QZ - Quintessenz Zahntechnik, 12/2004

Die Entwicklung der Artikulatoren war lange bestimmt von der Zielstellung der Konstruktion eines möglichst alle Freiheitsgrade des stomatognathen Systems simulierenden Geräts. Die heutige Konzeption der Artikulatortechnik berücksichtigt, dass die starre Mechanik jeweils nur eine beschränkte Anzahl von Determinanten des biologischen Vorbildes reproduzieren kann und macht sich dies in dem gezielten Einsatz verschiedener Artikulatortypen bei der Diagnostik und Therapie zunutze. Insofern herrscht heute das Konzept des befundadäquaten Einsatzes der verschiedenen Geräte. Schlagwörter: Artikulator, Geschichte, Konstruktion, Klassifikation

Mit der Artikulatoranwendung verbinden sich wichtige Aufgaben im Rahmen der Dokumentation, des diagnostischen Verifizierens, der therapeutischen Planung und des gestalterischen Umsetzens okklusaler Bereiche. Studien, die die Auswirkungen individueller Artikulatortechnik auf die okklusale Gestaltung im Gegensatz zum rein mittelwertigen Vorgehen untersuchen, ermöglichen Vorstellungen, in welchen Dimensionen okklusale Veränderungen auftreten bzw. welche praktisch-klinischen Folgerungen sich bislang ergeben haben. Dargestellte Kriterien sollen als Entscheidungshilfen dazu beitragen, individuelle Artikulatortechnik sinnvoll und zweckmäßig einzusetzen. Schlagwörter: Artikulator, Artikulatortechnik, Entscheidungskriterien, evidenzbasierte Medizin, Funktionsparameter

In der zahnärztlichen Prothetik sind dem Einsatz des Artikulators Grenzen gesetzt. Das Mundhöhlenmilieu, die Belastbarkeit des Patienten, die mangelnde Sicht, insbesondere auf distale Kieferabschnitte, und viele andere Unwägbarkeiten machen es erforderlich, wichtige Herstellungsprozesse und Arbeitsschritte in das zahntechnische Labor zu verlagern. Anhand von vier Thesen zum "Funktionswert" des Artikulators soll der Stellenwert, den der Artikulator in der aktuellen Fertigungstechnik aber auch in der aktuellen Diskussion einnimmt, näher erläutert werden. Schlagwörter: Zahnärztliche Prothetik, Artikulation, Zentrik, Artikulator, Okklusion, virtueller Artikulator, Kieferrelation

Die totalprothetische Rehabilitation zahnloser Patienten ist immer noch adäquate Therapieform. Das außer Acht lassen skelettaler Beziehungen kann aber zur Folge haben, dass die Verzahnung Restauration nicht mit den anatomischen Gegebenheiten des Individuums korrespondiert. Ebenso werden zentrische Kondylenposition, physiologische Untergesichtshöhe, Lage der Okklusionsebene, Stellung der Frontzähne missinterpretiert, empirisch ermittelt oder sogar außer Acht gelassen. Das richtige Vorgehen in solchen Fällen soll anhand eines Patientenbeispiels verdeutlicht werden. Schlagwörter: Zahnloser Patient, totale Prothese, Okklusion, Artikulation, Zentrik, Kieferrelation, Verzahnung, Kiefergelenk, Kondylenposition

Das Paradigma der theoretisch idealen Okklusion ist seit Jahrzehnten Leitfaden zur Wiederherstellung okklusaler Kontaktbeziehungen. Artikulatoren werden hierfür in Vielzahl angeboten. Die Autoren setzen sich kritisch mit den Vorstellungen, die diesem Konzept zugrunde liegen, auseinander, mit dem Ergebnis, dass weniger komplexe Okklusionskonzepte die Anforderungen in gleichem Maße erfüllen können. Mit dem "singulären Fossaelement" (SFE) kann mit der bewährten Systematik additiver Aufwachstechnik zielgerichtet ein einfaches Okklusionskonzept realisiert werden. Ein teiljustierbarer Artikulator ist hiefür ausreichend. Schlagwörter: Zahnärztliche Prothetik, Kauflächengestaltung, Okklusion, Okklusionskontakte, Artikulation, Zentrik, singuläres Fossaelement

Oberflächlich betrachtet wird mit dem Artikulator die Vorstellung von einem zahntechnischen Hilfsgerät zur Herstellung von Zahnersatz verbunden. Als Gattung gesehen fallen darunter auch solche Konstruktionen, die ein Scharnier haben und ein Modellpaar halten können. Der Artikel geht den Fragen nach, worin der Unterschied zwischen Artikulator und "Modellhalter" liegt, wodurch sich Artikulatoren auszeichnen und was Artikulatoren ökonomisch macht. Schlagwörter: Zahnärztliche Prothetik, Artikulatoren, Okklusion, Artikulation, Zentrik, Übertragungsgenauigkeit, Wirtschaftlichkeit