierung von gläsernen Fremdkörpern in der Mundhöhle mit Hilfe der dentalen digitalen Volumentomographie.
Schlagwörter: Intraorale Fremdkörper, Glasscherben, radiopake Strukturen, Trauma, dentale digitale Volumentomographie
Quintessenz Zahnmedizin, 6/2013
Orale MedizinSeiten: 743-751, Sprache: DeutschFässler, Daniel S./Kessler, Bernhard/Reichart, Peter A./Bornstein, Michael M.In den letzten Jahren hat sich die HIV-Infektion zu einer Erkrankung entwickelt, die zwar mit einer antiretroviralen Therapie behandelbar ist, aber dennoch bis heute nicht geheilt werden kann. Viele HIV-infizierte Patienten sind sich ihrer Infektion nicht bewusst und riskieren, an opportunistischen Infektionen zu erkranken. Da orale Manifestationen als erste Symptome einer nicht erkannten HIV-Erkrankung durchaus im Praxisalltag angetroffen werden können, spielen Zahnärzte bei der Primärdiagnose eine äußerst wichtige Rolle. Erkennen sie solche Manifestationen anlässlich regelmäßiger Kontrollen oder einer Notfallkonsultation, kann ein HIV-Test veranlasst und der betroffene Patient ggf. an einen Infektiologen bzw. einen HIV-Spezialisten überwiesen werden. Auf diese Weise ist es möglich, die Morbidität der Patienten zu senken und weitere HIV-Übertragungen zu verhindern. Orale Veränderungen können frühe Hinweise auf eine HIV-Infektion sein und auch auf ein fortgeschrittenes Stadium der HIV-Erkrankung (AIDS) hindeuten.
Schlagwörter: AIDS, HIV, orale Manifestationen, Infektionsrisiko, antiretrovirale Therapie