Oralchirurgie / Orale MedizinPages 867-870, Language: GermanMaurer, Peter/Frohberg, UweDurch kondyläre Hyperplasien bedingte Gesichtsasymmetrien werden nach Obwegeser in drei Klassen eingeteilt. Merkmal der hemimandibulären Hyperplasie ist eine Volumenzunahme in allen Bereichen der betroffenen Unterkieferseite, ohne dass es zu einer Kinnverschiebung oder einem Kreuzbiss auf der erkrankten Seite kommt. Hingegen ist eine hemimandibuläre Elongation dadurch gekennzeichnet, dass neben einer Kinnverschiebung auch ein Kreuzbiss auf der erkrankten Seite besteht. In diesem Fall sind alle Bereiche der betroffenen Seite befallen. Ein Übergreifen auf die Gegenseite oder eine Volumenzunahme wird nicht beobachtet. Eine Hybridvariante vereinigt sämtliche o. g. klinischen Symptome in mehr oder minder starker Ausprägung. Für alle drei Formen wird die Resektion des Kondylus auf der erkrankten Seite mit korrektiven Umstellungsosteotomien einschließlich Genioplastiken empfohlen. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Therapieergebnisse kondylärer Hyperplasien darzustellen, die allein durch maxillomandibuläre Umstellungsosteotomien ohne Eingriffe am Kiefergelenk und Kinn korrigiert wurden. Der entscheidende Behandlungsschritt liegt in der Reorientierung der Okklusionsebene mit Rotation und Überimpaktion des Oberkiefers auf der erkrankten Seite. Das methodische Vorgehen und die Therapieergebnisse werden anhand einer Fallpräsentation illustriert.
Keywords: Dysgnathiechirurgie, Gesichtsasymmetrie, Unterkieferosteotomie, Oberkieferosteotomie, kondyläre Hyperplasie
ZahnerhaltungPages 875-888, Language: GermanZappini, Gianluca/Seitner, ThomasIn-vitro-Untersuchung und FallberichtZiel dieser Studie war die Bestimmung der Röntgenopazität und der Lichtleitung von vier Quarzfaserstiften, einem Hybridstift (Kohle- und Quarzfasern) sowie 13 Glasfaserstiften. Ein Titanstift wurde als Referenz verwendet. Die Röntgenopazität in Prozent Aluminium (% Al) wurde an den Stiften separat gemessen. Zusätzlich wurden Röntgenbilder von Stiften aufgenommen, die in extrahierte menschliche Prämolaren eingesetzt worden waren. Die Lichtleitung in mW wurde mit Hilfe einer Ulbricht-Kugel gemessen. Der Referenzstift aus Titan zeigte eine Röntgenopazität von ca. 550 % Al. Acht Faserstifte wiesen eine Röntgenopazität zwischen 50 und 100 % Al auf und zeigten ähnliche Grauwerte wie das Wurzeldentin in den Röntgenbildern von extrahierten Prämolaren oder waren sogar etwas dunkler. Neun Faserstifte zeigten Werte zwischen 120 und 200 % Al und erschienen nur etwas heller als das Wurzeldentin. Lediglich der Stift FRC Postec Plus zeigte eine Röntgenopazität über 300 % Al und erschien deutlich heller als das Wurzeldentin. Dieser Stift gehörte zusammen mit den Produkten Twin Luscent Anchors, Light-Post, DT Light-Post, Snowlight und Luscent Anchors auch zu der Gruppe von Wurzelstiften, die das Licht am besten durchleiteten. In einem Fallbericht wird die klinische Anwendung des Glasfaserstiftes FRC Postec Plus in Verbindung mit einem Stumpfaufbau ausführlich dargestellt.
Keywords: Endodontie, Wurzelstift, Glasfaserstift, Röntgenopazität, Lichtleitfähigkeit, Stumpfaufbau
ProthetikPages 891-897, Language: GermanOlschowsky, WolframDer Werkstoff Vollkeramik wird in der prothetischen Brückenversorgung seit Jahrzehnten eingesetzt. Die geringe Bruchfestigkeit von Silikatkeramiken, verbunden mit klinischen Frakturen der Brückenkörper insbesondere an der Konnektorverbindungsstelle, hat hierbei zu einer Indikationseinschränkung geführt. Aufgrund der hervorragenden Biokompatibilität sowie ausgezeichneter ästhetischer und physikalischer Eigenschaften können Vollkeramiken auf der Basis von teilstabilisiertem Zirkonoxid problemlos für die Brückenversorgung im gesamten Gebiss verwendet werden. In den vergangenen 3 Jahren wurden in der Praxis des Autors 20 drei- und viergliedrige Vollkeramikbrücken im Front- und Seitenzahngebiet eingegliedert. Anhand eines klinischen Fallbeispiels werden die zahnärztlichen und zahntechnischen Arbeitsschritte detailliert und nachvollziehbar erläutert.
Keywords: Vollkeramikbrücken, Zirkonoxid, Y-TZP, CAD/CAM
ProthetikPages 901-907, Language: GermanMack, FlorianEine ausgewogene Ernährung ist die Basis für eine hohe Lebensqualität und körperliches Wohlbefinden. Zahnstatus bzw. prothetischer Status und Kaufunktion sind eng miteinander verbunden. Besonders deutlich wird diese Beziehung bei älteren und alten Menschen. Durch fortgeschrittenen Zahnverlust, inadäquaten Zahnersatz oder Funktionsstörungen im stomatognathen System ist die Kaufunktion herabgesetzt, was häufig eine Umstellung der Ernährung zur Folge hat. Bleibt dieser Prozess lange unkontrolliert, wird das Risiko einer Mangelernährung beschrieben. Hiermit in Beziehung stehende Erkrankungen können verstärkt oder ausgelöst werden. Daraus resultiert im Alter eine gesteigerte Abhängigkeit durch Betreuung, erhöhte Morbidität und Mortalität sowie vermehrte Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten. Dieser Circulus vitiosus kann nur durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Arzt durchbrochen werden. Dem Zahnarzt kommt hierbei eine bedeutende Rolle zu. Durch seine prothetische und restaurative Therapie wird die Voraussetzung für eine gute Kaufunktion geschaffen und damit eine Verbesserung des Ernährungsstatus in Aussicht gestellt.
Keywords: Gerostomatologie, Ernährung, prothetischer Status, Kaufunktion
ProthetikPages 909-916, Language: GermanBücking, WolframDie aufzementierte ÜberkroneProblem: An einer intakten festsitzenden Brücke ist die Verblendung des Brückengliedes ausgebrochen. Die erprobte Lösung: Aufzementierung einer Überkrone.
Keywords: Brückenreparatur, Keramikbruch, Verblendungsbruch, Überkrone, Fehlbelastung, Bruxismus
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädiePages 919-927, Language: GermanWatted, Nezar / Teuscher, Tobias / Hugo, BurkardRichtige Diagnose als Voraussetzung für eine erfolgreiche BehandlungDie Therapie von Angle-Klasse-II-Dysgnathien nimmt einen wesentlichen Raum im kieferorthopädischen Behandlungsspektrum ein. Die zum Einsatz kommenden Therapiekonzepte sind zahlreich und führen alle mehr oder weniger zu einer zufrieden stellenden Okklusion. Für den Behandler sollte das erzielte Ergebnis aber nicht nur aus der Perspektive der Okklusion, sondern auch unter dem Aspekt der damit verbundenen Änderung der Funktion und der dentofazialen Ästhetik von Bedeutung sein. Eine richtige Diagnose und Erkennung der Ursachen der skelettalen oder/und dentoalveolären Dysgnathie ist eine Grundvoraussetzung für eine korrekte und vor allem kausal erfolgreiche Therapie. Hierzu muss die Wachstumskomponente in den drei Dimensionen, die an der Fehlbildung beteiligt sind, in dem Therapiekonzept berücksichtigt werden. Inwiefern durch das Konzept der Funktionskieferorthopädie zur Behandlung von Angle-Klasse-II-Dysgnathien mit ausgeprägten Fehlfunktionen eine Verbesserung der Okklusion, der dentofazialen Ästhetik sowie der Funktion erreicht wird, soll anhand einer Falldarstellung von der Diagnose über die Behandlungssystematik bis hin zum Therapieresultat dargestellt und diskutiert werden.
Keywords: Funktionskieferorthopädie, Angle-Klasse-II-Dysgnathie, extraorale Kraft, Oberkieferimpaktion, offener Biss, dentofaziale Ästhetik
ParodontologiePages 929-936, Language: GermanSpagert-Enzmann, KarinFalldokumentation über 7 JahreBeschrieben werden in dieser Falldokumentation über 7 Jahre die Vorbehandlung, die antibiotische Begleitbehandlung, die chirurgische Behandlung, die Nachbehandlung und die unterstützende Parodontitistherapie bei einer Patientin mit generalisierter aggressiver Parodontitis, die zu Beginn der Behandlung 29 Jahre alt war.
Keywords: Generalisierte aggressive Parodontitis, DNA-Sondentest, Antibiotikatherapie, Parodontalchirurgie, unterstützende Parodontitistherapie
Zahnheilkunde allgemeinPages 941-948, Language: GermanPeschke, André vonBewertung ihrer Praxisrelevanz aus der Sicht eines niedergelassenen ZahnarztesZiel der vorliegenden Arbeit ist es, die Praxisrelevanz der instrumentellen Bewegungsanalyse und der instrumentellen Okklusionsanalyse in der zahnärztlichen Funktionsdiagnostik und -therapie einer Bewertung zu unterziehen. Aus Mangel an evidenzgestützten Studien zur Validität instrumenteller Untersuchungsmethoden in der Funktionsanalyse wurde ein akademischer Disput ausgewertet, der in den Jahren 2003 und 2004 zwischen der Gruppe um Freesmeyer einerseits und Türp andererseits geführt wurde. Die Auswertung des Disputs und der angrenzenden Literatur bestätigt als gesicherte Anwendung der instrumentellen Bewegungsanalyse die Erhebung patientenindividueller Kiefergelenkparameter, die zur Programmierung des Artikulators in der instrumentellen Okklusionsanalyse und in der Funktionstherapie genutzt werden können. Die isolierte Auswertung von kondylären Bewegungsspuren lässt demgegenüber keine sicheren diagnostischen Rückschlüsse auf funktionelle oder morphologische Veränderungen des kraniomandibulären Systems zu. Der Wert der instrumentellen Okklusionsanalyse liegt in der Aufdeckung statischer und dynamischer Okklusionsstörungen. Alle Maßnahmen der instrumentellen Funktionsanalyse finden ihren limitierenden Faktor in der Starrheit des Artikulators und den verwendeten Gipsmodellen, die nicht in der Lage sind, die Dynamik des kraniomandibulären Systems nachzuahmen. Bei kritischer Beachtung der genannten Aspekte können die instrumentellen Verfahren wichtige Zusatzinformationen zu den Befunden der klinischen Funktionsanalyse liefern. Dabei stellt die klinische Funktionsanalyse nach wie vor die unverzichtbare Basis jeder funktionellen Untersuchung des Kauorgans dar.
Keywords: Instrumentelle Funktionsanalyse, instrumentelle Bewegungsanalyse, instrumentelle Okklusionsanalyse, Axiographie, Funktionsdiagnostik, Funktionstherapie