Einführung: Vergangene Deutsche Mundgesundheitsstudien (DMS) haben gezeigt, dass sich das Zahnputzmuster – ein Verhaltensindex aus Zahnputzhäufigkeit, -dauer und -zeitpunkten – in den vergangenen Jahrzehnten stetig verbessert hat. Noch nicht untersucht wurden bislang aber die Zahnputzfertigkeiten, also die Fähigkeit, mit dem Zähneputzen auch Plaquefreiheit herzustellen.
Methode: Alle Teilnehmenden der DMS • 6 aus den Altersgruppen der 12-Jährigen, der 35- bis 44-Jährigen und der 65- bis 74-Jährigen wurden gebeten, ihre Zähne nach bestem Vermögen zu putzen. Sie nutzten dafür ihre eigenen oder bereitgestellte Utensilien. Die verbleibende Plaque nach Putzen wurde mit dem modifizierten Marginalen Plaqueindex (mMPI) erfasst, der den Prozentsatz der am Gingivarand verbleibenden plaquebesiedelten Segmente angibt. Die Daten wurden in Bezug gesetzt zu den per Fragebogen erfassten Daten zur Demografie (Alter, Geschlecht, Bildungsstatus), zum Zahnputzverhalten (Häufigkeit, Verwendung einer elektrischen Zahnbürste) und zu ausgewählten Zahnbehandlungen (professionelle Zahnreinigung, Parodontitisbehandlung).
Ergebnisse: Auch nach bestmöglichem Putzen war in allen Altersgruppen etwa die Hälfte der Segmente (44 – 52 %) plaquebesiedelt. In der Befragung zeigten sich die deutlichsten Gruppenunterschiede hinsichtlich der Bildung, wobei selbst in der Gruppe der jüngeren Seniorinnen und Senioren mit hohem Bildungsstatus 37 % der Flächen nach dem Putzen plaquebesiedelt blieben.
Diskussion: Die Daten zeigen, dass bevölkerungsweit Defizite bei der Fähigkeit bestehen, Plaquefreiheit zu erzeugen.
Schlussfolgerungen: Präventionsbemühungen sollten sich in Zukunft auch darauf konzentrieren, die Zahnputzfertigkeiten in der Bevölkerung zu verbessern.
Palabras clave: Befragung, DMS 6, Fragebogen, Gesundheitsverhalten, Mundgesundheitserziehung, Mundhygiene, Zahnärzte, zahnärztliche Versorgung, Zähneputzen