Seiten: 172-183, Sprache: DeutschGobbato, Luca / Paniz, Gianluca / Mazzocco, Fabio / Wang, Chin-WeiZiel: Werden Implantate schon in früher Jugend gesetzt, kann dies langfristig ästhetische Probleme oder sogar einen Funktionsverlust zur Folge haben. Der hier vorgestellte Fall beschreibt die Behandlung infraokkludierender Implantate und der resultierenden ästhetischen Komplikationen bei einer jungen Frau, die im Alter von 16 Jahren zwei Implantate in den Eckzahnpositionen erhalten hatte.
Klinische Überlegungen: Nach der Untersuchung und Diagnose erfolgte eine multidisziplinäre Behandlung. Eines der infraokkludierenden Implantate wurde entfernt und nach einer Hart- und Weichgewebsrekonstruktion durch ein neues Implantat in idealer dreidimensionaler Position ersetzt. Am Implantat auf der Gegenseite wurde ein subepitheliales Bindegewebstransplantat in Kombination mit einer Korrektur des Emergenzprofils von Abutment und definitiver Krone durchgeführt. Der Frontzahnbereich wurde zusätzlich mit zwei Veneers und zwei vollkeramischen Kronen ästhetisch rehabilitiert.
Schlussfolgerung: Mit diesem multidisziplinären Behandlungsplan wurden die Probleme, die wegen der Infraokklusion der Implantate bestanden, erfolgreich behoben. Mit dem ästhetischen Endergebnis war die Patientin sehr zufrieden. Es erwies sich bei der Kontrolle nach einem Jahr als stabil.
Seiten: 184-195, Sprache: DeutschWaki, Tomonori / Kan, Joseph Y. K.Die Sofortimplantation und provisorische Sofortversorgung in der ästhetischen Zone sind als erfolgreiche Verfahren in der Literatur dokumentiert. Vorteil einer Sofortimplantation und provisorischen Versorgung ist der Erhalt der Papillen. Besteht jedoch ein Knochendefekt an der labialen Knochenlamelle, können Sofortimplantationen zur Rezession der labialen Mukosa führen. Gute ästhetische Ergebnisse sind für die Sofortimplantation und sofortige provisorische Versorgung mit zusätzlichem subepithelialem Bindegewebstransplantat dokumentiert. Deshalb wurde empfohlen, den Biotyp um Implantate mithilfe subepithelialer Bindegewebstransplantate zu verdicken. Das so entstandene Gewebe scheint weniger zur Rezession zu neigen. Das Volumen der periimplantären Mukosa bei dicken Biotypen war deutlich größer als bei dünnen. An natürlichen Zähnen wurde auch die Verwendung von Bindegewebstransplantaten mit koronalen Verschiebelappen erfolgreich durchgeführt. Der vorliegende Beitrag beschreibt eine kombinerte Technik mit Sofortimplantation, provisorischer Sofortversorgung, gesteuerter Knochenregeneration, Bindegewebstransplantation und koronalem Verschiebelappen, mit der sich stabilere periimplantäre Gewebe in Situationen mit labialem Knochendefekt herstellen lassen.
Seiten: 196-212, Sprache: DeutschHappe, Arndt / Kunz, AndreasParodontalerkrankungen stellen den implantologisch tätigen Zahnarzt vor große Herausforderungen. Denn neben der Implantattherapie sind für ein zufriedenstellendes Ergebnis häufig zusätzliche chirurgische Maßnahmen wie Transplantationen oder Sinusbodenaugmentationen notwendig. Wichtig für den langfristigen Behandlungserfolg ist auch die Compliance der Patienten. Im hier vorgestellten Fall wurden die Implantation und Herstellung der prothetischen Suprastruktur mithilfe digitaler Planung und computergestützter Chirurgie vorgenommen. Die Patientin erhielt zunächst für etwa ein Jahr eine provisorische Brücke mit Metallgerüst, um ihre Compliance und Mundhygiene zu bewerten. Während dieses Zeitraums blieben die Okklusion stabil und die Hart- und Weichgewebe in gesundem Zustand. Im Oberkiefer bestand die definitive Versorgung aus individuellen Zirkonoxidabutments und einem CAD/ CAM-gefertigten Zirkonoxidgerüst, während für den Unterkiefer Titanabutments und ein gegossenes NE M-Gerüst hergestellt wurden.
Seiten: 214-228, Sprache: DeutschBäumer, Daniel / Zuhr, Otto / Hürzeler, MarkusFrontzähne sind nicht selten von einem Zahntrauma betroffen und können nachfolgend verloren gehen. Sind die Nachbarzähne unberührt, gelten meist implantatgetragene Kronen als Therapie der Wahl. Wenn nicht nur die Zähne, sondern auch das stützende Hartund Weichgewebe verloren gegangen sind, ist eine chirurgische Rekonstruktion erforderlich. Leider sind bei kombinierten horizontalen und vertikalen Klasse-III-Defekten die Ergebnisse der verfügbaren Augmentationstechniken häufig nicht vorhersagbar. In diesem Fallbericht wurden die beiden unteren zentralen Schneidezähne nach Weichund Hartgewebsaugmentation mit einer kortikalen Knochenplatte durch zwei Implantate ersetzt. Das interdentale Weichgewebe wurde mit bemerkenswertem Erfolg rekonstruiert, weshalb dieser Fall exemplarisch dafür ist, was in derartigen Situationen erreicht werden kann.
Seiten: 230-242, Sprache: DeutschAllegri, Mario Alessio / Corica, Francesco / Cairo, FrancescoIm vorliegenden Artikel wird der Fall eines 54-jährigen Patienten vorgestellt, bei dem an zwei Unterkieferzähnen das Niveau der Schmelz-Zement- Grenze (SZG) wiederhergestellt und nach einer Gingivaaugmentation eine Wurzeldeckung durchgeführt wurde. Apikal der Rezessionen fand sich nur sehr dünnes keratinisiertes Gewebe. Das restaurative Vorgehen bestand in der Rekonstruktion der verlorenen SZG, um an den abradierten Zähnen den Restaurationsbereich vom Bereich der Wurzeldeckung zu differenzieren. Anschließend wurde ein freies Gingivatransplantat eingebracht. Drei Monate später wurde ein Eingriff mit koronalem Verschiebelappen ausgeführt. Die Ergebnisse dieser restaurativen und parodontalen Kombinationsbehandlung waren bei der 4-Jahres-Nachkontrolle noch stabil.
Seiten: 244-255, Sprache: DeutschFarah, Ra'fat I.Ziel: Ziel dieser In-vitro-Studie war: 1) Die Übereinstimmung zwischen digitaler Bildanalyse und Spektralfotometrie bei der Messung von Farbkoordinatendifferenzen (ΔL*, ΔC*, Δh°) und der Gesamtfarbdifferenz (ΔE) zu untersuchen und 2) die Zuverlässigkeit beider Methoden bei der Bestimmung von Farbdifferenzen zu testen.
Material und Methode: Alle 15 Farbmuster der IPS-e.max-Farbskala wurden Schneidekante an Schneidekante zu einem Referenzfarbmuster in einen Phantomkopf platziert. Mit einer Digitalkamera wurden hiervon unter einheitlichen Bedingungen Bilder aufgenommen. Diese wurden mit einer Bildbearbeitungssoftware (Adobe Photoshop) daraufhin analysiert, ob es Farbdifferenzen zwischen dem mittleren Areal der einzelnen Farbmuster und dem korrespondierenden Areal des Referenzfarbmusters gab. Die Farbdifferenzen zwischen diesen Farbmusterarealen wurden außerdem mit einem Spektralfotometer gemessen. Um die Zuverlässigkeit der beiden Verfahren zu untersuchen, wurden die Messungen für alle 15 Farbmuster mit jeder Methode zweimal durchgeführt. Übereinstimmung und Zuverlässigkeit wurden mit dem Intraklassen-Korrelationskoeffizienten (ICC) und dem Dahlberg- Index bewertet.
Ergebnisse: Der ICC für die Gesamtübereinstimmung der beiden Methoden zur Messung von ΔL*, ΔC*, Δh° und ΔE lag bei über 0,82. Die Dahlberg-Indizes für ΔL* und ΔE betrugen 2,18 bzw. 2,98. Bei der Zuverlässigkeitsberechnung lag der ICC für die digitale Bildanalyse bei 0,91 und für das Spektralfotometer bei 0,94.
Schlussfolgerungen: Es wurde eine hohe Übereinstimmung zwischen den ΔL*-, ΔC*-, Δh°- und ΔE-Messungen der digitalen Bildanalyse und denen des Spektralfotometers festgestellt. Die Zuverlässigkeit der Messungen mit dem Spektralfotometer war geringfügig höher als die Zuverlässigkeit der Messungen mittels digitaler Bildanalyse.
Seiten: 256-269, Sprache: DeutschHein, Sascha / Zangl, MichaelZiel: Ziel dieser In-vitro-Studie war es, Farbveränderungen menschlicher Zähne durch fünf in der Dentalfotografie übliche Diffusormaterialien zu untersuchen, den Einfluss der Software zu ermitteln und zu prüfen, ob sich die Farbveränderungen durch Verwendung einer Normgraukarte bei der digitalen Aufbereitung korrigieren lassen.
Material und Methode: Von einer spezialisierten oralchirurgischen Praxis in Cham, Deutschland, wurden 40 extrahierte humane Zähne bereitgestellt. Fünf Diffusormaterialien wurden für die Untersuchung ausgewählt: Polyethylen, Fotopapier (White Frost), Polyamidmaterial (LumiQuest), weißes Druckerpapier 80 g/m2 und linear polarisierende Filterfolie (3M), wie sie für die Kreuzpolarisierung verwendet wird. Die Aufnahmen wurden mit einer digitalen Spiegelreflexkamera (Canon EOS 5D MKII) und einem Zwillingsblitz für die Makrofotografie (Canon MT 24EX Macro Twin Lite) erstellt. Die Bilder wurden im RAW-Format in Adobe Lightroom CC geladen. Für die Belichtungskorrektur und den Weißabgleich wurde eine Normgraukarte (WhiBal, Michael Tapes Design) verwendet. Mit der Software Classic Color Meter (Ricci Adams, Version 1.6 [122]) wurden die CIEL*a*b*-Werte der Proben vor und nach dem Weißabgleich und der Belichtungskorrektur ermittelt.
Ergebnisse: Alle Diffusoren verursachten visuell wahrnehmbare Farbveränderungen der extrahierten Zähne: White Frost: ΔE*: 1,24 (Standardabweichung [SA]: 0,47), Druckerpapier 80 g/m2: ΔE*: 2,94 (SA: 0,35), LumiQuest Polyamid: ΔE*: 3,68 (SA: 0,54), Polyethylen: ΔE*: 6,55 (SA: 0,41), 3M lineare Polarisationsfilterfolie: ΔE*: 7,58 (SA: 1,00). Mithilfe der Normgraukarte (WhiBal) konnten diese Werte unter die visuelle Wahrnehmungsschwelle korrigiert werden: White Frost: ΔE*: 0,58 (SA 0,36), Druckerpapier 80 g/m2: ΔE*: 0,93 (SA: 0,54), LumiQuest Polyamid: ΔE*: 0,66 (SA: 0,58), Polyethylen: ΔE*: 0,59 (SA: 0,33), 3M lineare Polarisationsfilterfolie: ΔE*: 0,53 (SA: 0,42).
Bedeutung: Wenn in der Dentalfotografie Diffusoren eingesetzt werden, empfiehlt sich die Verwendung einer Normgraukarte mit spezifizierten CIEL*a*b*-Werten, um die Farbe der Ausgangssituation (Farbdokumentation) exakt darzustellen und die Behandlungsergebnisse korrekt zu dokumentieren.