Pages 115-120, Language: GermanVogt, Silke/Miethke, Rainer-ReginaldMit der Invisalign-Methode sind Abformwerkstoffe wieder aktuell geworden, die bisher in kieferorthopädischen Praxen so gut wie nicht benutzt wurden: Silikone. Nach ihren verarbeitungstechnischen Eigenschaften gehören Silikone zu den irreversibel elastischen Abformmaterialien. Je nach Vernetzungsreaktion unterscheidet man (kondensationsvernetzende) K- und (additionsvernetzende) A-Silikone. K-Silikone binden unter Abspaltung von Alkohol ab, wodurch sie stärker schrumpfen als A-Silikone, die ohne Spaltprodukte vernetzen. A-Silikone können sowohl zur ein- (Doppelmischabformung) als auch zur zweizeitigen Abformung (Korrekturabformung) verwendet werden. Bei Korrekturabformungen ist zu beachten, dass keine bleibenden Deformationen durch Rückstellung der Primärmasse entstehen. Dies lässt sich unter anderem durch die Verwendung von Platzhaltern oder durch rotierende Bewegungen während der ersten Abformphase erreichen. Automatische Mischsysteme minimieren die Gefahr von Misch- und Dosierungsfehlern. Keinesfalls dürfen A-Silikone und K-Silikone miteinander kombiniert werden, da dann die Haftung zwischen Primär- und Sekundärmaterial nicht garantiert ist. Um die Präzision von A-Silikonabformungen nicht zu gefährden, muss man starre Abformlöffel verwenden und überstehendes Material entfernen, so dass die Abformung nicht gestaucht und damit wiederum deformiert wird. Align Technology akzeptiert für die erforderlichen Situationsabformungen ausschließlich Abformungen mit A-Silikonen, bei denen lediglich das Präzisionsmaterial sichtbar ist.
Keywords: Invisalign, Abformwerkstoffe, Silikone, K-Silikone, A-Silikone, Korrekturabformung