Oralchirurgie / Orale MedizinPages 105-110, Language: GermanKleinheinz, Johannes/Büchter, André/Joos, UlrichNeben der Zahnfarbe spielt die Farbe der Gingiva eine entscheidende Rolle bei der ästhetischen Rehabilitation im dentoalveolären Bereich. Kann man die Zahnfarbe heutzutage sehr exakt und individuell bestimmen, so bleibt die gezielte Beeinflussung der roten Gingivafarbe weit hinter diesen Möglichkeiten zurück. Ziel dieser Untersuchung war die Beurteilung der Vaskularisation als Grundlage für die rote Ästhetik. Dazu wurden standardisierte Fotodokumentationen definierter Gingivabereiche von operierten sowie nicht operierten Patienten durchgeführt und anhand von Farbvergleichen Gruppen mit gleichen Merkmalen eingeteilt. Des Weiteren erfolgte eine histologische und immunhistologische Analyse der Gingiva zur qualitativen und quantitativen Bewertung der Vaskularisation. Abschließend wurden Farben und Gefäßdichte korreliert. Die Ergebnisse zeigen drei unterschiedliche Farbkonstellationen der Gingiva bei gesunden Patienten. Operierte Patienten konnten aufgrund uneinheitlicher Darstellung nicht gruppiert werden. Es bestand eine direkte Korrelation zwischen Farbe und Gefäßdichte innerhalb der Gingiva. Empfehlungen zur gezielten Farbveränderung oder gar -auswahl können jedoch auf der Grundlage der vorliegenden Ergebnisse noch nicht gegeben werden.
Keywords: Rote Ästhetik, Gingiva, Vaskularisation, Farbskala, Gefäßdichte, Keratinisierung
ZahnerhaltungPages 115-119, Language: GermanHaffner, Cornelius/Hickel, ReinhardRasterelektronenmikroskopische Untersuchung der KanaloberflächeZiele der Wurzelkanalbehandlung sind der Abtrag von infiziertem Dentin der Kanalwand, eine ausreichende Reduktion von Keimen und abschließend ein sicherer Verschluss des Kanalsystems. Die manuelle oder maschinelle Aufbereitung führt zur Bildung einer Schmierschicht, die einen freien Zugang von antibakterieller Spüllösung in tiefere Dentinstrukturen zumindest erschwert. Der zusätzliche Einsatz von Nd:YAG-Laserstrahlung bei einer Wellenlänge von 1,064 µm ermöglicht einen vollständigen Abtrag der Schmierschicht und in der Folge eine vereinfachte Penetration von antibakterieller Spüllösung. Durch die hohe Absorption dieser Laserstrahlung im Gewebe und die resultierende Temperaturerhöhung können auch in tieferen Dentinschichten Keime entfernt werden. Eine offensichtliche Schädigung der bestrahlten Gewebestrukturen war in dieser In-vitro-Studie nicht nachzuweisen.
Keywords: Laser, Nd:YAG-Laserstrahlung, Wurzelkanaloberfläche, Schmierschicht, Bakterienreduktion, REM
ProthetikPages 123-131, Language: GermanJäger, Kurt Hans/Jakobi, Andreas/Wirz, Jakob/Kunz, Christoph71 Patienten, die mit festsitzenden und abnehmbaren Suprastrukturen auf insgesamt 174 ITI-Implantaten versorgt waren, wurden im Rahmen einer klinischen Reevaluation bezüglich Zeitpunkt und Art von Reparaturmaßnahmen erfasst und ausgewertet. Die Nachuntersuchung ergab, dass die meisten Reparaturen in der ersten Adaptationsphase vorgenommen werden mussten. Verschleißerscheinungen, die sich zwischen dem zweiten und dem dritten Jahr nach der Inkorporation häuften, konnten auch der Befestigungsart zugeschrieben werden. Die fest zementierten Arbeiten zeigten die niedrigste, die unbedingt abnehmbaren Suprastrukturen die höchste Reparaturrate. Insgesamt konnte festgestellt werden, dass bei einer Implantatverlustrate von 5,8 % die Suprastrukturen einem vertretbaren Verschleißrisiko ausgesetzt sind. Die meisten Mängel konnten auf einfache Art behoben werden. Entscheidet sich ein Patient für eine implantatgetragene Rekonstruktion, muss er nicht mit erhöhten Erhaltungskosten rechnen.
Keywords: Implantate, Suprastrukturen, Überlebensrate, Reparaturen
ProthetikPages 135-141, Language: GermanBücking, WolframDie kronenlose Brücke(Zusammenfassung nicht vorhanden)
Keywords: Geschiebebrücke, UDA-Brücke, CBW-Brücke, Zahnlücke, minimalinvasive Versorgung, Einzelzahnimplantate
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädiePages 143-148, Language: GermanWagner, MichaelEine Fallpräsentation5 Jahre nach traumatischem Verlust von Zahn 11 waren bei der vorgestellten Patientin ausgedehnte Zahnwanderungen aufgetreten: Zahn 21 war 4,5 mm über die Mittellinie hinweggewandert, und die Zähne 22 bis 24 waren deutlich nach mesial gedriftet. Statt die Wanderungsbewegungen rückgängig zu machen, wurden die Zähne 21 bis 24 alle bis zur Etablierung funktioneller Verzahnungsverhältnisse weiter mesialisiert. Zahn 25 stand um 90° gedreht und wurde belassen, Zahn 26 konnte so in der ursprünglich bestehenden Neutralrelation ebenfalls belassen werden. Die Zähne 22, 23 und 25 wurden durch Odontoplastik umgestaltet, Zahn 22 in Verbindung mit einer Gingivoplastik. Merkliche Wurzelresorptionen, namentlich an Zahn 21, waren nicht zu beobachten. 4 1/2 Jahre nach Beendigung der 10-monatigen aktiven Behandlungsphase herrschten stabile Verhältnisse. Durch das gewählte Vorgehen konnten Extraktionen und größere verankerungstechnische Probleme vermieden werden. Die obere Frontzahnreihe wurde unter ausschließlicher Verwendung des natürlichen Zahnbestandes harmonisiert.
Keywords: Traumatischer Schneidezahnverlust, kieferorthopädischer Lückenschluss, Odontoplastik, Gingivoplastik
ParodontologiePages 151-155, Language: GermanVeihelmann, Simone/Schlagenhauf, UlrichIn der Medizin sind Organtransplantationen heutzutage ein etabliertes Routineverfahren. Um einen langfristigen Erfolg des Transplantates zu gewährleisten, muss die spezifische zelluläre Immunantwort des Patienten dauerhaft unterdrückt werden. Meist geschieht dies durch die Dauergabe von Cyclosporin A. Eine unerwünschte Nebenwirkung dieses Immunsuppressivums ist das gehäufte Auftreten von Gingivahyperplasien. Darüber hinaus kann Cyclosporin A eine arterielle Hypertonie induzieren, die häufig mittels Kalziumantagonisten therapiert wird, welche die bestehenden Gingivahyperplasien verstärken können. Es wird in der Regel empfohlen, diese Hyperplasien chirurgisch zu entfernen und die Patienten anschließend in eine intensive parodontale Erhaltungstherapie einzubinden. Im vorliegenden Fall konnte eine cyclosporininduzierte Gingivahyperplasie bei einem nierentransplantierten Patienten nichtchirurgisch allein durch regelmäßige supra- und subgingivale Belagsentfernungen und durch einen verbesserte häusliche Mundhygiene deutlich reduziert werden.
Keywords: Gingivahyperplasie, Cyclosporin A, Nierentransplantation, nichtchirurgische Therapie
Zahnheilkunde allgemeinPages 159-169, Language: GermanSmith, Jacqui/Delius, Julia A.Ebenso wie sich jüngere Erwachsene voneinander unterscheiden, sind Ältere nicht alle gleich. Es gibt substanzielle individuelle Unterschiede, z. B. in Niveaus der kognitiven Leistungsfähigkeit, der Persönlichkeit, der sozialen Netzwerke, des Lebensstils, der Überzeugungen, Interessen, persönlichen Ziele und der Lebenszufriedenheit. Obwohl wissenschaftliche Theorie und Querschnittsstudien dies schon oft gezeigt haben, müssen gesellschaftliche Stereotypen des Alters immer noch korrigiert werden. Menschen über dem Alter von 60 oder 70 werden oft als einzelne soziale Gruppe dargestellt. Es wird wenig an die verschiedenen Lebensgeschichten und Voraussetzungen gedacht, die dazu führten, dass Menschen auf verschiedene Weise alt wurden.
Keywords: Gerontopsychologie, Entwicklung über die Lebensspanne, kognitives Altern, Wohlbefinden im Alter, Berliner Altersstudie
InnovationenPages 173-184, Language: GermanErnst, Claus-Peter/Willershausen, BritaErgebnisse einer Erhebung an 3.315 Patienten aus 173 deutschen ZahnarztpraxenZur Internationalen Dental-Schau (IDS) in Köln wurde 2003 ein neuartiger Kariesrisikotest (Clinpro Cario L-Pop) vorgestellt, der im Gegensatz zu den bekannten Testverfahren zur Bestimmung des individuellen Kariesrisikos nicht die Anzahl bestimmter kariespathogener Keime erfasst, sondern deren Milchsäureproduktion, die eigentlich für die Kariesentstehung verantwortlich ist. Im Vorfeld der Produkteinführung sollten 3.000 Patienten in 250 Zahnarztpraxen hinsichtlich ihres potenziellen Kariesrisikos mit diesem neuen Test untersucht werden, um die Anwendungstauglichkeit im Praxisalltag festzustellen. An dem Feldversuch nahmen schlussendlich 173 Zahnärzte teil, die insgesamt 3.315 Patienten mit dem Test untersuchten. Nach Auswertung der Teststäbchen wiesen ca. 30 % der untersuchten Patienten ein hohes Kariesrisikopotenzial auf, wobei das Risiko bei jüngeren und älteren Patienten höher zu sein schien als bei Patienten der mittleren Altersklasse. Das Testsystem erwies sich gemäß den Angaben der teilnehmenden Zahnärzte in der Anwendung als praxistauglich, was durch die häufige Nennung der Wertungen "einfache Anwendung", "einfache Aktivierung", "geringer Zeitaufwand" und "Möglichkeit zur Patientenmotivation" dokumentiert wurde. 86 % der an dem Feldversuch beteiligten Zahnärzte gaben an, den Kariesrisikotest in Zukunft verwenden zu wollen, 35 % davon sogar regelmäßig.
Keywords: Individuelles Kariesrisiko, Kariesrisikotest, Anwendererhebung, Clinpro Cario L-Pop