Language: GermanZimmer, BerndAnhand einer Patientin wird eine Behandlungsmethode vorgestellt, die es erlaubt, bei Patienten mit Nichtanlagen einen asymmetrischen kieferorthopädischen Lückenschluss ohne Gegenextraktionen durchzuführen. Die selektive Verwendung intramaxillärer Druckmechaniken und intermaxillärer Zugmechaniken ermöglicht eine gute Verankerungskontrolle im anterioren Bereich und reduziert die Gefahr von Mittellinienverschiebungen durch den einseitigen Lückenschluss. Auf diese Weise können Zahnersatz und Implantatversorgungen vermieden werden.
Keywords: Zahnunterzahl, Nichtanlage, Lückenschluss, Verankerung, Gegenextraktion
Language: GermanGunawan, Nadya/Bittner, Woo-Ttum/Jost-Brinkmann, Paul-GeorgDie Therapie des hier vorgestellten Patienten mit einer ausgeprägten maxillären Hypoplasie begann erst im Alter von 11 Jahren. Das ausgeprägte Rückgesicht und der schräg nach ventral gerichtete Profilverlauf des Patienten gingen mit einem fast vollständigen zirkulären Kreuzbiss und einer großen umgekehrten Schneidezahnstufe einher. Gleichzeitig bestand annähernd ein totaler Platzverlust für die bleibenden Eckzähne im Oberkiefer. Wegen des unsicheren Aufenthaltsstatus des Patienten kam eine kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgische Behandlung nicht in Frage, so dass eine konservative Behandlung mittels Gaumennahterweiterungsapparatur und Frontalzug-Headgear sowie anschließend mit einer Multibracketapparatur im Ober- und Unterkiefer durchgeführt wurde. Innerhalb von 2 Jahren und 9 Monaten konnte eine erhebliche Verbesserung der Verzahnung erreicht werden, die vorwiegend auf dentoalveolärer Kompensation beruhte. Der Patient ist (auch) mit seinem Profil sehr zufrieden. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass bei guter Mitarbeit selbst bei 11- bis 13-Jährigen mit deutlichen skelettalen Disharmonien auf konservative Weise noch akzeptable Ergebnisse erzielbar sind.
Keywords: Mandibuläre Prognathie, Frontalzug-Headgear, Gaumennahterweiterung, dentoalveoläre Kompensation, Kompromissbehandlung
Language: GermanKunz, Birgit/Witt, EmilDieser Bericht dokumentiert das familiäre Vorliegen einer Progenie, was durch die klinischen Symptome sowie die skelettalen Werte der Fernröntgenseitenbilder verdeutlicht wird. Der frühzeitige Behandlungsbeginn bei der Mutter war sicher günstig für eine erfolgreiche kieferorthopädische Therapie, die ästhetisch und funktionell auch 18 Jahre nach Abschluss bei der 33-jährigen Patientin befriedigt. Aufgrund ihrer positiven Erfahrung stellte die Mutter ihre beiden Töchter frühzeitig vor, da auch sie auffallende Befunde zeigten.
Der dentale Befund der Mutter im Alter von 4 Jahren unterschied sich von der Ausgangssituation bei den Töchtern. Die Platzsituation der älteren Tochter war bereits zu Beginn der Behandlung so ungünstig, dass Extraktionen in allen Quadranten nicht vermeidbar sein werden. Die Platzverhältnisse bei der jüngeren Tochter können derzeit noch nicht endgültig beurteilt werden, sind aber wegen fehlender Lücken prognostisch eher als ungünstiger einzustufen.
Der Erfolg der kieferorthopädischen Behandlungen bei beiden Töchtern wird einerseits vom Verlauf des Wachstums abhängen und andererseits davon, ob das Unterkieferwachstum gehemmt beziehungsweise das Oberkieferwachstum gefördert werden kann.
Keywords: Angle-Klasse III, familiäre mandibuläre Prognathie, Kopf-Kinn-Kappe
Language: GermanLandau, Helga/Lösche, Götz/Purucker, PeterDiagnose und Therapie zervikaler Wurzelresorptionen werden anhand ein Patientenbeispiels erläutert. Dabei wird besonders auf die konservierend-kieferorthopädische Zusammenarbeit eingegangen. Eine Literaturübersicht verdeutlicht die Problematik dieses seltenen, invasiv ablaufenden Resorptionstyps.
Keywords: Wurzelresorptionen, zervikale Resorptionen, Zahnextrusion, interdisziplinäre Behandlung, Traumafolgen
Language: GermanYoshida, Noriaki/Koga, Yoshiyuki/Mimaki, Naofumi/Kobayashi, KazuhideEs war das Ziel der vorliegenden Studie, die Lokalisation des Widerstandszentrums bei Intrusion von zwei beziehungsweise vier Schneidezähnen oder sechs Frontzähnen im Oberkiefer zu bestimmen. Zudem wurde der geometrische Zusammenhang zwischen der Lage der Widerstandszentren und dem umliegenden Knochen betrachtet. Die Messungen wurden an zwei weiblichen Probanden vorgenommen, indem die initiale Zahnbewegung des zwei, vier oder sechs Zähne umfassenden Frontzahnblocks mit einem Magnet-Magnetsensoren-Messsystem bestimmt wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass das Widerstandszentrum umso weiter distal liegt, je größer die Zahl der intrusiv belasteten Schneide-/Frontzähne ist. Eine körperliche Intrusion von zwei oder vier Inzisivi wird erreicht, wenn die Intrusionskraft auf Höhe der Mesialfläche der Eckzahnbrackets angreift. Um alle sechs oberen Frontzähne translatorisch zu intrudieren, sollte der Kraftangriffspunkt auf Höhe der Distalfläche der Eckzahnbrackets liegen.
Keywords: Widerstandszentrum, Tiefbiss, Frontzahnintrusion, Segmentbogentechnik, initiale Zahnbewegung
Language: GermanStoll, Christian/Opitz, CharlotteDas Stickler-Syndrom oder die hereditäre progressive Arthro-Ophthalmopathie ist eine progrediente Bindegewebserkrankung mit Beteiligung von Gelenken und Augen, aber auch, obwohl aus der griechischen Bezeichnung nicht ersichtlich, der Ohren. Dem Syndrom liegt eine genetisch bedingte Veränderung des Kollagens Typ II oder XI zugrunde, die durch Mutationen im COL2A1-, COL11A1- oder COL11A2-Gen hervorgerufen werden.
Bei Neugeborenen fallen in der Regel zuerst die Symptome im orofazialen Bereich auf, die im Wesentlichen einer Robin-Sequenz gleichen. Bei Kindern mit den Merkmalen einer Robin-Sequenz sollte daher differenzialdiagnostisch ein Stickler-Syndrom bedacht werden, vor allem wenn weitere Familienmitglieder ähnliche Symptome aufweisen. Eine frühzeitige korrekte Diagnose ist dringend erforderlich, um den weiteren Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Für eine Erfolg versprechende Therapie müssen Vertreter unterschiedlichster Fachrichtungen zusammenarbeiten.
Keywords: Stickler-Syndrom, Robin-Sequenz, Gaumenspalte, Heredität, interdisziplinäre Therapie
KongressberichtLanguage: GermanBöhme, Andreas/Gunawan, Nadya/Müller-Hartwich, Ralf/Neugebauer, Stephanie/Vogt, Silke