EditorialPages 1125, Language: GermanNoack, Michael JohannesOralchirurgie / Orale MedizinPages 1131-1136, Language: GermanJacobsen, Hans-Christian / Sieg, Peter / Hakim, Samer GeorgeDifferenzialdiagnostik und chirurgische TherapieDermoidzysten sind seltene kongenitale Tumoren ektodermalen Ursprungs ohne malignes Potenzial. Die dysontogenetische Läsion stellt die einfachste Form eines Teratoms dar und hat eine typische Prädilektionsstelle median im Mundboden. Abhängig von ihrer Lage zum M. geniohyoideus kann das klinische Bild dem von Speichelretentionszysten und Tumoren der kleinen Speicheldrüsen ähneln. Außerdem sind Weichgewebstumoren und eine Halszyste differenzialdiagnostisch abzugrenzen. Zwischen 1979 und 2007 wurden vier Patienten mit einer Dermoidzyste des Mundbodens in unserer Klinik behandelt. Anhand der Fallbeispiele werden neben dem klinischen Erscheinungsbild und den Differenzialdiagnosen auch die weiterführende Diagnostik, das histologische Bild sowie die Möglichkeiten der chirurgischen Therapie vorgestellt.
Keywords: Dermoidzyste, Epidermoidzyste, dysontogenetische Zyste, Teratom, chirurgische Therapie
Oralchirurgie / Orale MedizinPages 1139, Language: GermanBengel, WolfgangHerpes simplex der Lippe/Lymphatische LeukämieZahnerhaltungPages 1141-1150, Language: GermanMagne, Pascal/So, Woong-SeupIn der vorliegenden Untersuchung sollte die farbliche Integration von vier modernen Kompositkunststoffen beurteilt werden, die für Kantenaufbauten in natürlicher Schichttechnik aufgetragen wurden. Zum Einsatz kamen Miris 2 (M2, Fa. Coltène/Whaledent), Gradia Direct (GD, Fa. GC), Enamel Plus HFO (HFO, Fa. Micerium) und Filtek Supreme Plus (FSP, Fa. 3M Espe). Mit diesen vier Kompositkunststoffen wurden sechs extrahierte Schneidezähne in natürlicher Schichttechnik mit Kantenaufbauten restauriert. Die Nachbildung der natürlichen Zahnanatomie erfolgte mit nur zwei Kompositmassen (Dentin- und Schmelzmasse). Jeder Testzahn konnte nach jedem Kantenaufbau 2 Wochen lang rehydrieren und wurde anschließend unter standardisierten Bedingungen (direktes/indirektes Blitzlicht oder Fluoreszenzlampe) fotografiert. Sechs Begutachter bewerteten unabhängig die farbliche Integration aller Materialvarianten bei allen Beleuchtungsvarianten auf einer Skala von 1 (Aufbau deutlich vom natürlichen Gewebe zu unterscheiden) bis 4 (Aufbau nicht vom natürlichen Gewebe zu unterscheiden). Anschließend wurden die Werte aller Begutachter gemittelt. Die Auswertung erfolgte per Zweiweg-Varianzanalyse (ANOVA) (Material und Beleuchtung). Ferner wurden die Daten für M2 und HFO (Einfarbensysteme) sowie für GD und FSP (Mehrfarbensysteme) gepoolt und ebenfalls per Zweiweg-Varianzanalyse (Farbsystem und Beleuchtung) ausgewertet. Die besten Werte zeigte das System M2 (p 0,03). Danach folgten die Systeme GD und HFO (nicht signifikant; p = 0,99). Das System FSP schnitt am schlechtesten ab (p 0,0001). Der Grund hierfür liegt zum Teil in der mangelnden Fluoreszenz. Möglicherweise ist das System auch ungeeignet für die natürliche Schichttechnik. Die Einfarbensysteme M2 und HFO erreichten bessere Werte als die Mehrfarbensysteme GD und FSP (p 0,02). Die Kantenaufbauten in vereinfachter natürlicher Schichttechnik mit dem System M2 zeigten ein ausgezeichnetes Maß an farblicher Integration. Auch die Systeme GD und HFO sind für diese Technik geeignet. Die Ergebnisse mit dem System FSP waren nicht akzeptabel.
Keywords: Kompositkunststoff, dentale Ästhetik, natürliche Schichttechnik, farbliche Integration
ProthetikPages 1153-1160, Language: GermanWalter, Corinna/Groten, MartinKlinischer Fallbericht über 1 JahrDie prothetische Behandlung von jugendlichen Patienten stellt eine besondere Herausforderung dar, vor allem wenn dentale Fehlentwicklungen wie z. B. eine Amelogenesis imperfecta bestehen. Im vorgestellten klinischen Fall mit generalisierten bräunlich-gelben Verfärbungen und strukturellen Defekten des Zahnschmelzes bedurfte es trotz kieferorthopädischer Behandlung zusätzlich der Rehabilitation insuffizienter Okklusionsverhältnisse. Zur Schonung der Zahnhartsubstanzen sowie zur Optimierung von Funktion und Ästhetik wurde die Patientin mit Einzelzahnrestaurationen aus Lithiumdisilikatkeramik versorgt. Deren optische Eigenschaften und ihr günstiges Verhältnis von Transluzenz zu Opazität ermöglichten das Abdecken der als mittelschwer einzustufenden Verfärbungen und gewährleisteten trotz des verringerten Präparationsaufkommens in adhäsiver Befestigungstechnik gleichzeitig ein funktionell stabiles Behandlungsergebnis. Bei der 1-Jahres-Untersuchung zeigte sich die Patientin vollkommen beschwerdefrei, und alle Restaurationen wurden nach standardisierten klinischen Kriterien als einwandfrei bewertet.
Keywords: Lithiumdisilikatkeramik, reduzierte Präparationstiefe, Ästhetik, Amelogenesis imperfecta, dentale Fehlbildungen
ProthetikPages 1163-1169, Language: GermanBücking, WolframDer direkte NotaufbauProblem: Frakturierte Teleskopkrone/Die erprobte Lösung: Versorgung mit einem direkten Notaufbau
Keywords: Direkter Aufbau, Wurzelstifte, Wurzelschrauben, adhäsiver Aufbau, Wurzelfraktur, Kronenfraktur, Teleskopprothetik
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädiePages 1173-1179, Language: GermanWeyrich, Catharina / Lisson, Jörg A.In dieser Studie sollte überprüft werden, ob und ggf. wie sich Prämolarenextraktionen auf das Weichteilprofil bei Patienten mit einer Angle-Klasse II,1 auswirken. Vor allem sollten Unterschiede zwischen Patienten, bei denen vier Prämolaren extrahiert wurden, und Patienten, denen im Rahmen einer Camouflage-Behandlung nur zwei Prämolaren im Oberkiefer entfernt wurden, ermittelt werden. Als Vergleichsgruppe dienten Patienten mit einer Angle-Klasse II,1, bei denen keine Extraktionen erfolgten. Die Fernröntgenseitenbilder dieser Patienten wurden vor und nach der Behandlung kephalometrisch ausgewertet. Im Anschluss an die computergestützte Auswertung der Daten mit Hilfe des Computerprogramms Onyx Ceph erfolgte eine einfaktorielle Varianzanalyse (ANOVA). Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten mit Camouflage-Behandlung nach der Therapie signifikant retrudierter stehende obere mittlere Schneidezähne als Patienten mit Extraktionen in beiden Kiefern und höchst signifikant retrudierter stehende obere Schneidezähne als Patienten ohne Extraktionstherapie aufweisen. Eine Profilverschlechterung nach Extraktionstherapie konnte nicht nachgewiesen werden.
Keywords: Kieferorthopädische Extraktionstherapie, Camouflage-Behandlung, Weichgewebe, Angle-Klasse II, 1
ParodontologiePages 1181-1192, Language: GermanHimmer, Katrin/Eickholz, PeterElektrische Zahnbürsten haben sich als Alternative zu Handzahnbürsten fest etabliert. Rotierend-oszillierende Modelle entfernen Plaque effektiver als Handzahnbürsten. Ob Schallzahnbürsten hinsichtlich der Plaque- und Gingivitisreduktion den rotierend-oszillierenden Systemen überlegen sind, ist noch nicht abschließend geklärt. Wenn elektrische Zahnbürsten sachgerecht angewendet werden, kommt es zu keinen Abnutzungserscheinungen am Schmelz und nur zu geringen am Dentin. Weiterhin Unklarheit herrscht über die Frage, ob der Gebrauch elektrischer Zahnbürsten und insbesondere rotierend-oszillierender Modelle zu verstärkten Gingivarezessionen/-abrasionen führt. Patienten sollten in der Anwendung elektrischer Zahnbürsten geschult werden. Der Zeitpunkt für individuelle Mundhygienemaßnahmen sollte sich nach den Lebensgewohnheiten des Einzelnen richten - empfohlen werden kann zumeist eine zweimal tägliche Zahnreinigung für die Dauer von mindestens 2 Minuten. Zur Approximalraumhygiene sind weitere Hilfsmittel erforderlich, da diese Flächen weder von einer Hand- noch von einer elektrischen Zahnbürste ausreichend gereinigt werden.
Keywords: Elektrische Zahnbürsten, Schallzahnbürsten, Mundhygiene, Zahnreinigung, Plaqueentfernung
Röntgenologie und FotografiePages 1193-1198, Language: GermanBernhart, Jasmin/Schulze, DirkKasuistik und Differenzialdiagnostik anhand einer Normvariation des Foramen incisivumAnhand der Kasuistik einer Normvariation des Foramen incisivum werden Differenzialdiagnosen radioluzenter Veränderungen auf der Panoramaschichtaufnahme in Projektion auf den Oberkiefer erläutert. Häufig fehlinterpretierte Überlagerungen auf der Panoramaschichtaufnahme werden vorgestellt. Hinsichtlich der Normvariation des Foramen incisivum wird mit Hilfe einer dreidimensionalen Bildgebung ein konservativer nichtchirurgischer Therapieansatz verfolgt und diskutiert.
Keywords: Panoramaschichtaufnahme, radioluzente Veränderung, Differenzialdiagnostik, Normvariation, Foramen incisivum, Zysten
Röntgenologie und FotografiePages 1201, Language: GermanSchulze, DirkSensibilitätsverlust mental links nach Implantatinsertion in Regio 36 bis 37Zahnheilkunde allgemeinPages 1203-1212, Language: GermanBleileven, WolfgangDie Zahl pflegebedürftiger Menschen in unserer Gesellschaft nimmt beständig zu. Die orale Gesundheit hat oft stark darunter gelitten, dass viele Hochbetagte jahrelang keinen Zahnarzt gesehen haben. Belastungen durch den Anfahrtsweg und die ungewohnte Umgebung der Praxisräume machen es dementen und multimorbiden Menschen schwer, zur Behandlung in die Praxis eines Zahnarztes zu kommen. Ein Konzept für die Betreuung dieser Menschen muss einerseits der Lebenssituation der Pflegebedürftigen gerecht werden, andererseits aber auch kontinuierlich, nachhaltig und dabei finanzierbar sein. Die zahnärztliche Behandlung im Altenheim mit dem Aufbau der gesamten Logistik einer Praxis in der Einrichtung für wenige Tage ist sehr aufwändig und kann dennoch nicht die notwendige Kontinuität der Betreuung gewährleisten. Durch die in dem Beitrag vorgestellte mobile Behandlung im Wohnbereich des Patienten können diesem vielfältige Belastungen erspart werden. Eine stringente Organisation und eine Reduktion auf das unbedingt Notwendige im Handlungsablauf wie beim Materialeinsatz erlauben eine fachlich umfassende Betreuung. Die Ausstattung kann von zwei Personen transportiert werden. Die intensive Nutzung von Formularen und Ablauflisten führt zu einer vereinfachten, standardisierten Kommunikation mit den vielen an der Betreuung beteiligten Personen. Auf die Lebenssituation der Hochbetagten abgestimmte Behandlungskonzepte ermöglichen eine deutlich erhöhte Lebensqualität bei relativ geringer Belastung. Ein begleitendes Prophylaxe- und Recallkonzept unter Einbeziehung der Betreuer erhöht die Nachhaltigkeit der reparativen Maßnahmen.
Keywords: Mobile Behandlung, Pflegebedürftige, Demenz, Altenheim, mobile Behandlungseinheit, Materialwagen
PraxismanagementPages 1215-1217, Language: GermanBohlken, ThomasErläuterungen zur Anwendung der Festzuschuss- und Zahnersatz-Richtlinien sowie weiterer bundesmantelvertraglicher Regelungen (I)PraxismanagementPages 1219, Language: GermanZurstraßen, ArnoWelchen Vergütungsanspruch hat der Zahnarzt bei einem vorzeitigen Behandlungsabbruch durch den Patienten?PraxismanagementPages 1221, Language: GermanWissing, PeterAbgeltungssteuer (IV)