EditorialPages 357, Language: GermanKorbmacher-Steiner, HeikePages 366-370, Language: GermanDegerli, Mikail Aykut / Kesper, Karl / Hildebrandt, OlafEin gesunder Schlaf ist ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Lebensstils und trägt entscheidend zu einer optimalen körperlichen und geistigen Gesundheit bei. Der physiologische Schlaf besteht aus verschiedenen Schlafstadien, die durch elektrophysiologische Charakteristika bestimmt und im Laufe der Nacht mehrmals durchlaufen werden. Verschiedene Regeln der Schlafhygiene können dazu beitragen, einen erholsamen Schlaf zu fördern. Zusätzlich können durch einfache Änderungen im Umgang mit Licht die biologischen Voraussetzungen für einen erholsamen Schlaf bedeutend verbessert werden.
Manuskripteingang: 10.03.2023, Manuskriptannahme: 30.03.2023
Keywords: Schlaf, Schlafhygiene, Schlafstadien, „Rapid eye movement“ (REM)
Pages 372-380, Language: GermanConradt, Regina / Kesper, KarlZahnmediziner beschäftigen sich vermehrt mit Patienten, die nach effektiven Therapien für Schlafstö-
rungen suchen. Diese Störungen können z. B. im Zusammenhang mit Bruxismus, Schlafapnoe oder orofazialen Schmerzen auftreten. In diesem Artikel werden typische Schlafstörungen basierend auf der Internationalen Klassifikation von Schlafstörungen (ICSD-3) vorgestellt und kurz erläutert. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf
der Bewertung und Differenzialdiagnose von schlafbezogenen Atemstörungen, die häufig im zahnmedizinischen Alltag auftreten.
Manuskripteingang: 10.02.2023, Manuskriptannahme: 30.03.2023
Keywords: Schlafstörungen, schlafbezogene Atmungsstörungen, Apnoe, Schnarchen
Pages 382-386, Language: GermanJerrentrup, LukasSchlafbezogene Atmungsstörungen sind eine häufige Gesundheitsstörung mit steigender Prävalenz. Die korrekte Erfassung dieser Erkrankung bedarf insbesondere einer genauen Anamnese und insbesondere Fremdanamnese. Hilfreich sind validierte Fragebögen wie „Epworth sleepiness scale“ (ESS), „Snoring, tiredness, observed apneas, high blood pressure-BMI, age, neck circumference, gender“ (STOP-BANG) oder der „Neck circumference, obesity, snoring, age,sex“ (NoSAS)-Score, die die Entscheidung über die Notwendigkeit einer schlafmedizinischen Screening-Untersuchung (Polygrafie) erleichtern können. Bei einem auffälligen Befund wird eine Schlaflaboruntersuchung (Polysomnografie) zur abschließenden Diagnosesicherung angeschlossen. Bei der körperlichen Untersuchung sollte insbesondere auf anatomischen Veränderungen der oberen Atemwegen oder des Gesichtsschädels geachtet werden. Obwohl es einen rasanten technischen Fortschritt in der schlafmedizinischen apparativen Diagnostik gibt, ist weiterhin die Polygrafie als Screening und die kardiorespiratorische Polysomnografie als Referenzuntersuchung der Standard in der Diagnostik von Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen.
Manuskripteingang: 07.02.2023, Manuskriptannahme: 30.03.2023
Keywords: Schlafbezogene Atmungsstörungen, Diagnostik, Polygrafie, Polysomnografie
Pages 388-394, Language: GermanGehrt, Francesca / Stuck, Boris AlexanderSchnarchen kann sowohl für den Schnarchenden als auch für dessen Bettpartnerin bzw. Bettpartner zu einer Reduktion der Lebens- und Schlafqualität führen. Da Schnarchen als isoliertes Phänomen keine Gesundheitsgefährdung verursacht, ist eine Therapie nur bei einem Behandlungswunsch vonseiten des Betroffenen indiziert. Bei Verdacht auf eine obstruktive Schlafapnoe (OSA) oder bei kardiovaskulären Komorbiditäten ist eine diagnos-tische Abgrenzung zu anderen schlafbezogenen Atmungsstörungen erforderlich. Diagnosestellung und Therapie sollten anhand aktueller Standards und leitliniengerecht erfolgen. Als konservative Behandlungsmöglichkeiten sollten Lebensstiländerungen wie eine Gewichtsreduktion und der Alkohol- und Nikotinverzicht empfohlen werden. Weiterhin ist bei jeweils geeigneten Betroffenen ein Therapieversuch mithilfe einer Lagetherapie sowie eine Therapie mit Unterkieferprotrusionsschienen (UPS) möglich. Als chirurgische Therapieoptionen sollten insbesondere geringinvasive Verfahren in Betracht gezogen werden.
Manuskripteingang: 16.02.2023, Manuskriptannahme: 30.03.2023
Keywords: Schnarchen, obstruktive Schlafapnoe (OSA), Unterkieferprotrusionsschiene (UPS), Polygrafie, Leitlinie
Pages 396-401, Language: GermanWiater, AlfredDas obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) bei Kindern unterscheidet sich im Hinblick auf zugrunde liegende Ursachen, diagnostische Kriterien, therapeutische Optionen und prognostische Gesichtspunkte deutlich vom gleichnamigen Krankheitsbild bei Erwachsenen. Gemäß der „International classification of sleep disorders“ (ICSD)2 bezieht sich die Diagnose „Obstructive sleep apnea, pediatric“ auf das Alter von 0 bis 18 Jahren, wobei die diagnostischen Kriterien der Erwachsenen ab dem Alter von 16 Jahren gelten. Bei der Beurteilung des Krankheitsbilds im Kindes- und Jugendalter sind insbesondere wachstumsbedingte Faktoren mit zu berücksichtigen. Dabei stehen die Zusammenhänge von Form und Funktion, also anatomische und physiologische Gegebenheiten im Fokus.
Mit einzubeziehen sind insbesondere kraniofaziale Anomalien. Im Rahmen von zahnärztlichen Konsultationen von Kindern lassen sich richtungsweise Befunde erheben, die einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) zugrunde liegen.
Manuskripteingang: 31.01.2023, Manuskriptannahme: 30.03.2023
Keywords: Atempausen, Malokklusion, Mundatmung, Schnarchen, Zahnfehlstellungen, obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS)
Pages 404-412, Language: GermanKrohn, Sebastian / Hösl, Helmut / Proff, PeterVon den Anfängen bis zur GegenwartSeit der Erstbeschreibung intraoraler Aufbissbehelfe durch Thomas Brian Gunning im Jahr 1866 wurden in den folgenden Jahrzehnten Apparaturen konzipiert, die oropharyngealen Obstruktionen entgegenwirken sollten. So beschrieb Pierre Robin im Jahr 1902 erstmals die klinische Anwendung eines Therapiegeräts bei gleichnamiger Sequenz. Wiederum mehrere Jahrzehnte später wurde eine Monoblock-Apparatur von Meier-Ewert et al. in Anlehnung an den Esmarch-Handgriff entworfen. Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung moderner Doppelschienensysteme waren Erkenntnisse kieferorthopädischer Mechaniken des „Bite jumping“. Im Hinblick auf Vorschubmechaniken, Fertigungsmaterialien und Basisausdehnung ist heutzutage eine große Schienenvielfalt verfügbar. Nach derzeitigem Kenntnisstand kann jedoch keine „Allzweck-Apparatur“ für jeden Bereich in der Therapie einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) definiert werden. Nach aktuellen Empfehlungen sollten jedoch – bei primärer Rhonchopathie sowie milder und moderater OSA – individuell titrierbare, bimaxilläre Schienensysteme bevorzugt werden. Zukünftig könnten Persönlichkeitsmerkmale und anatomische Gegebenheiten Ausgangspunkte für weitere individualisierte Therapieentwicklungen sein.
Manuskripteingang: 30.01.2023, Manuskriptannahme: 30.03.2023
Keywords: Schlafbezogene Atmungsstörungen, obstruktive Schlafapnoe (OSA), zahnärztliche Schlafmedizin, Unterkieferprotrusionsschiene (UPS)
Pages 414-420, Language: GermanMeyer, AlexanderDie seit Jahren in der Therapie der obstruktiven Schlafapnoe (OSA) etablierten und durch verschiedene S3-Leitlinien bestätigte Unterkieferprotrusionsschienen (UPS) benötigen zur wirksamen, nebenwirkungsarmen Anwendung eindeutige zahnärztliche Handlungsempfehlungen. Insbesondere unter dem Aspekt der Aufnahme von UPS in die Richtlinie „Methoden vertragsärztlicher Versorgung“ war die diesbezügliche Leitlinie überfällig. Zahnärztliche Anamnese und Diagnostik können sowohl Hinweise auf das Vorliegen einer schlafbezogenen Atmungsstörung geben, Voraussetzungen für einen Behandlungserfolg mit UPS verbessern, mit UPS einhergehende Risiken vermindern als auch die Indikation zur Therapie stellen. Bestimmung der Kieferrelation für die therapeutische Startposition mit definierten einstellbaren Hilfsmitteln wie auch Auswahl der Geräte im individuellen Fall geschieht durch schlafmedizinisch fortgebildete Zahnärzte. Patienten werden vor Behandlungsbeginn über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt, bei Eingliederung zu allen Aspekten einer UPS-Therapie geschult und instruiert. Die Wirksamkeit der UPS-Therapieposition wird schlafmedizinisch beurteilt und bestätigt. Nachjustierung erfolgt – falls nötig – in kleinen Schritten von bis zu 1 mm. Der Recall erfolgt ärztlich wie zahnärztlich therapie-, also lebensbegleitend. Der in der Leitlinie entwickelte aktuelle klinische Algorithmus UPS bietet erstmalig allen in der Therapie involvierten Gruppen eine verlässliche Orientierung in Form von klaren Handlungsempfehlungen.
Manuskripteingang: 15.03.2023, Manuskriptannahme: 30.03.2023
Keywords: Leitlinie, Unterkieferprotrusionsschiene (UPS), obstruktive Schlafapnoe (OSA), Ergebnisorientierung, Anwendungssicherheit
Pages 422-426, Language: GermanKares, HorstVon der zahnärztlichen Befundung bis zum Management von Nebenwirkungen einer UPS-TherapieDie obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist nur eine Schlafstörung unter vielen, die Auswirkungen auf die orale Gesundheit haben kann. Eine Identifizierung der damit assoziierten zahnärztlichen Befunde, z. B. vermehrter Zahnverschleiß, hilft bei der Früherkennung dieser Atmungsstörungen, die aber abschließend durch Schlafmediziner diagnostiziert werden müssen. Zusätzlich kommt Zahnärzten bei der Behandlung dieser schlafbezogenen Atmungsstörung (SBAS) mit Unterkieferprotrusionsschiene (UPS) eine besondere Rolle zu. Über eine ausführliche zahnärztliche Diagnostik und Aufklärung findet eine Risikobewertung für das stomatognathe System statt, um medizinische Wirkung und Nebenwirkungen der UPS gegeneinander abzuwägen. Je stärker der Effekt der UPS auf die OSA durch einen vermehrten Vorschub ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen. Das Management von Schmerzen sowie dentalen und okklusalen Veränderungen im Zuge einer UPS-Therapie wird in Anlehnung an die aktuelle S1-Leitlinie aus dem Jahr 2021 der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) beschrieben.
Manuskripteingang: 27.11.2022, Manuskriptannahme: 30.03.2023
Keywords: Obstruktive Schlafapnoe (OSA), Unterkieferprotrusionsschiene (UPS), Diagnostik, Risikoprofil, Nebenwirkungen
Zahnmedizin allgemeinPages 427, Language: GermanPages 428-434, Language: GermanSambale, Janine / Korbmacher-Steiner, HeikeAm vorliegenden Patientenfall wird die Vorgehensweise der Behandlung bei obstruktiver Schlafapnoe (OSA) mit Unterkieferprotrusionsschiene (UPS) vorgestellt. Eine umfangreiche Anamnese, Befunderhebung und Erstellung eines individuellen Risikoprofils mit Aufklärung des Patienten über mögliche Nebenwirkungen sind innerhalb der Erstberatung essenziell. Die Festlegung einer möglichst nebenwirkungsarmen UPS-Startposition über die dreidimensionale Kieferrelationsbestimmung sowie eine dem klinischen Befund entsprechende Wahl der UPS-Bauart tragen maßgeblich zur Steigerung der Adhärenz und letztendlich zum Therapieerfolg bei.
Manuskripteingang: 02.02.2023, Manuskriptannahme: 30.03.2023
Keywords: Unterkieferprotrusionsschiene (UPS), obstruktive Schlafapnoe (OSA), Kieferrelationsbestimmung, individuelles Risikoprofil, Titration
Pages 436-440, Language: GermanSchneider, MatthiasDie chirurgische Therapie der Schlafapnoe ist nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen. Dazu gehören Blutungen, Infektionen, Schmerzen, Sensibilitätsstörungen, Narbenbildung, Schluckbeschwerden, Sprechveränderungen oder ein Rezidiv der Obstruktion. Die in diesem Artikel vorgestellten Verfahren sollten daher nur nach einer sorgfältigen Diagnostik, Beratung und differenzialtherapeutischer Abwägung durchgeführt werden. Außerdem sollten sie mit anderen konservativen oder apparativen Therapiemethoden kombiniert werden, um den bestmöglichen Erfolg zu erzielen.
Manuskripteingang: 03.04.2022, Manuskriptannahme: 04.04.2023
Keywords: Umstellungsosteotomie, Tonsillektomie (TE), Hypoglossus-Stimulation, Uvulopalatopharyngoplastik (UPPP), Multi-Level-Chirurgie
Bildgebende VerfahrenPages 442-443, Language: GermanSchulze, DirkAtlasPraxismanagementPages 444-445, Language: GermanWinzen, OlafAbrechnungPraxismanagementPages 446-447, Language: GermanZurstraßen, ArnoRechtsfragenPraxismanagementPages 448-450, Language: GermanBischoff, Johannes G. / Jäger, SabineSteuerrecht