Anliegen ist es, anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DGP/DG PARO) einen kurzen historischen Abriss ihrer Entwicklung zu geben. Dabei wird auf die Entwicklung zahnmedizinischer Schulen und nachfolgend zahnmedizinischer Gesellschaften ab Mitte des 19. Jahrhunderts und der Fachgesellschaften ab Anfang des 20. Jahrhunderts eingegangen. Als Streifzug finden sich die Eckpunkte von der Gründung der Arbeitsgemeinschaft für Paradentosen-Forschung (ARPA) 1924 und der ARPA Internationale 1932 bis zu den Auswirkungen der nationalsozialistischen Diktatur und schließlich dem Hervorgehen der DGP aus der sich auflösenden ARPA 1970. Die steten Bemühungen, die Parodontologie als Kernfach der Zahnmedizin mit eigenständigen Lehrstühlen (Fröhlich 1970) sowie eine Spezialisierung als Fachzahnarztdisziplin (Mutschelknauss 1970, Erpenstein 1978) zu etablieren, ziehen sich ebenso als „roter Faden“ durch die Geschichte bis hin zur Gegenwart wie die Offenheit des Denkens bereits der Gründer der ARPA, Weski, Sachs und Neumann, und das Leben einer Internationalität von der ARPA Internationale bis zur European Federation of Periodontology (EFP). Wenngleich die Aktivitäten von Fröhlich, Mutschelknauss, Erpenstein und all den nachfolgenden Präsidenten und Präsidentinnen sowie Vorständen bis heute nicht vollumfänglich zum Erfolg führten, kann die DG PARO eine stolze Bilanz aufweisen. Die Fachzahnarztanerkennung in Westfalen-Lippe (1983) und aktuell in Rheinland Pfalz (2024), die Weiterbildung zur „Spezialistin/zum Spezialisten für Parodontologie der DG PARO®“ (1991), die Gründung der ARPA-Wissenschaftsstiftung (2003), die Etablierung des berufsbegleitenden postgradualen Masterstudiengangs „Parodontologie und Implantattherapie“ (2007), die Erarbeitung verschiedener Leitlinien bis hin zu den aktuellen Leitlinien zur Behandlung der Parodontitis der Stadien I−III und IV (2020, 2024), die verschiedenen Tagungsformate und Online-Angebote lassen die DG PARO mit ihren 100 Jahren keineswegs als Greisin erscheinen. Sie imponiert als junge und dynamische Fachgesellschaft mit internationaler Akzeptanz und Ausstrahlung, die vier EFP-Präsidenten stellte, 2004 Gastgeberin der EFP-Tagung in Berlin war und es 2028 in München wieder sein wird. Die DG PARO ist für die Zukunft gut gerüstet.
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