EditorialPages 3, Language: GermanFrankenberger, RolandZahnerhaltungPages 9-23, Language: GermanHeinrich-Weltzien, Roswitha / Hentschel, Julia / Kühnisch, JanGenetisch bedingte Dentindefekte werden in drei Typen der Dentinogenesis imperfecta und zwei Typen der Dentindysplasie klassifiziert. Die autosomal-dominant vererbten Defekte treten isoliert oder mit syndromalen Erkrankungen auf. Als Ursache lassen sich vor allem Mutationen im Dentin-Sialophosphoprotein-Gen auf dem Chromosom 4q21 nennen. Es sind beide Dentitionen oder das Milchgebiss allein betroffen. Die Diagnose erfolgt anhand der Familienanamnese und einer detaillierten klinischen Untersuchung. Mit der Identifikation krankheitsverursachender Mutationen wird die genetische Diagnostik zukünftig an Bedeutung gewinnen. Phänotypisch imponieren opaleszierende perlmutt- bis bernsteinfarbene oder graublaue Zähne mit knollenartigen Zahnkronen und häufig obliterierten Pulpen. Der normal harte Schmelz splittert bei Kaubelastung rasch vom minder mineralisierten Dentin ab, so dass ausgeprägte Kronenattritionen die Folge sind. Das Therapiespektrum schließt die Sicherung der vertikalen Dimension und die Verbesserung der Ästhetik ein. Ziel ist eine langfristig ausgerichtete, funktionell und ästhetisch zufriedenstellende Rehabilitation in einem engmaschigen, präventiv orientierten Recall vom Kindes- bis ins Erwachsenenalter. Im Einzelfall muss die Entscheidung zwischen präventiver nicht invasiver oder minimalinvasiver Therapie mit adhäsiver Restauration, temporärer bis definitiver Kronenversorgung oder der Zahnextraktion getroffen werden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit einem Kieferorthopäden ist angezeigt.
Keywords: Dentin, Dentinogenesis imperfecta, Dentindysplasie, Phänotyp, Gene, Mutationen
EndodontiePages 25-35, Language: GermanBrüsehaber, MartinBei Zähnen, die nach erfolgter Wurzelkanalbehandlung eine erneute oder persistierende apikale Parodontitis aufweisen, wird häufig eine Wurzelspitzenresektion durchgeführt. Die Prognose für ein erfolgreiches Behandlungsergebnis beträgt beim traditionellen chirurgischen Vorgehen weniger als 60 %. Scheitert auch die chirurgische Herangehensweise, ist die Extraktion des betroffenen Zahnes in der Regel die Therapie der Wahl. Der Beitrag zeigt die Ursachen gescheiterter Wurzelspitzenresektionen auf, beschreibt einen alternativen, zahnerhaltenden Behandlungsansatz und gibt Hinweise für das therapeutische Vorgehen.
Keywords: Orthograde Revision, Wurzelspitzenresektion, Parodontitis apicalis, retrograde Wurzelkanalfüllung, offenes Foramen
ParodontologiePages 37-51, Language: GermanViktorov, Yevgeni / Purucker, PeterKombinierte parodontale, implantologische und rekonstruktive Behandlung mit einer Nachbeobachtungszeit von 4 JahrenDer Fallbericht beschreibt die Behandlung einer bei der Erstvorstellung 29-jährigen Patientin mit generalisierter aggressiver Parodontitis. Die konservative Parodontaltherapie wurde durch regenerative parodontalchirurgische Maßnahmen vervollständigt und führte zu einer Stabilisierung der parodontalen Situation. Dieser Umstand und die gute Compliance der Patientin erlaubten einen implantologischen Lückenschluss sowie eine rekonstruktive ästhetische Rehabilitation zum Schließen der Zahnlücken und "schwarzen Dreiecke". Die entzündungsfreie, stabile Situation um die Zähne und das Implantat konnte durch eine unterstützende Parodontitistherapie über einen Beobachtungszeitraum von 4 Jahren aufrechterhalten werden.
Keywords: Generalisierte aggressive Parodontitis, synoptisches Behandlungskonzept, implantologische Behandlung, parodontale Ästhetik, unterstützende Parodontitistherapie (UPT)
ProthetikPages 53-68, Language: GermanRinke, SvenEine Literaturübersicht zur klinischen BewährungDer Einsatz implantatgestützter Doppelkronen zur Verankerung von Deckprothesen ist mittlerweile durch mehr als 25 klinische Studien ausreichend abgesichert. Aus den vorliegenden Untersuchungen lässt sich folgern, dass eine rein implantatgestützte Versorgung mit Doppelkronenverankerung im Unter- und im Oberkiefer erfolgen kann. Im Oberkiefer ist dabei eine Abstützung auf mindestens vier Implantaten notwendig, während im Unterkiefer je nach Ausführungsform eine Verankerung auf zwei bis vier Implantaten vorgenommen werden kann. Doppelkronenverankerungen zeigen unabhängig von der Ausführungsform (klassische Teleskop- und Konuskrone, Marburger Doppelkrone, konfektionierte Konuskrone, vollkeramische Primärkrone und Galvanosekundärkrone) bei richtiger Indikationsstellung nur eine geringe technische und biologische Komplikationsrate. Doppelkronen sind zudem im Rahmen der strategischen Pfeilervermehrung ein effektives Therapiemittel zur Verbesserung der Prognose von abnehmbarem Zahnersatz im stark reduzierten Restgebiss. Sie bieten eine mit rein implantatgetragenen Versorgungen vergleichbare Implantatüberlebensrate und bergen nur ein geringes Risiko für technische und biologische Komplikationen.
Keywords: Doppelkrone, Deckprothese, Implantat, abnehmbare Suprakonstruktion, Teleskop, Konuskrone
KieferorthopädiePages 69-73, Language: GermanSchauseil, Michael / Korbmacher-Steiner, Heike M.In keiner anderen kieferorthopädischen Patientengruppe ist der Behandlungsanteil in den letzten 10 Jahren so sehr gestiegen wie bei den Erwachsenen. Mittlerweile ist jeder dritte Patient über 18 Jahre alt. In diesem Alter zeigen viele Patienten bereits ein parodontal vorgeschädigtes Gebiss. Am Beispiel des kieferorthopädisch-parodontologischen Therapieansatzes wird jedoch deutlich, dass die kieferorthopädische Erwachsenenbehandlung neben der für Laien offensichtlichen ästhetischen Verbesserung durch die Reorientierung der Zähne und somit die Wiederherstellung der dentofazialen Ästhetik auch eine Regeneration und Prävention ermöglicht. Die beiden letzteren Aspekte lassen sich mit Hilfe einer auf Kooperation beruhenden Behandlungsmodalität leichter realisieren als mit anderen zahnmedizinischen Ansätzen wie der alleinigen chirurgischen Parodontitistherapie oder der prothetischen Rekonstruktion der Okklusion. Der Erfolg ist aber maßgeblich von der Qualität der interdisziplinären Betreuung des Patienten und der vom Kieferorthopäden befundbezogen applizierten Biomechanik abhängig.
Keywords: Parodontitis, kieferorthopädische Erwachsenenbehandlung, interdisziplinäre Betreuung, dentofaziale Ästhetik, Regeneration
OralchirurgiePages 77-82, Language: GermanSyfrig, BennoDer Beitrag zeigt auf, was zu beachten ist, damit bei der konventionellen Zahnextraktion die Hart- und Weichgewebe maximal geschont werden und die Nachbeschwerden minimal sind. Anhand von Fallbeispielen wird die Längsextraktion mit dem Benex-Extraktionssystem bei einer Kronen-Wurzel-Fraktur in der Oberkieferfront und bei einem Oberkiefermolaren dargestellt. Mit der Methode können bei der Extraktion schädigende Kräfte auf die bukkale bzw. labiale Alveolenwand vermieden werden, was zum Erhalt des Kieferkamms beiträgt.
Keywords: Gewebeschonende Zahnextraktion, Molarenextraktion, Zahnlängsextraktion, Alveolenwandschonung, schonende Extraktionsmethode, Benex-Extraktionssystem
AllgemeinmedizinPages 83-93, Language: GermanTröltzsch, Matthias / Eichhorn, Michael / Probst, Florian Andreas / Messlinger, Karl / Otto, Sven / Tröltzsch, MarkusTeil 1: Anatomie, Histologie, Physiologie und PathophysiologieDas Skelettsystem ist das Hauptstützgewebe des menschlichen Körpers, das sowohl physikalische Funktionen übernimmt (Schutz innerer Organe, Lokomotion) als auch das das zentrale Speicherorgan für Kalzium und Phosphat darstellt. Die Funktionen des Skeletts ergeben sich als komplexes Zusammenspiel zahlreicher individuell geformter Knochen. Trotz der großen Anzahl der Knochen im Skelett gibt es doch Gemeinsamkeiten und allgemeingültige Prinzipien, die für sämtliche Knochen gelten. Diese beziehen sich auf Entstehung, Stoffwechsel, zelluläre Komponenten, Histologie und Umbauvorgänge. In dem Beitrag wird ein ausführlicher Überblick über wesentliche embryologische, anatomische und physiologische Details von Skelett und Knochen präsentiert.
Keywords: Skelett, Knochen, Osteon, Osteoblast, Osteoklast, Ossifikation, Knochenumbau
Bildgebende VerfahrenPages 95-96, Language: GermanSchulze, DirkExostose des Unterkiefers bei gleichzeitiger zementoossärer DysplasieZahnheilkunde allgemeinPages 97-98, Language: GermanDevigus, AlessandroPraxismanagementPages 99-101, Language: GermanWinzen, OlafChirurgische Leistungen aus der GOÄPraxismanagementPages 103-104, Language: GermanZurstraßen, ArnoVor- und Nachteile eines MVZ für zahnärztliche LeistungenPraxismanagementPages 105-106, Language: GermanGottwald, NicoTrotz fehlender Aufklärung keine Haftung bei hypothetischer Einwilligung des PatientenPraxismanagementPages 107-108, Language: GermanWissing, PeterSteuerliche Neuerungen 2016