Pages 73-85, Language: GermanHoyt, Patrick / Schäfer, EdgarGlasfaserstifte vs. MetallstifteIn allen Fällen, in denen zur postendodontischen Restauration die Verwendung eines Stiftes erforderlich ist, stellt sich die Frage, welches Stiftsystem die besten Erfolgsraten gewährleistet. Die vorliegende Übersicht bezieht sich auf konfektionierte sowie gegossene Metallstifte und konfektionierte Glasfaserstifte.
Hinsichtlich der Versagensursachen kann konstatiert werden, dass unabhängig von der Art der Stiftversorgung (Metall- versus Glasfaserstift) die Anzahl der noch vorhandenen Kavitätenwände (Restzahnsubstanz) der entscheidende prognostische Parameter ist. Signifikante Unterschiede zwischen Metall- und Glasfaserstiften hinsichtlich Frakturresistenz und Frakturmuster sind der Mehrzahl der Studien nicht zu entnehmen. Die Erfolgsrate der unterschiedlichen Stiftsysteme bezogen auf die Zahnlokalisation hängt sowohl von der Art der Versorgung (herausnehmbarer vs. festsitzender Zahnersatz) als auch vom Zahntyp ab. Hinsichtlich der Befestigungstechnik schneiden Zinkoxidphosphat-Zemente in allen Studien am schlechtesten ab. Weder die Insertionstiefe des Stiftes noch das Stiftdesign (parallel bzw. konisch) stellen einen für die Erfolgsrate relevanten Faktor dar.
Zusammenfassend scheint nach aktueller Datenlage die Versorgung eines stark substanzgeschwächten Zahnes mit einem adhäsiv befestigten intrakanalären Stift die Erfolgsrate positiv zu beeinflussen. Für die Insertion eines Stiftes sollte jedoch auf eine zusätzliche Entfernung von Zahnhartsubstanz verzichtet werden.
Keywords: Befestigungsmaterial, Frakturmuster, Pfeilerzahn, Wurzelfraktur, Wurzelstifte