PubMed-ID: 25558759Seiten: 185-195, Sprache: Englisch, DeutschKordaß, Bernd / Ruge, Sebastian / Quooß, Alexandra / Hugger, Alfons / Mundt, TorstenDie okklusale Performance bestimmt substanziell die Qualität einer prothetisch-restaurativen Arbeit. Bei einer bevölkerungsrepräsentativen Population von insgesamt 3.300 Probanden des Follow-ups (SHIP 1) der regionalen Basisstudie "Study of Health in Pomerania (SHIP)" wurde in einer ersten orientierenden Auswertung die Okklusion künstlicher Zähne von Teilprothesen im "Kauzentrum", das heißt im Bereich des 1. Molaren untersucht. Zum Einsatz kamen okklusale Registrate in habitueller Interkuspidation, die mit der Software GEDAS (Greifswald Digital Analyzing System) auf Grundlage transparenter Kontaktareale digital ausgewertet wurden. 562 Probanden waren mit Teilprothesen im Oberkiefer versorgt (280 Männer: 61,7 ± 11,9 Jahre und 282 Frauen: 60,7 ± 10,7 Jahre). 619 Probanden hatten Teilprothesen im Unterkiefer (271 Männer: 65,0 ± 11,5 Jahre und 348 Frauen: 62,4 ± 10,6 Jahre). Teilprothesen waren mit 11,7 % im Ober- und 11,7 % im Unterkiefer rein geschiebeartig verankert, in 38,4 % der Fälle im Ober- und in 40,7 % im Unterkiefer nur mit Modellgussklammern, in 15,7 % im Ober- und 19,1 % im Unterkiefer rein teleskopierend mit Doppelkronen und in 16,4 % im Ober- und 8,2 % im Unterkiefer nur mit Drahtklammern. Darüber hinausgehend gab es Versorgungen mit Kombinationen aus den genannten Attachments. Durchschnittlich waren im Oberkiefer 7,8 ± 2,9 Zähne ersetzt, im Unterkiefer 7,5 ± 3,0 Zähne. Die Prothesenkonstruktionsarten unterschieden sich im Chi2-Test hinsichtlich der Häufigkeit kontakttragender Ersatzzähne des 1. Molaren nur im Unterkiefer. Dabei hatten Teleskopprothesen zu 74,4 % (Zahn 36) und 77,1 % (Zahn 46) am häufigsten Kontakte; die Häufigkeit bei Drahtklammerprothesen war mit 48,4 % (Zahn 36) und 45,2 % (Zahn 46) am niedrigsten. Bei Freiendsätteln waren die Ergebnisse vergleichsweise analog; bei Schaltsätteln waren die Kontaktunterschiede nicht signifikant. Auffällig war, dass okklusale Kontakte insgesamt am Ersatzmolar 46 mit 62,9 % häufiger zu finden waren als am Zahn 36. Fazit: Ersatzzähne im Kauzentrum profitieren in Bezug auf okklusale Kontakte vor allem bei rein teleskopierend verankerten Prothesen im Unterkiefer und sorgen damit für bessere okklusale Stabilität.
Schlagwörter: Okklusion, Teilprothese, Verankerung, künstliche Zähne, bevölkerungsbezogene Auswertung
PubMed-ID: 25558760Seiten: 199-218, Sprache: Englisch, DeutschFingerhut, Christopher / Schindler, Hans J. / Schweizerhof, Karl / Kordaß, Bernd / Lenz, JürgenZielsetzung: Das hauptsächliche Anliegen der vorgestellten Finite-Element-(FE)-Analyse eines speziellen prothetischen Hilfsmittels, der konischen Teleskopkrone (CTC)*, war die Validierung von Ergebnissen, die in früheren Untersuchungen auf der Grundlage eines starren Modells für die CTC ermittelt wurden, sowie die Analyse ihrer charakteristischen Eigenschaften in Abhängigkeit von den wesentlichen materiellen und geometrischen Parametern. Zusätzlich wurde die Effektivität eines neuen Konstruktionselements, des Komposit-Stopps (CS), untersucht.
Materialien und Methoden: Die Studie benutzte ein rotationssymmetrisches FE-Modell, welches die Innen- und Außenkrone mit Kunststoff- oder Keramik-Verblendung, den CS, die Zementschicht zwischen der Innenkrone und dem Zahn sowie den oberen Teil des Zahns selbst umfasste.
Ergebnisse: Bei einem Konvergenzwinkel (halber Kegelwinkel) α = 4° und einer mäßigen Kaukraft F = 150 N verminderte sich die Lösekraft von ~50 N beim Einbau eines CS auf ~10 N. Wachsende Werte α bewirkten eine Abnahme der Lösekraft. Eine Haftung zwischen dem Innen- (IC) und dem Außenkonus (OC) wurde bei allen Konfigurationen (α = 2°, 4° und 6°) erreicht außer bei Zirkoniumkronen mit α = 6°. In Konstruktionen ohne CS wuchs die maximale Zugspannung in der Verblendung proportional zu F an, während sie in denen mit CS begrenzt blieb.
Schlussfolgerungen: Der Winkel α und der Haftungskoeffizient μ0 stellten sich als die wesentlichen Parameter für das CTC heraus. Das berechnete Füge/Löse-Verhalten stimmte gut mit den entsprechenden Resultaten des einfachen starren Modells sowie mit Experimenten überein. Der Einbau eines CS erlaubt eine keramische Verblendung der Außenkrone.
Klinische Relevanz: Einer Reihe von gebräuchlichen Materialkombinationen für IC und OC wird der optimale Konvergenzwinkel α für die CTC zugewiesen. Der CS begrenzt die Lösekräfte der CTC auf Werte, welche eine atraumatische Entnahme der Prothese garantieren.
Schlagwörter: Konuskrone, abnehmbare Prothese, Doppelkronensystem, Komposit-Stopp, Keramikverblendung, Lösekraftkontrolle
PubMed-ID: 25558761Seiten: 219-238, Sprache: Englisch, DeutschHajtó, Jan / Marinescu, Costin / Silva, Nelson R. F. A.Derzeit stehen verschiedene digitale Softwarewerkzeuge zur Verfügung, um anatomisch korrekten Zahnersatz für den Front- und Seitenzahnbereich zu konstruieren. Die aktuellen Konzepte weisen Schwächen auf, die sich möglicherweise durch fortschrittlichere Modellierungswerkzeuge beheben ließen, wie sie in professioneller CAD-Grafiksoftware bereits zur Verfügung stehen (CAD = Computer Aided Design). Ziel: Dieser Beitrag hat zum Ziel, den Morphogeneric Designer (MGD) als effiziente und einfache Methode zum digitalen Entwerfen von Zahnformen für den Front- und Seitenzahnbereich zu beschreiben.
Methode: Zahnformen aus dem Front- und Seitenzahnbereich, die subjektiv als "durchschnittlich" bewertet worden waren, wurden aus einer Sammlung digitalisierter natürlicher Zähne ausgewählt. Die Modelle in Form von STL-Dateien wurden gefiltert, bereinigt, idealisiert und neu trianguliert, um den Spezifikationen des verwendeten Software-Pakets zu entsprechen. Die Formen wurden dann als Wavefront ".obj"-Datei in die Software Modo 701 importiert, die zum Erstellen von Modellen, Texturen, Visualisierungen und Animationen dient.
Ergebnisse: Um ein parametrisches Konstruktionssystem zu schaffen, wurden beabsichtigte interaktive Deformationen an die durchschnittlichen Zahnformen gesetzt, die dann weiter als Morph-Ziele definiert wurden. Durch die Kombination verschiedener solcher Parameter wurden differente Zahnformen virtuell geschaffen und die Ergebnisse dargestellt.
Schlussfolgerung: Der MGD erwies sich als vielseitiges und mächtiges Instrument zum Zweck der ästhetischen und funktionellen digitalen Kronenkonstruktion.
Schlagwörter: Computergestützte Zahnheilkunde, 3-D-Zahnmodelle, digitale Morphogenese von Zähnen, digitales Zahndesign
PubMed-ID: 25558762Seiten: 239-251, Sprache: Englisch, DeutschKurbad, AndreasDie prothetische Versorgung von Implantatstrukturen ist hinsichtlich eines ästhetisch ausgewogenen Ergebnisses ein extrem komplexer Prozess. Dies gilt besonders für ein effizientes Weichgewebsmanagement. Sogenannte Hybrid- Abutmentkronen, welche auf der Basis von Fräsblöcken aus Polymermaterial unkompliziert hergestellt werden und für das Verfahren der "immediate provisionalization" eingesetzt werden können, stellen einen Fortschritt bei der effizienten Fertigung von Suprakonstruktionen dar.
Schlagwörter: Implantate, Suprastrukturen, Sofortbelastung, Weichgewebsmanagement, CAD/CAM
PubMed-ID: 25558763Seiten: 253-258, Sprache: Englisch, DeutschFritzsche, Günter / Schenk, OlafDie Einführung der Aufnahmeeinheit Cerec Omnicam im September 2012 stellte Sirona vor die Herausforderung, die bereits vorhandene Software 4 sowohl für die bestehende, auf Einzelbildern basierte Bluecam als auch für die videobasierte Omnicam zu konfigurieren. Sirona ist es gelungen, sämtliche in der Version 4.2 eingeführten Features eines virtuellen Artikulators, einer Einzelzahnversorgung auf Implantaten - in monolithischer aber auch geteilter Konstruktion - auf beide Kameratypen zu übertragen, ohne dass die Homogenität der Software beeinträchtigt wurde. Der virtuelle Artikulator ist nun noch individueller konfigurierbar und erlaubt - ausgehend von vorgegebenen Mittelwerten - die Einstellung fast aller aus dem individuellen Transferbogen generierten Winkel (Abb. 1a und b). Diese im Juli 2014 vorgestellte neueste Softwareversion 4.3 beseitigt einige kleinere Fehler, wie beispielsweise das zeitaufwendige "Leerschleifen" nach dem notwendigen Wasserwechsel während des Schleifprozesses, und umfasst auch viele Features, die den Arbeitsablauf merkbar erleichtern. So wurde gerade die Scansicherheit im Frontzahnbereich im Gebiet der Schneidekanten erhöht, was den Scanablauf sicherer und schneller und damit erheblich angenehmer macht.