Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieLanguage: GermanWatted, Nezar /Teuscher, Tobias/Wieber, Michael/Ries, StefanGemeinsames Bestreben der verschiedenen zahnärztlichen Teilbereiche ist es, ge- bzw. zerstörte Formen zu rekonstruieren, unphysiologische Funktionsabläufe zu harmonisieren und die Ästhetik zu optimieren. Die Zusammenarbeit verschiedener Teilgebiete bei der Therapie eines Patienten stellt unter Vorgabe dieser Behandlungsziele eine nicht alltägliche Herausforderung dar und wird in aller Regel dadurch erschwert, dass die beteiligten Praxen, wie z. B. im Fall der Kieferorthopädie und der Prothetik, nicht in einem Haus vereinigt sind. Eine klassische Domäne der interdisziplinären Herangehensweise ist die präprothetische Kieferorthopädie. Die Entscheidungsfindung, ob ein Fall rein prothetisch oder in Zusammenarbeit mit der Kieferorthopädie möglichst optimal gelöst werden kann, erfordert schon bei der Behandlungsplanung eine enge Kooperation der Disziplinen. So ist beispielsweise im Fall einer Nichtanlage bzw. eines Verlustes von seitlichen Oberkieferschneidezähnen die Frage zu klären, ob ein kieferorthopädischer oder ein prothetischer Lückenschluss durchgeführt werden soll und ob etwa im zweiten Fall eine orthodontische Vorbehandlung helfen kann, ein besseres Ergebnis zu erzielen. In dem Beitrag werden die gemeinsame Befunderhebung, die spezifische Planung und die fallgerechte Behandlungsdurchführung am Beispiel eines Patienten vorgestellt, dessen Therapie nur in Zusammenarbeit von Prothetik und Kieferorthopädie ein möglichst optimales Ergebnis versprach.
Keywords: Präprothetische Kieferorthopädie, Schmelzreduktion (Strippen), dentofaziale Ästhetik, Bindegewebstransplantat, Klebebrücke