Pages 7-15, Language: GermanBaez, Gonzalo / Niehues, Dominik / Jäger, DominicRendezvous-System – eine Durchsicht der Literatur und Präsentation eines KonzeptsCOVID-19 ist ein neuartiges Coronavirus, das erstmals Ende 2019 in Wuhan, China, nachgewiesen werden konnte. Der Erreger wurde als ein neuartiges behülltes RNA-Betacoronavirus identifiziert, das derzeit als Coronavirus 2 des schweren akuten respiratorischen Syndroms (2019-nCoV/SARS-CoV-2) bezeichnet wird. Es weist eine phylogenetische Ähnlichkeit mit SARS-CoV auf. Das Syndrom der durch SARS-CoV-2 verursachten klinischen Symptome wird als "Coronavirus-Krankheit" -(COVID-19) bezeichnet.
Der sogenannte Virus 2019-nCoV kann schwere Atemwegsinfektionen in seinem Wirt, häufiger bei älteren Menschen, immungeschwächten Personen oder Personen mit multiplen medizinischen Komorbiditäten verursachen.
Aktuelle Daten deuten darauf hin, dass bis zu 80 % der Infizierten entweder asymptomatische Verläufe haben oder nur leichte Symptome aufweisen, die meist spontan verschwinden. 15 % der Infizierten leiden unter schweren, lebensbedrohlichen Symptomen, die einen Krankenhausaufenthalt notwendig machen. Wiederum 5 % der Menschen benötigen nach einer Infektion intensivmedizinische Betreuung und mechanische Beatmung.
In einigen Fällen traten verschiedene tödliche Komplikationen auf, darunter Organversagen, septischer Schock, Lungenödem, schwere Lungenentzündung und akutes Atemnotsyndrom. 54,3 % der mit SARS-CoV-2 infizierten Personen sind männlich mit einem Durchschnittsalter von 56 Jahren. Vor allem die Patienten, die eine intensive Betreuung benötigten, waren älter und wiesen mehrere Komorbiditäten auf, darunter kardiovaskuläre, zerebrovaskuläre, endokrine Verdauungs- und Atemwegserkrankungen. Intensivpatienten berichteten auch häufiger über Dyspnoe, Schwindel, Bauchschmerzen und Anorexie.
Pages 17-18, Language: GermanGöbel, VolkmarAufgrund der gegebenen Situation sind mobile Behandlungen ausschließlich auf Akutsituationen beschränkt. In Absprache mit allen zu betreuenden Einrichtungen und vorheriger schriftlicher Anmeldung konnte diese Herausforderung für nichtinfizierte Patienten mit entsprechenden Schutzmaßnahmen bewältigt werden.
Pages 19-24, Language: GermanNiehues, Dominik / Siegel, Susann / Baez, Gonzalo / Jäger, DominicSeit dem Auftreten des neuartigen Virus SARS-CoV-2 ist nichts mehr wie es war. So scheint es zumindest. SARS-CoV-2 ist omnipräsent: in den Medien und in allen Bereichen unseres Alltags. Die ersten Erkenntnisse aus China machten es notwendig, Risikogruppen zu definieren, zu denen besonders Menschen mit Vorerkrankungen und fortgeschrittenem Alter gehören. Bis ein Impfstoff verfügbar ist, kann nur physische Distanz Schutz bieten. Ein physisches und für viele alte und pflegebedürftige Menschen immer wieder auch psychisches Problem. Körperliche Nähe und Berührung sind häufig die einzigen Formen der Kontaktaufnahme. Besonders wenn eine dementielle Erkrankung vorliegt. Wohnheime mussten sich schon häufig auf erweiterte Maßnahmen der Infektionskontrolle zum Schutz ihrer Bewohner einstellen. Influenza, Schweinegrippe, MRSA. Immer wiederkehrende Themen. Eine komplette Abriegelung der Wohnheime gegenüber Besuchern und Ärzten hat es in diesem Ausmaß allerdings noch nie gegeben. Der "Lockdown" der Republik fand bei diesen Menschen teilweise schon im Februar dieses Jahres statt.
Pages 25-31, Language: GermanKlum, Matthias / Hopp, Milena / Kirchmayr, Stefan / Offermanns, BennoDie Parodontitis kann als chronisch entzündliche Erkrankung die Entstehung, den Verlauf und die Intensität von allgemeinmedizinischen Erkrankungen beeinflussen. Durch intensive Forschung wurden die wechselseitige Beziehung von Parodontitis und Diabetes sowie eine Vielzahl von Zusammenhängen zwischen Parodontitis und koronarer Herzkrankheit aufgezeigt. Anhand von Interventionsstudien konnte darüber hinaus der positive Effekt erfolgreicher parodontaler Behandlungen auf systemische Entzündungsmarker und Surrogatparameter bestehender Allgemeinerkrankungen nachgewiesen werden. Das Wissen um die zahlreichen Verbindungen zwischen den Erkrankungen erfordert einen interdisziplinär geprägten Therapieansatz, um für die betroffenen Patienten ein Optimum an Behandlungsqualität zu erzielen.
Pages 33-35, Language: GermanMüller, Alice / Schmidt-Westhausen, Andrea-MariaDie orale Candidiasis ist eine häufige opportunistische Infektion und wird durch Hefepilze der Gattung Candida (häufigster Erreger: Candidia albicans) ausgelöst. Die häufigste Form der Candidiasis, welche beim Hauszahnarzt diagnostiziert wird, stellt die Prothesenstomatitis dar.
Pages 37-40, Language: GermanKröll, DavidErfahrungen aus dem Beratungsdienst des BIVA-PflegeschutzbundesIn Deutschland lebten nach Angaben des Statistischen Bundesamts Ende 2017 etwa 3,4 Millionen Menschen mit Pflegebedarf, und diese Zahl könnte bis 2030 auf mehr als 4 Millionen anwachsen. Für Zahnmediziner stellt dies eine besondere Herausforderung dar, denn die Mundgesundheit von Menschen mit Pflegebedürftigkeit ist schlechter als die des Bevölkerungsdurchschnitts und die Versorgung ist aufwändiger.
Pages 41-43, Language: GermanAuerbacher, MarcWie Zahnmedizin-Studierende der LMU München auf den Umgang mit der immer älter werdenden Gesellschaft vorbereitet werdenNach Angaben des Statistischen Bundesamts waren im Dezember 2017 in Deutschland 3,41 Millionen Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Prognostisch wird mit einem Anstieg der Pflegebedürftigkeit bis 2030 um 35 % gerechnet. Die fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) aus dem Jahr 2016 hat gezeigt, dass bei Menschen mit Pflegebedarf die Mundgesundheit im Vergleich zur altersgleichen Gruppe der älteren Senioren ohne Pflegebedarf kompromittiert ist.
Häufige Alterserkrankungen wie z. B. Demenzerkrankungen oder Morbus Parkinson, deren Erkrankungsrisiko mit zunehmenden Lebensalter steigt, wirken sich in der Regel auch negativ auf die Mundhöhle aus. Unter anderem wird durch nachlassende motorische und kognitive Fähigkeiten die Zahn- und Mundgesundheit stark vernachlässigt und somit speziellen Munderkrankungen wie beispielsweise einer chronischen Parodontitis oder Karies Vorschub geleistet. Das Risiko für Karies-, Parodontal- und Mundschleimhauterkrankungen ist bei dieser Patientengruppe überdurchschnittlich hoch. Es kann zu Schmerzen und Zahnverlust kommen. Chronische Entzündungsherde im Mund können aber auch ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Pneumonie bei älteren und pflegebedürftigen Menschen darstellen, die nach Auskunft des Bundesministeriums für Gesundheit als die häufigste zum Tode führende Infektionskrankheit gilt.
Pages 45-47, Language: GermanBrakel, MarkusUniklinik Köln und DGAZ präsentieren im 3. Symposium medizinische und zahnmedizinische AnsätzeEin geballtes Bündel an Informationen und erstklassige Referenten aus Medizin und ZahnMedizin bot das von der Uniklinik Köln und der Deutschen Gesellschaft für AlterszahnMedizin (DGAZ) am Valentinstag veranstaltete gemeinsame 3. Symposium zur "Senior/-innen-Zahnmedizin im Praxisalltag", das wegen der großen Nachfrage (ca. 170 Teilnehmer) kurzfristig in den Hörsaal der Anatomie umgesiedelt war. "Besonders gefreut hat mich der hohe Anteil junger Zuhörer/-innen. Das werte ich als steigendes Interesse am Fach SeniorenzahnMedizin und es spiegelt dessen tatsächliche Bedeutung im Hinblick auf die demographische Entwicklung wider", zeigte sich DGAZ-Präsidentin Prof. Dr. Ina Nitschke (Universität Leipzig), MPH, abschließend sehr zufrieden. Auch Gastgeber Prof. Dr. Michael J. Noack (Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Uniklinik Köln), der das Symposium launig moderierte, wertete die Veranstaltung als "schönen Erfolg", dem im kommenden Jahr eine Fortsetzung folgen soll.