Clinical ResearchSeiten: 244-255, Sprache: DeutschVillalobos-Tinoco, Jose / Jurado, Carlos A. / Afrashtehfar, Kelvin I. / Fischer, NicholasPräparationslose (Non-prep-) Keramikveneers sind eine praktische, konservative Behandlungsoption. Allerdings wird die Zuverlässigkeit der Ergebnisse noch kritisch diskutiert, da Überkonturierung, geringe Randgüte und ästhetisches Frühversagen als mögliche Probleme gelten. Dieser Fallbericht illustriert die Kombination von minimalinvasiven und Non-prep-Keramikveneers in der ästhetischen Zone am Beispiel eines Falles mit 6-jähriger Nachbeobachtung. Dabei wurden alte, verfärbte Kompositveneers auf den Zähnen 11 und 21 durch minimalinvasive Keramikveneers ersetzt und der Zahn 12 mit einem Non-prep-Veneer versorgt. Nach Erstellung eines additiven diagnostischen Wax-ups erfolgte ein Mock-up, das als Führung für die konservative Präparation der Zähne 11 und 21 diente. Alle drei Veneers wurden aus Feldspatkeramik hergestellt und unter absoluter Trockenlegung adhäsiv befestigt. Das 6-Jahres-Ergebnis zeigt, dass verfärbte Kompositveneers erfolgreich durch minimal- und nichtinvasive Keramikveneers ersetzt werden können. Eine sorgfältige Planung und Durchführung vorausgesetzt, lassen sich mit kombinierten minimal- und noninvasiven Veneerversorgungen im Oberkieferfrontzahnbereich bei maximalem Substanzerhalt ästhetisch ansprechende Ergebnisse erzielen.
Clinical ResearchSeiten: 256-278, Sprache: DeutschCardoso, Jorge André / Almeida, Paulo Julio / Negrão, Rui / Oliveira, João Vinha / Venuti, Pasquale / Taveira, Teresa / Sezinando, AnaDas CARES-Konzept: Teil 1 – adhäsive TeilrestaurationenDie Konzepte für Restaurationen im Seitenzahnbereich haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert – von Amalgam hin zu Komposit als Material für direkte Restaurationen und von der klassischen Widerstandsform der Vollkrone hin zu adhäsiven Teilrestaurationen, wie z. B. Onlays. Während diese Fortschritte inzwischen durch umfangreiche wissenschaftliche Evidenz gestützt sind, fehlen klare Empfehlungen zu vielen praktischen Fragen: Wann bietet eine indirekte Restauration klinische Vorteile gegenüber einer direkten? Wann sollten Höcker mit einem Onlay adhäsiv überkuppelt werden? Wann sollten adhäsive Restaurationen Elemente einer Widerstandsform erhalten? Unter welchen Voraussetzungen stößt die Adhäsion an ihre Grenzen und sollte eine Vollkrone als steifere Restauration mit Widerstandsform bevorzugt werden? Um Orientierungshilfen bei diesen Fragen zu geben, betrachten die Autoren fünf Aspekte, die bei der Entscheidungsfindung hilfreich sind: Schutz der Höcker, Vorteile und Grenzen der Adhäsion, Einsatz von Widerstandsformen, ästhetische Erwägungen und Umgang mit subgingivalen Kavitätenrändern – das CARES-Konzept (Coverage, Adhesion, Resistance, Esthetics, Subgingival management). Der erste Teil dieser dreiteiligen Artikelreihe behandelt die klinische Entscheidungsfindung für adhäsive Teilrestaurationen: diskutiert werden die Indikationen für direkte bzw. indirekte Restaurationen sowie die Notwendigkeit eines Höckerschutzes und/oder der Präparation einer Widerstandsform ausgehend von der Restsubstanz und den ästhetischen Erfordernissen.
ReviewSeiten: 280-291, Sprache: DeutschDu Toit, Jonathan / Patterson, GeoffSeit ihrer Einführung in die Implantologie im Jahr 2010 ist eine große Zahl von Publikationen zur Socket-Shield-Technik (SST) erschienen. Diese Literatur kommt zu dem Ergebnis, dass es sich bei der SST um eine valide Behandlungsoption handelt. Daher sollten sich weitere Untersuchungen auf eine Verbesserung der chirurgischen Technik, mögliche Fehler und eine bessere Ausbildung der Zahnärzte konzentrieren. Als Kontraindikation für die SST wurden unter anderem parodontale Defekte an der betroffenen Zahnwurzel empfohlen. Dieser Fallbericht möchte zeigen, warum und inwiefern Knochentaschen ein erhöhtes Risiko und eine mögliche Kontraindikation für diese per se bereits sehr anspruchsvolle Technik darstellen.
Clinical ResearchSeiten: 292-305, Sprache: DeutschIida, Yoshiro / Sheng, Sally / Tsukiboshi, Yosuke / Min, SeikoEin FallberichtZiel: Dieser Fallbericht mit mittelfristiger Nachbeobachtung möchte die erfolgreichen Resultate der Kammerhaltung mit deproteiniertem bovinen Knochenmineral (Anorganic Bovine Bone Mineral, ABBM) in Verbindung mit der Socket-Shield-Technik (SST) und sofortiger provisorischer Versorgung der Extraktionsstelle mit einem Ovate Pontic sowie der anschließenden verzögerten lappenfreien Implantatsetzung und Versorgung mit einem Sofortprovisorium im Oberkieferfrontzahnbereich demonstrieren.
Material und Methoden: Drei konsekutiv rekrutierte Patienten mit jeweils einem extraktionswürdigen oberen Frontzahn wurden nach folgendem Protokoll behandelt: Die Alveolarkammdimensionen wurden durch ein ABBM-Alveolentransplantat und die Belassung eines Wurzelsegments auf der labialen Seite der Alveole erhalten, um die nach Extraktionen auftretende Kammresorption zu minimieren. Unmittelbar im Anschluss wurde zur Unterstützung der Weichgewebekonturen ein festsitzendes Provisorium mit eiförmiger Basis in direktem Kontakt mit der Extraktionsstelle eingesetzt. Vier Monate nach der Extraktion erfolgte die lappenfreie Implantation, geführt durch eine am Computer konstruierte Operationsschablone, und die sofortige provisorische Versorgung des Implantats. Die definitiven Restaurationen wurden 4 Monate nach der Implantatinsertion eingegliedert.
Ergebnisse: Bei der Nachuntersuchung 2 Jahre nach der Implantatbelastung konnte der prothetische und implantologische Erfolg der Behandlung durch günstige ästhetische Ergebnisse und einem hohen Maß an Patientenzufriedenheit bestätigt werden.
Schlussfolgerungen: Das hier vorgeschlagene Protokoll mit einem Ovate Pontic als Sofortprovisorium in Verbindung mit einer Kammerhaltungsmaßnahme unter Verwendung von ABBM-Transplantat und SST, gefolgt von einer schablonengeführten, lappenfreien verzögerten Implantatsetzung mit provisorischer Sofortversorgung ist eine sinnvolle Methode zur Minimierung der Kammresorption und Verbesserung des ästhetischen Resultats.
Basic ResearchSeiten: 308-323, Sprache: DeutschAl-Zordk, Walid / Ali, Ashraf IbrahimEinfluss der Klebefläche und des adhäsiven ZementsZiel: Ziel der vorliegenden Studie war eine Untersuchung der Retention okklusaler Zirkonoxidveneers ohne Retentionsform nach adhäsiver Befestigung auf unterschiedlichen Substraten (Schmelz, Schmelz und Dentin, Schmelz und Kompositrestauration) mit zwei adhäsiven Zementsystemen, in denen Organophosphat-Carbonsäure- bzw. Organophosphat-Monomere als Keramik-Primer eingesetzt werden.
Material und Methoden: Insgesamt 60 extrahierte Unterkiefermolaren wurden folgendermaßen für okklusale Veneerversorgungen präpariert (n = 20): 1 mm tiefe Reduktion ausschließlich im Schmelz, 2 mm tiefe Reduktion in Schmelz und Dentin, 1 mm tiefe Reduktion im Schmelz mit einer okklusalen Kompositrestauration. Alle okklusalen Veneers erhielten bei der Konstruktion einen okklusalen Steg als Ansatzpunkt für den Abzugsversuch; sie wurden aus einem Zirkonoxidblock gefräst und anschließend gesintert. Innerhalb einer Gruppe wurden jeweils 10 Veneers mit Duo-Link Universal und 10 Veneers mit Panavia V5 befestigt. Alle Proben durchliefen 5.000 Temperaturzyklen. Anschließend wurde der Abzugsversuch durchgeführt und die Retention für jede Probe berechnet. Die jeweilige Bruchform der einzelnen Proben wurde unter dem Mikroskop bestimmt. Für ausgewählte repräsentative Proben erfolgte eine rasterelektronenmikroskopische Analyse. Die Daten wurden mittels zweifaktorieller Varianzanalyse und Tukey-HSD-Test ausgewertet (p = 0,05).
Ergebnisse: Sowohl das adhäsive Substrat als auch das adhäsive Zementsystem hatten signifikanten Einfluss auf die Retention (p < 0,05). Die Varianzanalyse ergab zudem eine signifikante Interaktion zwischen Substrat und Zement (p = 0,003). Signifikante Unterschiede zwischen den Zementen fanden sich auf den Substraten Schmelz sowie Schmelz und Dentin (p < 0,05), aber nicht auf dem Substrat Schmelz mit Kompositrestauration (p > 0,05). Vorherrschende Bruchform war das überwiegende Verbleiben des Zements auf der Restaurationsoberfläche (Adhäsionsversagen), gefolgt von auf dem Zahn und auf der Restauration verbliebenem Zement (gemischtes Versagen).
Schlussfolgerungen: Das für die Adhäsion am besten geeignete Substrat war Schmelz. Allerdings war die Verklebung am Dentin kein limitierender Faktor für die Retention okklusaler Veneers aus Zirkonoxid. Der adhäsive Zement mit Organophosphat-Monomer (Panavia V5) lieferte höhere Retentionswerte als derjenige mit Organophosphat-Carbonsäure-Monomer (Dual-Link Universal).