EditorialPages 475, Language: GermanFrankenberger, Roland / Wölber, JohanAllgemeinmedizinPages 480-487, Language: GermanWölnerhanssen, Bettina K.Diverse Organsysteme werden durch übermäßigen Zuckerkonsum geschädigt. Er verursacht neben Karies auch eine Zunahme des Körpergewichts und ist mitverantwortlich für die Entwicklung des metabolen Syndroms mit beeinträchtigter Glukosetoleranz bis zum Diabetes mellitus, Blutfettstörungen, arterieller Hypertonie, Hepatosteatose sowie erhöhter kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität. Der Konsum von Zucker sollte dringend reduziert werden, wobei teilweise ein Ersatz durch alternative Süßungsquellen möglich ist. Künstliche Süßstoffe sind allerdings nicht inert, und der chronische Konsum erweist sich zunehmend als ungünstig für den Stoffwechsel und die Darmflora. Natürliche Süßungsmittel wie Xylitol, Erythritol und seltene Zucker versprechen ein günstigeres Profil.
Keywords: Zuckerkonsum, Zuckerersatz, Zuckeraustauschstoffe, seltene Zucker, Karies
ZahnerhaltungPages 490-496, Language: GermanGöstemeyer, Gerd / Schwendicke, FalkDer gestiegene Zuckerkonsum hat dazu geführt, dass in vielen Ländern Karies weitverbreitet ist. Zwar konnten zumindest in den Industrienationen durch effektive Präventionsmaßnahmen die gravierenden Auswirkungen des Zuckerkonsums auf die Kariesentstehung verringert werden. Um nachhaltigere Effekte bei der oralen, aber auch bei der Allgemeingesundheit erzielen zu können, wäre jedoch eine Reduzierung des Zuckerkonsums auf breiter Ebene wünschenswert. Dieses Vorhaben gestaltet sich allerdings in der Praxis schwierig. Der Beitrag beleuchtet zunächst die Rolle des Zuckers bei der Kariesentstehung näher und präsentiert Daten zum Zuckerkonsum in Deutschland sowie im Rest der Welt. Danach werden Maßnahmen erörtert, mit denen der Zuckerkonsum nachhaltig reduziert werden kann.
Keywords: Ernährung, Karies, Kariesprävention, Zucker, Zuckerkonsum
KinderzahnmedizinPages 498-502, Language: GermanTennert, ChristianKaries ist eine Folge des Zusammenbruchs der Homöostase im dentalen Biofilm durch den häufigen Konsum von Speisen und Getränken mit fermentierbaren Kohlenhydraten. Es handelt sich in erster Linie um das Ergebnis einer Fehlernährung und nicht ausschließlich einer schlechten Mundhygiene. Eine Ernährung mit geringem kariogenem Potenzial ist reich an Nahrungsmitteln mit vielen Ballaststoffen. Dazu gehören beispielsweise Gemüse, Obst (mäßiger Konsum), Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen sowie Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte. Werden viele prozessierte kohlenhydrathaltige Speisen und Getränke konsumiert, ist eine gute Mundhygiene mit fluoridhaltiger Zahnpasta sehr wichtig, um der Entstehung von Karies vorzubeugen. Der wirkliche kariesprophylaktische Effekt der Mundhygienemaßnahmen beruht jedoch vorwiegend auf der Wirkung der Fluoride und nicht der mechanischen Plaqueentfernung. Primär ist aber auf eine nicht kariogene Ernährung zu achten.
Keywords: Mundhygiene, Kariesprävention, kariogene Bakterien, Zucker, Kohlenhydrate
OralchirurgiePages 504-510, Language: GermanFretwurst, Tobias / Nelson, Katja / Wölber, JohanDer Beitrag stellt zunächst die Kasuistik eines frühen Implantatverlustes bei einer Patientin mit Vitamin-D-Insuffizienz vor und gibt danach einen Einblick in den aktuellen Stand der einschlägigen Forschung. Welche Grenzwerte sind derzeit für Vitamin D vorgegeben? Wann liegt eine Vitamin-D-Insuffizienz, wann ein Vitamin-D-Mangel vor? Abschließend wird die Frage geklärt, ob vor einer Implantation der Vitamin-D-Spiegel überprüft werden sollte und ob es bei einem niedrigen Wert ratsam ist, eine standardmäßige Substitution durchzuführen.
Keywords: Vitamin-D-Mangel, Vitamin-D-Insuffizienz, Implantation, früher Implantatverlust, Periimplantitis
ParodontologiePages 512-526, Language: GermanKuzmanova, Denica / Dommisch, HenrikDas Interesse an der Ernährung als ätiologischer oder modulierender Faktor für immunentzündliche Prozesse im Körper rückte in den letzten Jahrzehnten den Zusammenhang zwischen Mikronährstoffen und parodontalen Erkrankungen immer mehr in den Fokus der Wissenschaft. Obwohl nur in kleinen Mengen benötigt, sind Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe durch ihre entzündungshemmenden, antimikrobiellen oder antioxidativen Funktionen unentbehrlich für die menschliche Gesundheit und scheinen auch eine günstige Wirkung auf die parodontale Gesundheit aufzuweisen. Dieser Beitrag gibt eine kurze Übersicht über die wissenschaftlichen Ergebnisse bezüglich einer Unterversorgung an Mikronährstoffen und der Prävalenz, des Fortschreitens und des Schweregrades parodontaler Erkrankungen.
Keywords: Parodontitis, Mikronährstoffe, Vitamine, Spurenelemente, Antioxidantien
ParodontologiePages 528-537, Language: GermanJentsch, Holger / Richter, Volker / Hamm, MichaelOmega-3-Fettsäuren sind als Signalmoleküle regulierend in entzündliche Prozesse einbezogen. Indem sie das Ausmaß sich entwickelnder Entzündungen begrenzen und gleichzeitig zu ihrer physiologischen Auflösung beitragen, wirken sie der Progression chronischer Entzündungen entgegen. Dies gilt für die Parodontitis als chronisch-entzündlicher Erkrankung des Parodontiums ebenso wie für zahlreiche andere systemische Erkrankungen mit entzündlicher Komponente. In aktuellen Untersuchungen wurden grundlegende Wirkmechanismen von Omega-3-Fettsäuren hin-sichtlich der Parodontitisprogression und in Interaktion mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas sowie Diabetes mellitus ermittelt. Es hat sich gezeigt, dass erhebliche gesundheitsfördernde Effekte vorliegen, wenn langkettige Omega-3-Fettsäuren wie Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure gut im Organismus verfügbar sind. Hieraus ergeben sich wesentliche ernährungsphysiologische Implikationen.
Keywords: Omega-3-Fettsäuren, Eicosapentaensäure, Docosahexaensäure, Entzündungen, Lipidmediatoren, Parodontitis, Ernährung
ParodontologiePages 538-543, Language: GermanWölber, JohanWährend der Zusammenhang zwischen Diabetes und parodontalen Entzündungen seit langer Zeit bekannt und gut untersucht ist, mehren sich die Hinweise, dass auch schon regelmäßige "einfache" Hyperglykämien durch Zuckerkonsum gingivale Entzündungen hervorrufen können. Zudem fördert Zucker die Bildung und Anhaftung von Biofilm auf Zähnen und dentalen Implantaten. Falls Gingivitiden im einzelnen Patientenfall durch einen hohen Zuckerkonsum bedingt sind, wäre dementsprechend eine rein plaquereduzierende Therapie kein kausales Vorgehen. Da Zucker als gemeinsamer Risikofaktor sowohl Karies als auch parodontale Entzündungen und Allgemeinerkrankungen hervorrufen kann, kommt der Empfehlung zur Zuckerentwöhnung in der zahnärztlichen Praxis – auch in der Parodontologie – eine besondere Bedeutung zu.
Keywords: Parodontitis, Gingivitis, Zucker, prozessierte einfache Kohlenhydrate, Prävention, Ernährung, Zuckerentwöhnung
AlterszahnmedizinPages 544-554, Language: GermanSchlüter, Nadine / Groß, PatriciaErnährungsgewohnheiten unterliegen oftmals im Laufe des Lebens einem Wandel. Mit dem Alter verändern sich im Regelfall das Bedürfnis zu essen und die Bedarfe für Nährstoffe. Eine gewisse Reduktion der Nahrungsmittel- und Flüssigkeitsaufnahme im Alter ist als physiologisch anzusehen. Allerdings können sich bezüglich der notwendigen Menge und Zusammensetzung der Nährstoffe sowie des Quantums der tatsächlich aufgenommenen Nahrung auch infolge pathologischer Veränderungen im Körper oder einer Medikamentengabe deutliche Modifikationen ergeben. Dadurch treten unter Umständen Mangelerscheinungen im Bereich der Mikro- und Makronährstoffe auf, die Folgen für Körperfunktionen und die allgemeine Gesundheit haben. Diese Auswirkungen können auch die oralen Strukturen betreffen. Deshalb ist es wichtig, bei Senioren und älteren Menschen auf eine ausreichende und ausgewogene Nährstoffzufuhr zu achten, um die allgemeine und die orale Gesundheit bis ins hohe Lebensalter zu erhalten. Der Beitrag gibt einen Überblick über Änderungen in der Ernährung im Alter und deren Auswirkung auf die orale Gesundheit sowie Möglichkeiten zur Erfassung von Ernährungszuständen.
Keywords: Lebensalter, Ernährung, Mikronährstoffe, Makronährstoffe, Mangelernährung
ZahnerhaltungPages 556-564, Language: GermanLussi, Adrian / Schlüter, NadineBei Zahnerosionen ist eine steigende Prävalenz zu beobachten. Aufgrund der irreversiblen Zerstörung und der voranschreitenden Progression kann die Lebensqualität betroffener Personen beeinträchtigt werden. Frühprophylaktische Maßnahmen sind daher von großer Bedeutung. In Beratungsgesprächen mit dem zahnärztlichen Fachpersonal kommt immer wieder die Frage nach der Erosivität verschiedener Getränke und Speisen auf, denn sie spielen eine wichtige, vom Patienten kontrollierbare Rolle bei der Entstehung der Erosionen. Es bestehen beträchtliche Unterschiede hinsichtlich des erosiven Potenzials. So gibt es saure Produkte, die keine Erosionen verursachen, und solche mit höherem pH-Wert, die ein größeres erosives Potenzial aufweisen. Der Beitrag beleuchtet den Einfluss der Ernährung auf die Entstehung und Progression von Erosionen und diskutiert die Frage, was man bei Erosionen besser nicht essen sollte.
Keywords: Zahnerosionen, erosiver Zahnverschleiß, pH-Wert, Calciumgehalt, erosives Potenzial, Demineralisation, Zahnhartsubstanzschäden
ZahnerhaltungPages 566-572, Language: GermanKirsch, Jasmin / Hannig, Christian / Hannig, MatthiasPolyphenole gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Ihre biologischen Eigenschaften umfassen antioxidative, antikanzerogene und antiinflammatorische Aktivitäten. Deshalb sind Polyphenole auch von sehr großem Interesse für die zahnmedizinische Präventionsforschung. Zahlreiche In-vitro- und In-situ-Studien deuten darauf hin, dass Polyphenole das Biofilmwachstum beeinflussen können. Ergebnisse aus klinischen Studien sind dazu allerdings nur in geringem Maß verfügbar. Der Beitrag beschreibt den aktuellen Stand des Wissens und nimmt eine Bewertung der bisherigen Forschungsergebnisse vor.
Keywords: Pellikel, Polyphenole, Biofilm, Pellikelultrastruktur, Kariesprävention
KieferorthopädiePages 574-579, Language: GermanSchröder, Agnes / Kirschneck, ChristianElektrolyte wie Natrium werden in unserer modernen Gesellschaft in Form von "versteckten" Salzen in verarbeiteten Lebensmitteln im Übermaß konsumiert. Derzeit ist jedoch der Einfluss der Ernährung auf die kieferorthopädische Zahnbewegung weitgehend unbekannt. Da diese einen steril-inflammatorischen, immunologischen Prozess darstellt, existieren zahlreiche Einflussmöglichkeiten durch den Metabolismus und das Immunsystem. Ernährungsbestandteile wie Kochsalz (NaCl) könnten deshalb unbeabsichtigt potenziell erwünschte, aber auch unerwünschte Auswirkungen im Rahmen einer kieferorthopädischen Therapie haben. Zu Ersteren zählt vor allem eine Reduktion der Behandlungsdauer durch Beschleunigung der Zahnbewegung, während zu Letzteren Zahnwurzel-resorptionen, parodontale Knochenverluste und eine Hemmung der Zahnbewegung gehören. In dem Beitrag soll daher ein Überblick über den derzeitigen Kenntnisstand zu den Auswirkungen eines übermäßigen Salzkonsums auf die kieferorthopädische Zahnbewegung gegeben werden.
Keywords: Kochsalz, kieferorthopädische Zahnbewegung, Entzündungsreaktionen, Parodontalligament (PDL), PDL-Fibroblasten
Zahnmedizin allgemeinPages 580-586, Language: GermanWölber, Johan / Frankenberger, RolandÜbergewicht ist in Industrienationen und zunehmend auch weltweit ein immenses Gesundheitsproblem. Da Zahnärzte zum einen selbst davon betroffen sein können und zum anderen nicht selten in die Situation kommen, Patienten mit Übergewicht beraten zu müssen, sind evidenzbasierte Strategien zur Gewichtsreduktion von hohem Interesse für beide Seiten. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Ernährungsstrategie ein Zahnarzt wählen würde, um eine Gewichtsreduktion zu erzielen und möglichst auch noch die Mundgesundheit zu fördern. Der Beitrag soll daher fünf evidenzbasierte und populäre Ernährungsweisen (Low-Fat-Ernährung, Low-Carb-/ketogene Ernährung, Paläoernährung, vegane Ernährung, pflanzenbasierte Vollwertkost) beleuchten und aus zahnmedizinischer Perspektive bewerten.
Keywords: Übergewicht, Gewichtsreduktion, Low-Fat-Ernährung, Low-Carb-Ernährung, ketogene Ernährung, Paläoernährung, vegane Ernährung, Karies, Parodontitis
Bildgebende VerfahrenPages 588-589, Language: GermanSchulze, DirkSchwere Arthrose des rechtsseitigen KiefergelenksZahnmedizin allgemeinPages 590-591, Language: GermanDevigus, AlessandroPraxismanagementPages 592-593, Language: GermanWinzen, OlafZuschläge für Leistungen außerhalb der Sprechstunde (GOÄ/GOZ)PraxismanagementPages 594-595, Language: GermanZurstraßen, ArnoWettbewerbswidrige Werbung mit einem Erfolgsversprechen verstößt gegen HeilmittelwerbegesetzPraxismanagementPages 596-598, Language: GermanBischoff, Johannes G. / Jäger, SabinePraxisverkauf: Gut Ding will Weile haben