Oralchirurgie / Orale MedizinPages 1217-1222, Language: GermanHerrera, Javier M./Mischkowski, Robert A./Zöller, Joachim E.Die vorliegende klinische Studie untersucht die Anwendung der piezoelektrischen Ultraschall-Luxation in Verbindung mit einem neu entwickelten Zangensystem zur schonenden Zahnextraktion mit minimalem Knochenverlust. An der Studie nahmen 65 Probanden teil, bei denen insgesamt 72 Zähne extrahiert wurden. Nach der piezoelektrisch assistierten Luxation konnte bei allen 72 extrahierten Zähnen eine Zunahme der Lockerung um mindestens einen Grad erreicht werden konnte. Bei 31 Zähnen (43,1 %) stieg die Lockerung um zwei Grade. Alle Zähne ließen sich nach der Ultraschall-Luxation problemlos mit den entsprechenden Zangen extrahieren. Eine Osteotomie musste in keinem Fall vorgenommen werden. Kronen- oder Wurzelfrakturen traten bei der Extraktion nicht auf. Verstärkte Blutungen konnten intra operationem nicht beobachtet werden. Es kam zu keinen postoperativen Komplikationen wie Nachblutungen oder Wundheilungsstörungen im Sinne einer Alveolitis. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die piezoelektrische Ultraschall-Luxation in Verbindung mit einem optimierten Zangensystem eine schonende und das Alveolengewebe wenig traumatisierende Zahnextraktion ermöglicht.
Keywords: Schonende Zahnentfernung, Ultraschall, Alveolarfortsatzerhaltung, Piezochirurgie, atraumatisches Extraktionssystem
ZahnerhaltungPages 1227-1235, Language: GermanKrueger-Janson, UlfEine neue Dimension professioneller Wahrnehmung und VerarbeitungDurch manipulative Veränderung von Bildwerten einer digitalen Zahnaufnahme bezüglich Helligkeit, Tonwert und Kontrast (Tonwertkorrektur) mittels Bildbearbeitungssoftware können Strukturen des inneren Aufbaus eines Zahnes visualisiert werden. Schmelz- und Dentinareale sowie deren jeweilige Grenzverläufe lassen sich damit leicht lokalisieren und analysieren. Für die Praxis bringt diese neue Dimension der Wahrnehmung eine präzise und verblüffend einfache (Nach-)Bauanleitung fast wie bei einer Baukonstruktion nach architektonischem Plan. Die Erkenntnisse über die individuellen inneren Strukturen ermöglichen unter Einsatz geeigneter Materialien ein ebenso einfaches wie schnelles Vorgehen mit meist nur zwei (!) Materialkomponenten. Deren Auswahl ist unkompliziert und richtet sich nach den lichtoptischen Anforderungen der situativen Umgebung. Eine Basisfarbe und eine einzige Inzisalkomponente sind meist völlig hinreichend für einen integrativen und naturanalogen Erfolg. Das geschilderte Verarbeitungskonzept des hier verwendeten Komposits beschreibt einen schnellen und effizienten Nachbau der individuellen Strukturen in freier Schichttechnik gegen ein anatomisches Palatinalschild. Auch dies ist eine attraktive Dimension für einen wirtschaftlichen Praxisalltag.
Keywords: Digitale Bildbearbeitungssoftware, Kompositrestaurationen, Prozessoptimierung, Strukturanalyse, Veneers, Wirtschaftlichkeit
ProthetikPages 1239-1250, Language: GermanYamazaki, MasaoDer Beitrag präsentiert anhand von drei möglichen Klassifikationen ein Konzept zur Festlegung eines bestimmten Behandlungsziels für ästhetisch-restaurative Patientenfälle sowie eine Übersicht über Diagnosestellung und interdisziplinäre Therapieplanung in Abhängigkeit vom Behandlungsbedarf. An fünf Fallbeispielen werden die klinischen Richtlinien für die ästhetisch-restaurative Behandlung erläutert, wobei auch auf die neuesten zahnärztlichen Materialien und deren Anwendung eingegangen wird.
Keywords: Ästhetik, ästhetisch-restaurative Behandlung, Therapierichtlinien, interdisziplinäre Behandlungsplanung
ProthetikPages 1251-1262, Language: GermanBücking, WolframDas funktionelle Dreieck - ein Gesamtbehandlungskonzept (II)Problem: Behandlungskonzept und Maßnahmen bei der Rehabilitation von Patienten mit stark abradierten Zähnen. Anhand eines Patientenfalls wird die Umsetzung des im ersten Teil des Beitrags beschriebenen Gesamtbehandlungskonzeptes nach den Leitlinien des funktionellen Dreiecks demonstriert.
Keywords: Gesamtbehandlungskonzept, Rehabilitation, Zentrik, Frontzahnführung, Okklusion, CCF, Biomechanik, Vertikaldimension, Bisshebung
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädiePages 1265-1273, Language: GermanKalwitzki, Matthias/Weiger, RolandEin FallberichtDie Therapie des dentalen Traumas konfrontiert den Zahnarzt häufig mit sehr komplexen Behandlungsaufgaben. Dabei sind in den meisten Fällen unterschiedliche orale Gewebe wie Schmelz, Dentin, Parodontium, Alveolarknochen und Weichgewebe betroffen. Darüber hinaus können auch extraorale Verletzungen die Aufmerksamkeit des Behandlers beanspruchen. Um den daraus resultierenden vielfältigen Anforderungen gerecht werden zu können, sind umfassendes Wissen und Erfahrung auf verschiedenen Gebieten der Zahnheilkunde erforderlich. Anhand eines Fallbeispiels werden chirurgische, restaurative, endodontische und kieferorthopädische Aspekte beschrieben, die im interdisziplinären Zusammenwirken bei der Behandlung einer 8-jährigen Patientin zu deren Rehabilitation beitrugen.
Keywords: Trauma, Intrusionsverletzung, digitale Reposition, kieferorthopädische Extrusion, posttraumatische Endodontie
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Digital extra printParodontologiePages 1277-1286, Language: GermanNetuschil, Lutz/Bruhn, Gerlinde/Lorenz, Katrin/Brecx, Michel/Heumann, Christian/Hoffmann, ThomasZahnpasten mit herbalen Zusätzen erfuhren in letzter Zeit eine kontinuierliche Weiterentwicklung. Ziel der vorliegenden klinisch kontrollierten Studie war es, zwei neue, noch nicht getestete Zahncremepräparate hinsichtlich ihrer langfristigen Wirkung auf Plaque und Gingivitis zu prüfen. An der Studie nahmen 125 Probanden teil, die fünf Markenpräparate (Parodontax®, Meliamint®, Colgate Total®, Citrisol®, Dentagard®) als alleinige Mittel zur Zahnpflege über einen Zeitraum von 6 Monaten zu Hause verwendeten. Als primärer Prüfparameter wurde der Gingivaindex erhoben, darüber hinaus Plaqueindex (Silness/Löe), modifizierter Gingivaindex und Blutungsindex (Bleeding on Probing). Nach statistischer Aufarbeitung ergab sich zwischen den Gruppen für keinen der Parameter und zu keinem der Erhebungszeitpunkte ein statistisch signifikanter Unterschied. Zum Studienende (Monat 6) zeigten alle fünf Präparate eine signifikante Reduktion beider Gingivaindizes im Vergleich zum Studienstart (Monat 0). Nur das Produkt Meliamint® verbesserte beide Indizes über den gesamten Zeitraum von 1 bis 6 Monaten; Citrisol® zeigte zum Monat 1 eine signifikante Reduktion des Blutungsindex. Die Compliance der Probanden war unabhängig von den Präparaten sehr gut. Sämtliche Zahnpasten erwiesen sich für die Reduktion gingivaler Entzündungen als gut geeignet, wobei die beiden neuen Präparate gegenüber den etablierten Marken mindestens gleichwertig waren.
Keywords: Zahnpasten, antiinflammatorische Zusätze, Plaqueindex, Gingivaindizes, Gingivitis
Zahnheilkunde allgemeinPages 1291-1299, Language: GermanMüller, Frauke/Steinbüchel, Nicole vonIn den letzten Jahren wurde die gesundheitsbezogene subjektiv beurteilte Lebensqualität zunehmend als Evaluationskriterium im Gesundheitswesen integriert. In der Zahnheilkunde, insbesondere in der Gerodontologie, besteht Bedarf an validen Instrumenten und Studien u. a. zur Ermittlung des subjektiven Behandlungsbedarfs und zur Bestimmung des Therapieerfolges zahnärztlicher Interventionen. Zur Messung der allgemeinen, krankheitsübergreifenden Lebensqualität sind der Short-Form-36 (SF-36), das Nottingham Health Profile (NHP), das Sickness Impact Profile (SIP) und der World Health Organisation Quality of Life Abbreviated Questionnaire (WHOQOL-BREF) für ältere Populationen Instrumente mit guten psychometrischen Charakteristika. Für die Evaluation der mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität im Alter stehen der Geriatric Oral Health Assessment Index (GOHAI) und der Oral Health Impact File (OHIP) in verschiedenen Versionen zur Verfügung. Mit diesen krankheitsspezifischen Instrumenten lässt sich der signifikante Einfluss aufzeigen, den die Mundgesundheit auf das allgemeine Wohlbefinden sowie die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität haben kann. Gleichzeitig wird deutlich, welch wichtigen Beitrag die Gerodontologie zur allgemeinen Lebensqualität im Alter zu leisten vermag.
Keywords: Subjektive Mundgesundheit, mundgesundheitsbezogene Lebensqualität, krankheitsübergreifende Lebensqualität, Gerodontologie, Alterszahnheilkunde