Oralchirurgie / Orale MedizinPages 1267-1279, Language: GermanKniha, Heinz/Gahlert, Michael/Bier, JürgenDer Einsatz CT-gestützter Navigation hat in vielen chirurgischen Fachbereichen zu einem deutlichen Gewinn an Präzision geführt und erlaubt in verstärktem Ausmaß ein minimalinvasives Vorgehen. Auch in der Implantologie steht seit geraumer Zeit die Navigationsmöglichkeit zur Verfügung. In dieser Studie werden die Erfahrungen mit dem Robodent-System und dessen konzeptionelle Handhabung gerade in komplexen Fällen wie zahnlose Unter- oder Oberkiefer dargelegt. Insbesondere Sofortbelastungskonzepte profitieren von der Navigationshilfe entscheidend. Eine perfekte Positionierung, eine ideale Achsengestaltung und ein optimales Arrangement der Pfeiler zueinander lassen sich in diesen komplexen Fallsituationen in erstaunlich genauer Weise realisieren. Die Navigationshilfe kann das gegebene Knochenvolumen mit dem idealen Wax-up sowohl planerisch als auch in der operativen Umsetzung verknüpfen und ermöglicht dadurch eine nichtinvasive Kontrolle über die Kieferkammsituation.
Keywords: Dentale Implantologie, Navigation, Medizinrobotik, Implantatplanung, Sofortbelastung
ZahnerhaltungPages 1283-1292, Language: GermanBoer, Wolfgang-M.Ein FallberichtIn dem Fallbericht wird die Rekonstruktion der Lachlinie durch den Aufbau abradierter Schneidezähne bei einer Bruxismus-Patientin erläutert. Eher ungewöhnlich ist die Materialwahl: Im Allgemeinen gilt Komposit für derartige Behandlungen als zu wenig abrasionsresistent. Deshalb wird großer Wert auf die gnathologischen Voraussetzungen der Therapieentscheidung gelegt. Gleichzeitig eignet sich der beschriebene Fall besonders gut, um systematisch die Alterungsmerkmale natürlicher Frontzähne aufzuschlüsseln. Die Kenntnis dieser Merkmale ist für die Ästhetik jeder Frontzahnrestauration von entscheidender Wichtigkeit und lässt sich sowohl auf direkte als auch auf laborgefertigte Versorgungen anwenden.
Keywords: Lachlinie, Zahnalterung, Komposit, Bruxismus, ästhetische Zahnheilkunde
ProthetikPages 1295-1302, Language: GermanAbboud, Marcus/Stark, HelmutDie zunehmende Forderung nach zahnfarbenen Restaurationsmaterialien hat zur Entwicklung neuer Presskeramiken geführt. Die Indikationen dieser Materialien umfassen neben Veneers und Inlays bzw. Onlays auch Teilkronen und Kronen. Moderne Keramiken weisen eine exzellente Biokompatibilität und Ästhetik auf. Zudem muss bei adhäsiv zementierten Keramikrestaurationen nur minimal eingegriffen und Zahnhartsubstanz geopfert werden. Durch den Einsatz moderner Adhäsivsysteme ließ sich die Langzeitprognose für vollkeramische Restaurationen deutlich verbessern. Entsprechend der erhöhten Zuverlässigkeit werden vollkeramische Versorgungen stetig mehr in der zahnärztlichen Routinebehandlung eingesetzt. Für die erfolgreiche Anwendung vollkeramischer Restaurationen wird das klinische Vorgehen detailliert beschrieben.
Keywords: Vollkeramik, adhäsives Zementieren, Inlay, Veneer, Kompositzement
Zahnheilkunde allgemeinPages 1319-1326, Language: GermanSmeekens, Sjoerd A./Türp, Jens C.Teil 2: DiskussionDer im ersten Teil dieses Beitrags vorgestellte Patientenfall wird vor dem Hintergrund diskutiert, welche der durchgeführten diagnostischen Methoden heute als sinnvoll, unnötig oder obsolet angesehen werden dürfen. Es werden Empfehlungen gegeben, welche Myoarthropathie-Patienten ein Zahnarzt selbst diagnostizieren und behandeln kann und welche klinischen Befunde eine weitergehende Diagnostik sowie eine besondere (z. B. interdisziplinäre) Behandlung erfordern.
Keywords: Anamnese, klinische Untersuchung, Helkimo-Index, Resilienztest nach Gerber, Okklusion
InnovationenPages 1327-1335, Language: GermanErnst, Claus-Peter/Kliegl, Stephanie/Hickel, Reinhard/Willershausen, BritaErgebnisse einer Fragebogenaktion zur Akzeptanz und Verwendung von Kariesrisikotests unter niedergelassenen Zahnärzten in ganz DeutschlandIn dieser Umfrage sollte die Meinung von Zahnärzten über Kariesrisikotests erfasst werden. Ein an den Universitäten Mainz und München entwickelter Fragebogen wurde 400fach über den Außendienst einer Dentalfirma an Zahnärzte verteilt. Über diese direkte Ansprache kamen 250 auswertbare Fragebögen zurück. Die Fragen bezogen sich sehr allgemein auf die Verwendung und Akzeptanz von Kariesrisikotests in der zahnärztlichen Praxis. 35 % der befragten Zahnärzte hatten innerhalb der letzten 3 Monate einen Kariesrisikotest angewendet. Die am häufigsten verwendeten Produkte waren CRT, Dentocult und Dentobuff. Von diesen Zahnärzten gaben 71 % an, einen solchen Kariesrisikotest überwiegend zur Patientenmotivation im Rahmen von Parodontalbehandlungen einzusetzen. Die Bestimmung des eigentlichen Kariesrisikos stand erst an dritter Stelle in der Indikationsreihenfolge. Die meistgenannten Gründe, warum Zahnärzte Kariesrisikotests eher ablehnend gegenüberstehen, waren der relativ hohe Verkaufspreis und ein nicht adäquates Kosten-Nutzen-Verhältnis. Nach wie vor ist der Hauptmotivationsgrund für einen Kariesrisikotest die Selektion von Patienten für individuelle Prophylaxeprogramme. 47 % der befragten Zahnärzte wären bereit, bis zu 20 Euro an Materialkosten für einen Kariesrisikotest zu bezahlen, würden aber in der Mehrheit (61 %) maximal 10 Minuten Behandlungszeit für die Bestimmung des Kariesrisikos bei einem Patienten investieren. Die Auswertung dieser Fragebogenaktion zeigt, dass Kariesrisikotests gegenwärtig kein Standarddiagnostikum in deutschen Zahnarztpraxen darstellen. Hauptgründe hierfür sind nach wie vor ein mangelndes Vertrauen in die Zuverlässigkeit solcher Tests und das daraus resultierende ungünstige Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Keywords: Individuelles Kariesrisiko, Kariesrisikotest, Fragebogen, niedergelassene Zahnärzte
PraxismanagementPages 1339-1353, Language: GermanAhlers, M. OliverMethoden und Potenzial"Chairside communication" bezeichnet im zahnärztlichen Sprachgebrauch die Aufklärung des Patienten über die Ergebnisse von zahnärztlichen Untersuchungen und die sich daraus ableitenden Behandlungsmöglichkeiten. Im Rahmen der sich verändernden Erwartungshaltungen der Patienten entsteht hier ein Bedarf an hochwertigen, zugleich leicht verständlichen Informationsmitteln. Die Fortschritte in der digitalen Kameratechnik und in der Computertechnik insgesamt versetzen auf der anderen Seite den Zahnarzt in die Lage, hier mit überschaubarem Zeitaufwand eine völlig neue Beratungsqualität zu realisieren. Der Beitrag beschreibt derartige Lösungen in verschiedenen Bereichen moderner Zahnmedizin.
Keywords: Chairside communication, Patientenaufklärung, Computerunterstützung, Compliance, Behandlungsplanung