ProthetikPages 419-429, Language: GermanBoeckler, Arne F./Setz, Jürgen M.Zahnärztliche Prothesenkunststoffe besitzen in der täglichen Praxis eine große Bedeutung bei der prothetischen Versorgung zahnloser und teilbezahnter Patienten. Unverträglichkeitsreaktionen gegenüber Prothesen aus Kunststoff stellen dabei ein insgesamt seltenes, aber regelmäßig diagnostiziertes Ereignis dar. Als Ursache der Beschwerden mit den Prothesen werden unterschiedliche Faktoren wie z. B. technologiebedingte Fehler oder mikrobielle Entzündungen diskutiert. Im Fall des begründeten Verdachtes einer Materialunverträglichkeit gegenüber dem verwendeten Prothesenkunststoff ist nach Ausschaltung aller weiteren Reizursachen eine speziell auf diesen abgestimmte Nachpolymerisation der Prothese anzuraten. Bei der Neuanfertigung von Zahnersatz für Patienten mit einer durch etablierte Methoden nachgewiesenen Allergie sollte der Einsatz eines Prothesenkunststoffes ohne die allergieverdächtige Substanz empfohlen werden. Als alternative Basismaterialien kommen in derartigen Fällen so genannte hypoallergene Prothesenkunststoffe in Frage. Allerdings sind nicht alle diese Kunststoffe in Bezug auf ihre werkstoffmechanischen Eigenschaften den konventionellen Prothesenkunststoffen gleichzusetzen. Gezielte werkstoffmechanische Verbesserungen durch die jeweiligen Hersteller bleiben wünschenswert.
Keywords: Prothesenkunststoffe, PMMA, DBPO, Prothesenunverträglichkeit, Allergie, Nachpolymerisation, hypoallergene Kunststoffe