Seiten: 9-25, Sprache: Englisch, DeutschKlineberg, IvenEin Paradigmenwechsel verändert unser Verständnis der Funktionsmechanismen und der klinischen und technischen Prozesse in der klinischen Praxis. In diesem Zusammenhang steht auch die wachsende Bedeutung der Erhaltung oder Wiederherstellung der Okklusion zur Optimierung der Kauleistung mit mehrfachem Nutzen: gesündere Ernährung und besserer Allgemeinzustand, verbesserte Ästhetik beim Sprechen, bei sozialer Interaktion und für das Selbstvertrauen. Neuerdings findet auch die Rolle der Okklusion für den Erhalt oder die Verbesserung der Kognition Anerkennung.
Schlagwörter: orale Rehabilitation, Okklusion, Ästhetik, Mastikation, Kognition
Seiten: 27-38, Sprache: Englisch, DeutschWetselaar, Peter / Lobbezoo, FrankTeil 2: Behandlungsmodule und DiskussionDie Zahnabnutzung ist ein multifaktorielles Geschehen, das zum Verlust von Zahnhartsubstanz, das heißt von Schmelz und Dentin, führt. Sie kann in die Subtypen mechanische Abnutzung (Attrition und Abrasion) und chemische Abnutzung (Erosion) unterteilt werden. Wegen ihrer multifaktoriellen Ätiologie manifestiert sich Zahnabnutzung in verschiedenen Formen, weshalb sie oft schwierig zu diagnostizieren und zu behandeln ist. Ein systematischer Ansatz ist deshalb conditio sine qua non. Das hier beschriebene ZahnAbnutzungsBewertungsSystem (ABS) stellt in verschiedenen Modulen alle erforderlichen Instrumente eines klinischen Leitfadens vor. Damit erlaubt es sowohl dem Allgemeinzahnarzt als auch dem Spezialisten, in der Praxis eine Diagnostik auf aktuellem Stand durchzuführen. Um die Anwendung nicht zu umständlich zu gestalten, kann sich der Zahnarzt auf diejenigen Module beschränken, die für die gegebene Situation relevant sind. Die Module des ABS sind miteinander kompatibel, was unverzichtbar ist, wenn einzelne Module verglichen werden sollen. Mithilfe des ABS kann das Problem erkannt (Qualifizierung) und der Schweregrad bestimmt (Quantifizierung) werden. Weiterhin können die wahrscheinlichen Ursachen diagnostiziert und der Verlauf beobachtet werden. Zusätzlich wird eine Klassifikation der Zahnabnutzung vorgeschlagen. Außerdem lässt sich mithilfe des ABS die Entscheidung über die Aufnahme einer Behandlung sowie die Art der anzuwendenden Behandlung treffen und der Schwierigkeitsgrad einer restaurativen Therapie einschätzen. In diesem zweiten Beitrag der zweiteiligen Serie1 werden die Module für die Behandlungsplanung beschrieben.
Schlagwörter: Behandlungsplanung, Zahnabnutzung, Attrition, Erosion, Abrasion, Zahnhartsubstanzverlust
Seiten: 39-56, Sprache: Englisch, DeutschKatzer, Lukasz / Ahlers, OliverGelenkergüsse bei gleichzeitigen strukturellen Veränderungen innerhalb der Kiefergelenke können mit starken Schmerzen und erheblichen funktionellen Einbußen einhergehen. Der folgende Beitrag stellt zunächst den diagnostischen Ablauf vor, der bei einer Patientin zum Nachweis strukturell stark geschädigter Kiefergelenke mit einer Diskusruptur und assoziiertem Gelenkerguss führte. Anschließend wird das therapeutische Vorgehen auf der Grundlage eines rein konservativen funktionellen Therapieansatzes beschrieben. Die Behandlung basierte auf einer Kombination folgender Maßnahmen: 1. Aufklärung über das anatomische und dysfunktionelle Geschehen, 2. Anfertigung und Eingliederung einer dreidimensional speziell ausgerichteten und im Verlauf mehrfach verändert adjustierten Äquilibrierungsschiene und 3. einer entzündungshemmenden Medikation. Diese Kombinationstherapie führte im vorgestellten Patientenfall zu einer Beseitigung des Gelenkergusses und zur Restitution der ursprünglichen Bisslage bei subjektiver Verbesserung der Kaufunktion. Die Notwendigkeit einer restaurativen Neuadjustierung der Okklusion und/oder einer chirurgischen Intervention wurde so vermieden.
Schlagwörter: CMD, Osteoarthrose, posteriore Diskusverlagerung, Diskusruptur, klinische Funktionsanalyse, manuelle Strukturanalyse, Kondylenpositionsanalyse, Bewegungsanalyse, MRT, Funktionstherapie
Seiten: 57-69, Sprache: Englisch, DeutschLange, MatthiasArbeitsanleitung zur strukturierten UntersuchungDie Bruxismusdiagnostik in der zahnärztlichen Routine stützt sich im Wesentlichen auf Auskünfte der Patienten und Ergebnisse der klinischen Untersuchung. Nach der gegenwärtigen Bruxismusdefinition kann nach der Auswertung dieser Befunde bereits mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die aktuelle Bruxismusaktivität geschlossen werden. Der Bruxismusstatus beschreibt einen zweiteiligen Untersuchungsgang, der aus einem anamnestischen Gespräch und einer klinischen Untersuchung besteht. Außerdem werden therapierelevante Risikofaktoren und Komorbiditäten identifiziert und Anzeichen für Bruxismusaktivität im Bereich der Kaumuskulatur, der Mundhöhle, den Weich- und Hartgeweben untersucht und dokumentiert. Neben der Bestimmung der Bruxismusaktivität ist es auch möglich, Wach- und Schlafbruxismus voneinander abzugrenzen und Aussagen zum überwiegenden Bruxismustyp (Knirschen oder Pressen) zu treffen. Außerdem kann eine spezifische, bruxismusbezogene Risikoabschätzung für geplante zahnärztliche Restaurationen oder Zahnersatz getroffen werden.
Schlagwörter: Schlafbruxismus, Wachbruxismus, Knirschen, Pressen, Screening, Diagnostik