EditorialPages 367, Language: GermanFrankenberger, RolandZahnerhaltungPages 373-386, Language: GermanHeinrich-Weltzien, Roswitha / Baum, Stefanie / Bertzbach, Sabine / Kühnisch, Jan / Hentschel, JuliaDie Bildung des menschlichen Zahnschmelzes ist ein komplexer Prozess, der auf molekularer Ebene reguliert wird. Er schließt tausende Gene und ihre Produkte ein. Bei der Amelogenesis imperfecta (AI) handelt es sich um eine erblich bedingte qualitative und quantitative Störung der Schmelzbildung mit heterogener genetischer Genese. Die Diagnose erfolgt anhand des klinischen Erscheinungsbildes. Phänotypisch imponieren ein hypoplastischer, hypomaturierter und hypokalzifizierter Schmelz sowie klinische Mischformen. Mutationen in den Genen Enamelin (ENAM), Amelogenin (AMELX), Kallikrein 4 (KLK4), Enamelysin (Matrix Metalloproteinase 20, MMP20), Distal-less Homeobox 3 (DLX3), WD Repeat-containing Protein 72 (WDR72) und Family with sequence similarity, member H (FAM83H) verursachen eine isolierte AI mit unterschiedlichen Phänotypen. Dennoch lässt sich bei einer Reihe von Patienten mit klinisch manifester AI keine Mutation in den o. g. Genen nachweisen. Es ist daher zu erwarten, dass weitere AI verursachende Gene durch molekulargenetische Untersuchungen identifiziert werden.
Keywords: Amelogenesis imperfecta, Zahnschmelz, Schmelzbildung, Phänotyp, Genotyp, Gene, Mutationen
EndodontiePages 389-397, Language: GermanSteffen, Heike / Drefs, MichaelDie Fraktur eines Instruments ist eine mögliche Komplikation der Wurzelkanalbehandlung, welche zum Misserfolg der Therapie führen kann. Ursachen von Frakturen werden ebenso aufgezeigt wie Tipps für den Zahnarzt zur Prävention derselben. Falls es doch zu einer Fraktur kommt, muss der Behandler Überlegungen zum weiteren Vorgehen anstellen und entscheiden, ob das im Wurzelkanal verbliebene Fragment entfernt, umgangen oder belassen werden soll. Für diese Entscheidungsfindung will der Beitrag eine Hilfestellung leisten.
Keywords: Instrumentenfraktur, Feilenbruch, Frakturprävention, Fragmententfernung, Wurzelkanalbehandlung
ParodontologiePages 399-410, Language: GermanSchlagenhauf, UlrichDer nächste Paradigmenwechsel?Nach aktuellem wissenschaftlichem Verständnis bildet nicht primär eine mangelhafte Mundhygiene, sondern eine durch Lebensstil, Ernährung sowie genetische Disposition induzierte, unphysiologische Veränderung des Keimspektrums (Dysbiose) des humanen Mikrobioms der Mundhöhle und des Darms den eigentlichen Ausgangspunkt für eine inadäquate, chronisch proinflammatorische Fehlregulation des mukosalen Immunsystems, welche sich nachfolgend u. a. als parodontale Entzündung und Plaqueakkumulation klinisch manifestiert. Hierbei sind das Überwachsen virulenter, parodontopathogener Keime und in gleichem Maße auch das Fehlen systemrelevanter entzündungsdämpfender Schlüsselkeime von Bedeutung. Die Substitution dieser Schlüsselkeime durch den gezielten Konsum von Lebensmitteln mit gesundheitsfördernden Mikroorganismen bildet die Basis des Konzepts der probiotischen Therapie. Zurzeit ist die verfügbare Evidenz zum klinisch relevanten Nutzen der probiotischen Therapie bei Patienten mit manifester Parodontalerkrankung noch fragmentarisch. Die Ergebnisse bereits vorliegender klinisch-experimenteller Interventionsstudien belegen jedoch in ihrer Mehrzahl eine klinisch bedeutsame Hemmwirkung der Gabe probiotischer Präparate auf die Ausprägung gingivaler Entzündungen sowie eine signifikante Förderung der Abheilung parodontaler Läsionen nach Scaling und Root Planing.
Keywords: Bakterielle Plaque, mikrobieller Biofilm, parodontitisassoziierte Keime, humanes Mikrobiom, Probiotika, probiotische Therapie, Lactobacillus reuteri
ProthetikPages 413-421, Language: GermanSasse, Martin / Callea, Sünje / Kern, MatthiasVorteile der klinischen AnwendungBei Interims-, Immediat- und auch definitiven Prothesen erfolgt oft eine Stabilisierung durch zusätzliche Retentionselemente, die in die Prothesenbasis einpolymerisiert werden müssen. Des Weiteren benötigen sie aufgrund veränderter Kieferkammverhältnisse, besonders nach vorangegangener zeitnaher Entfernung von Zähnen, häufig eine (Teil-)Unterfütterung. Um einen erhöhten Kosten- und Zeitaufwand zu umgehen und gleichzeitig die geforderte Genauigkeit zu erreichen, ist es oftmals notwendig oder sinnvoll, diese Maßnahmen direkt am Patienten vorzunehmen. Bisher standen für die direkte Anwendung gingivafarbene PMMA-Kunststoffe, zahnfarbene Bis-Acryl-Kompositkunststoffe oder weichbleibende Unterfütterungsmaterialien zur Verfügung, die diverse verarbeitungstechnische, ästhetische und/oder funktionelle Probleme aufweisen. In dem Beitrag wird ein neuer nicht elastischer, rosafarbener Kompositkunststoff vorgestellt, der für das erleichterte intraorale Einpolymerisieren von Retentionselementen entwickelt wurde, sich aber nach Erfahrung der Autoren auch sehr gut für direkte Unterfütterungen eignet.
Keywords: Bis-Acryl-Kompositkunststoff, Provisorienkunststoff, direkte Unterfütterung, Retentionselemente, spannungsfreier Sitz, provisorische Unterfütterung, Interimsprothese
KinderzahnheilkundePages 423-434, Language: GermanKrämer, Norbert / Uebereck, Constanze / Emami-Namini, Atieh / Reiser, Benjamin / Frankenberger, RolandTeil 3: Luxationsverletzungen (Konkussion, Subluxation, Extrusion und laterale Dislokation)Luxationsverletzungen in der bleibenden Dentition stellen je nach Schweregrad eine besondere Herausforderung in der zahnärztlichen Praxis dar. Oberstes Ziel der Behandlung sollte die Zahnerhaltung und möglichst die Vitalerhaltung der verletzten Zähne sein. Im vorliegenden Teil der Serie zur Traumatologie werden daher neben der Notfalltherapie die definitive Versorgung von Luxationsverletzungen (Konkussion, Subluxation, Extrusion, laterale Dislokation) in der jugendlichen bleibenden Dentition und mögliche Komplikationen dargestellt. Insbesondere bei der extrusiven und lateralen Dislokation des Zahnes muss mit Komplikationen und Spätfolgen für die weitere Zahn- und Gebissentwicklung gerechnet werden. Während die parodontale Heilung bei diesen Verletzungen in der Regel gut gelingt, kann es zu einer irreversiblen Veränderung des Pulpagewebes kommen. Eine abwartende Haltung des Therapeuten gefährdet unter Umständen den Erhalt des betroffenen Zahnes. Auch dieser Beitrag basiert auf den 2012 publizierten Leitlinien der Fachgesellschaft International Association of Dental Traumatology (IADT) und der Homepage "Dental Trauma Guide".
Keywords: Bleibende Dentition, Frontzahntrauma, Konkussion, Luxation, Subluxation, Extrusion, laterale Dislokation, Traumatologie, Notfallversorgung
OralchirurgiePages 435-442, Language: GermanHolscher, Christian / Klenke, AlexanderAnhand eines Fallberichts wird eine Technik zur intentionellen Replantation von Frontzähnen mit Wurzelfraktur beschrieben. Ursächlich für die Wurzelfraktur war im präsentierten Fall ein Zahntrauma, das die Patientin mit 9 Jahren erlitten hatte. Im Alter von 14 Jahren stellte sie sich mit der Diagnose einer Pulpanekrose mit Fistel vor. Die intentionelle Replantation des koronalen Fragments nach chirurgischer Entfernung des apikalen Fragments wurde durchgeführt, um die vertikale Knochenhöhe möglichst so lange zu erhalten ("ridge preservation"), bis die Patientin ein implantationsfähiges Alter erreicht hatte. Das koronale Fragment wurde nach den Prinzipien einer antiresorptiven regenerationsfördernden Therapie (ART) mit Doxycyclin behandelt und retrograd mit Biodentine gefüllt.
Keywords: Intentionelle Replantation, Zahntrauma, Wurzelfraktur, Pulpanekrose, Resorption
AllgemeinmedizinPages 443-446, Language: GermanObermeyer, ChristophTeil 2: Differenzialdiagnose Brustschmerz und ReanimationHinter dem Symptomenkomplex Brustschmerz können sich eine Reihe lebensbedrohlicher Krankheitsbilder verbergen. In einem Fall von akutem Brustschmerz in der Zahnarztpraxis kommt es im Rahmen der Erstbetreuung des betroffenen Patienten weniger auf die richtige Differenzialdiagnose als vielmehr auf eine lückenlose Betreuung und die korrekte Ausführung von Basismaßnahmen an, die unabhängig von der zugrunde liegenden Pathologie bei nahezu allen Formen des akuten Brustschmerzes anwendbar sind.
Keywords: Brustschmerz, Defibrillation, Herzinfarkt, Nitro-Spray, thorakale Beschwerden
Bildgebende VerfahrenPages 447-452, Language: GermanKatkar, Rujuta A. / Katz, Joseph / Moreb, Jan S. / Nair, Madhu K.Fallbericht über eine diagnostische HerausforderungBeschrieben werden klinische und radiologische diagnostische Probleme bei einem Mann mittleren Alters, der wegen eines multiplen Myeloms mit Bisphosphonaten behandelt wurde. Er hatte bereits früher an einer bisphosphonatassoziierten Osteonekrose im Unterkiefer gelitten. Der Patient stellte sich mit Schmerzen und Schwellungen im oberen Frontzahnbereich in Verbindung mit Parästhesien der Oberlippe vor. Das radiologische Erscheinungsbild deutete auf eine bisphosphonatassoziierten Osteonekrose und eine invasive Pilzsinusitis hin. Ein Magnetresonanztomogramm legte das Vorhandensein eines Plasmozytoms oder Lymphoms nahe. Obwohl eine Biopsie des Kiefers bei mit Bisphosphonaten behandelten Patienten normalerweise nicht empfohlen wird, war sie im vorliegenden Fall ratsam und erbrachte den Nachweis eines multiplen Myeloms. Bei der Korrelation von klinischen und radiologischen Befunden ist höchste Wachsamkeit geboten. Wenn ein malignes Geschehen vermutet wird, sind weitergehende Untersuchungen unbedingt in Betracht zu ziehen.
Keywords: Bisphosphonatassoziierte Kiefernekrose, Osteonekrose, BRONJ, invasive Pilzsinusitis, multiples Myelom
Bildgebende VerfahrenPages 455-456, Language: GermanSchulze, DirkSialolithiasis im Mundboden rechtsZahnheilkunde allgemeinPages 457-458, Language: GermanDevigus, AlessandroPraxismanagementPages 459-466, Language: GermanMalik, ThomasMotivierende Gesprächsführung ist ein patientenzentrierter, aber direktiver Beratungsansatz mit dem Ziel, intrinsische Motivation durch Explorieren und Auflösen von Ambivalenz/en zur Verhaltensänderung aufzubauen. Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Verfahren in diesem Bereich verzichtet man bei der motivierenden Gesprächsführung explizit auf ein konfrontatives Vorgehen. Der Beitrag beschreibt Einsatzmöglichkeiten dieser speziellen Methodik in zahnärztlichen Beratungsgesprächen mit dem Fokus auf der Absicht, beim Patienten eine Verhaltensänderung herbeizuführen (z. B. zur Optimierung der häuslichen Mundhygiene bei Parodontitispatienten).
Keywords: Patientenkommunikation, Patientenberatung, Patientenaufklärung, Beratungsgespräch, motivierende Gesprächsführung, Verhaltensänderung
PraxismanagementPages 467-471, Language: GermanWinzen, OlafDie Dokumentationspflicht des ZahnarztesPraxismanagementPages 472, Language: GermanZurstraßen, ArnoZwei halbe Zulassungen eines Zahnarztes auch KZV-übergreifend möglichPraxismanagementPages 473-475, Language: GermanWieprecht-Jäckel, ClaudiaZur Haftung des Zahnarztes bei der prothetischen Versorgung von Patienten mit diagnostizierter kraniomandibulärer DysfunktionPraxismanagementPages 476, Language: GermanWissing, PeterAktuelle steuerliche Urteile