Seiten: 374-387, Sprache: DeutschAroni, Mauricio Andrés Tinajero / Pigossi, Suzane Cristina / Pichotano, Elton Carlos / de Oliveira, Guilherme José Pimentel Lopes / Marcantonio, Rosemary Adriana ChiericiIm Rahmen dieser Studie wurde ein chirurgisches Protokoll zur Behandlung eines Gummy Smile (Zahnfleischlächelns) überprüft. Die Patientinnen mit unvollständigem passivem Zahndurchbruch (Altered Passive Eruption, APE) und Gummy Smile an den oberen Frontzähnen wurden mit einer Gingivektomie und apikalem Verschiebelappen plus Knochenresektion behandelt. Diese Therapie wurde ein Jahr postoperativ bewertet. Bei sechs Patientinnen im Alter von 18 bis 22 Jahren mit der Diagnose einer APE Typ 1B wurde eine chirurgische Kronenverlängerung mit Lappenoperation und Knochenrekonturierung durchgeführt, um eine adäquate biologische Breite zu etablieren. Die stabile Verbesserung der Kronenlängen wurde anhand von Fotografien bewertet, die vor dem Eingriff (Ausgangssituation), unmittelbar postoperativ sowie drei und 12 Monate danach aufgenommen wurden. In einem Fall wurde zudem eine Lippenverlagerung durchgeführt, um die Parodontaltherapie zu ergänzen. Gegenüber der Ausgangssituation zeigte sich bei der fotografischen Analyse nach 12 Monaten eine Zunahme der mittleren Kronenhöhe von 1,6 mm. Zwischen der mittleren Kronenhöhe unmittelbar postoperativ und derjenigen nach 12 Monaten fand sich nur eine minimale Differenz, womit der Gingivarand stabil blieb. Offenbar können mit dem hier beschriebenen chirurgischen Protokoll für die ästhetische Kronenverlängerung zur Behandlung von APE/Gummy Smile zuverlässige Ergebnisse und ein über das erste Jahr nach dem Eingriff stabiles Gingivaniveau erreicht werden.
Seiten: 388-397, Sprache: DeutschLongo, Eugenio / Frosecchi, Massimo / Marradi, Lorenzo / Signore, Antonio / de Angelis, NicolaEine übermäßige Sichtbarkeit der Gingiva beeinträchtigt in der Regel das Lächeln der Patienten ebenso wie ihr Sozialverhalten. Das Gummy Smile entsteht aufgrund von übermäßigem vertikalem Oberkieferwachstum, unvollständigem passivem Zahndurchbruch (Alterated Passive Eruption, APE) oder einer kurzen oder hyperaktiven Oberlippe. In den letzten Jahren wurden vermehrt Operationsschablonen für die klinische Kronenverlängerung eingesetzt, um eine höhere Genauigkeit und besser vorhersagbare Ergebnisse zu erreichen. Ziel dieses Beitrags ist, einen neuen Ansatz für die Behandlung von Patienten mit APE und hohen ästhetischen Ansprüchen vorzustellen.
Seiten: 398-409, Sprache: DeutschAtt, Wael / Chen, Yo-wei / Papaspyridakos, PanosMit der zunehmenden Verbreitung von CAD/CAM in der Zahnmedizin werden in Praxis und Labor verstärkt digitale Verfahren angewendet. Immer häufiger setzen Zahnärzte Intraoralscanner ein, um computergestützte Abformungen durchzuführen. Ihre Hauptanwendung ist die Digitalisierung bezahnter und teilbezahnter Kiefer, aber ein kleiner Teil der verfügbaren Systeme ist auch in der Lage, unbezahnte Kiefer mit und ohne Implantate zu scannen. Bei der digitalen Erfassung unbezahnter Kiefer ist es schwierig, patientenbezogene Bezugspunkte und -ebenen ohne physische Modelle zu registrieren. In diesem Beitrag werden einige einfache, aber effiziente Methoden vorgestellt, um individuelle Informationen zur Kieferrelation in den Intraoralscan zu integrieren. Die beschriebenen Techniken sollen die digitale Erfassung zahnloser Kiefer mit und ohne vorhandene Implantate erleichtern und die Übertragung patientenbezogener Informationen in den virtuellen Artikulator ermöglichen, ohne dass nach dem Intraoralscan Modelle hergestellt und einartikuliert werden müssen.
Seiten: 410-424, Sprache: DeutschBabina, Ksenia / Turkina, Anna / Sokhova, Inna / Budina, Tatiana / Makeeva, MariaZiel: Ziel dieser Studie war es, die Transluzenzwerte verschiedener Kompositmaterialien, die von den Herstellern als "Dentin", "Opak", "Body" und "Schmelz"/"Enamel" bezeichnet werden, mit den natürlichen Zahnhartsubstanzen zu vergleichen.
Methode: Insgesamt wurden 16 am Markt verfügbare Kompositmaterialien und 10 Proben natürlicher Zahnhartsubstanzen (Schmelz und Dentin) untersucht. Die Farbunterschiede der Proben vor schwarzem und weißem Hintergrund wurden in trockenem und hydriertem Zustand in CIELab-Koordinaten bestimmt. Die Transluzenzwerte der verschiedenen Materialien (p 0,05) wurden mittels Varianzanalyse und Kruskal-Wallis-Test verglichen, die Transluzenz zwischen trockenen und hydrierten Proben mit dem t-Test (p 0,001).
Ergebnisse: Die Transluzenzwerte der opaken Farben der untersuchten Kompositmaterialien lagen im Bereich von 1,5 bis 3,9, die der Schmelzmassen zwischen 3,9 und 10,9. Laut den Ergebnissen zeigte eine der Bodymassen einen hohen Transluzenzwert, der mit manchen Schmelzmassen der untersuchten Materialien vergleichbar war (Transluzenz = 4,489 ± 0,505 nach der Polymerisation und 3,916 ± 0,566 nach 48-stündiger Lagerung in Wasser). Die Transluzenzen der trockenen Kompositproben unterschieden sich nicht signifikant von denen der hydrierten. Dagegen wurden signifikante Veränderungen zwischen trockenem und rehydriertem natürlichem Dentin und Schmelz beobachtet (p 0,05).
Bedeutung: Die Wahl eines Kompositmaterials, das sich in verschiedenen klinischen Situationen bewährt, ist eine Herausforderung in der täglichen klinischen Praxis. Erkenntnisse zur relativen Transluzenz verschiedener marktüblicher Kompositmaterialien und der jeweiligen Übereinstimmung mit den natürlichen Zahnhartsubstanzen helfen dem Zahnarzt, das optimale Restaurationsmaterial zu wählen.
Seiten: 426-438, Sprache: DeutschDávila-Sánchez, Andrés / Pulido, Camilo / Montenegro-Arana, Andrés Fernando / Martins, Gislaine / Arrais, Cesar Augusto Galvão / Loguercio, AlessandroDirekte freihändig realisierte Kompositveneers erfordern hoch entwickelte klinische Fertigkeiten und viel Behandlungszeit. Bei hohen ästhetischen Ansprüchen sind Kompositrestaurationen nach wie vor die meistverwendete Technik und Weiterentwicklungen dieser Technologie haben dazu geführt, dass Komposite den natürlichen Zahnhartsubstanzen noch ähnlicher geworden sind. Trotzdem gilt es immer noch als schwierig, mithilfe von Schichttechniken natürlich wirkende Ergebnisse zu erreichen. Aufgrund der Fortschritte in der adhäsiven Zahnmedizin gibt es als zusätzliche Versorgungsoption mittlerweile Systeme mit vorgefertigten Veneers, die mit konventionellen Techniken verwendet werden. In diesem Fallbericht werden zwei Techniken für direkte Veneerversorgungen unter Verwendung vorgefertigter Schablonen Schritt für Schritt vorgestellt. Die beiden oberen lateralen Schneidezähne der Patientin wurden simultan in zwei unterschiedlichen Schichttechniken mit direkten Kompositveneers restauriert, um in einer kürzeren Behandlungsdauer ansprechende ästhetische Resultate zu erreichen. Einfache Schichttechniken mit vorgefertigten Schablonen ermöglichen es, effizienter zu arbeiten und bessere und besser vorhersagbare Ergebnisse zu erreichen.
Seiten: 440-448, Sprache: DeutschSaki, Maryam / Danaei, Shahla Momeni / Sardarian, Ahmadreza / Shavakhi, MojganZiel: Der Nasolabialwinkel (NLW) spielt eine wichtige Rolle bei der Analyse des Profils und Lächelns eines Patienten. Ziel dieser Studie war es, die Veränderung des NLW beim Lächeln zu untersuchen und mit anderen fotografischen und kephalometrischen Parametern zu korrelieren.
Methode: Es wurden 50 junge Erwachsene im Alter von 20 bis 30 Jahren aufgenommen, die zur kieferorthopädischen Korrektur der Oberkieferposition in eine private Praxis überwiesen worden waren. Die Untersuchung umfasste Winkelmessungen des NLW und seiner Bestandteile sowie Veränderungen der vertikalen Position der Nasenspitze an Profilfotografien, die im entspannten Zustand und beim Lächeln aufgenommen worden waren, während weitere Parameter an Fernröntgenseitenaufnahmen bei natürlicher Kopfhaltung gemessen wurden. Anschließend wurden die NLW-Veränderungen mit den kephalometrischen Parametern korreliert, um mögliche Zusammenhänge zu erkennen.
Ergebnisse: Der NLW und sein oberer Teilwinkel wurden beim Lächeln kleiner (durchschnittlich 5,42° bzw. 0,77°). Der untere Teilwinkel des NLW nahm dagegen zu (durchschnittlich 3,97°). Die Nasenspitze sank vom entspannten Zustand zum Lächeln signifikant ab (durchschnittlich 1,6 mm, p = 0,002). Signifikante Korrelationen fanden sich zwischen der Veränderung des NLW und dem weichgewebigen Oberkieferüberstand sowie zwischen der Veränderung des unteren Anteils des NLW und der Oberlippenkurvatur.
Schlussfolgerung: Die Verringerung des NLW beim Lächeln ergibt sich in erster Linie aus den Eigenschaften des Weichgewebes der Nasolabialregion und hängt nicht von dentalen Parametern ab, die der Kieferorthopäde steuern kann. Patienten sollten deshalb zu Beginn einer kieferorthopädischen Behandlung auf diesen Umstand hingewiesen werden.
Seiten: 450-463, Sprache: DeutschLobo, Maristela / de Andrade, Oswaldo Scopin / Barbosa, João Malta / Hirata, RonaldoUnabhängig davon, ob die Patienten intakte oder restaurierte natürliche Zähne, implantatgetragene Restaurationen oder andere Arten von Zahnersatz haben: Die Stabilität und Gesundheit ihrer parodontalen Gewebe sollte ein selbstverständliches Grundanliegen in der Zahnmedizin sein. Ziel dieses Beitrags ist es, die parodontalen Schlüsselaspekte zu diskutieren, die bei der Durchführung adhäsiver oraler Rehabilitationen mit Keramikrestaurationen unterschiedlicher Dicke zu beachten sind. Weiterhin wird die Bedeutung der einzelnen Schritte für die langfristige Bewährung des Behandlungsergebnisses unter parodontalen Gesichtspunkten gezeigt. Der Artikel liefert einen Überblick über die Grundprinzipien der Parodontologie, die direkt oder indirekt für adhäsive Keramikrestaurationen Bedeutung haben, und erläutert ihre klinische Relevanz.