Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 2/2025
WissenschaftPáginas 142-150, Idioma: AlemánSamietz, Stefanie / Wöstmann, Bernd / Kuhr, Kathrin / Jordan, A. Rainer / Stark, Helmut / Nitschke, InaEinführung: Die Mundgesundheit spielt eine zentrale Rolle für das allgemeine Wohlbefinden, auch bei Menschen im fortgeschrittenen Alter. Der demografische Wandel mit seinen Auswirkungen führt zu einem größeren Anteil älterer Menschen ohne und mit Pflegebedarf. Der vorliegende Beitrag gibt eine Übersicht über die zahnmedizinische Situation älterer Menschen aus der 6. Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS • 6). Methode: Die DMS • 6 ist eine bevölkerungsrepräsentative oralepidemiologische Studie zur Erfassung der Mundgesundheit in Deutschland. Daten von 797 jüngeren Seniorinnen und Senioren im Alter von 65 bis 74 Jahren wurden von kalibrierten Untersuchenden erhoben. Die Methodik entspricht weitgehend derjenigen der Vorläuferstudien. Ergebnisse: In der Gruppe der jüngeren Seniorinnen und Senioren (65- bis 74-Jährige) hat sich die Zahnlosigkeit mit 5,0 % gegenüber der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) (12,4 %, 2014) mehr als halbiert. Die mittlere Anzahl fehlender Zähne (8,6) hat sich weiter verringert im Vergleich zur DMS IV (14,1) und zur DMS V (11,1). Der FST-Index (Anzahl restaurierter [filled] oder primär gesunder [sound] Zähne [teeth]) ist mit 18,8 Zähnen im Vergleich zu den vorherigen Studien (DMS IV: 13,6; DMS V: 16,4) gestiegen. Die Prävalenz der Wurzelkaries nahm mit 59,1 % im Vergleich zur DMS IV (28,0 %) zu. Die Karieserfahrung (decayed [kariöse], missing [fehlende], filled [restaurierte] teeth [Zähne] [DMFT]: 17,6) hingegen hat sich im Vergleich zur DMS V (17,7) kaum verändert. Jede(r) zweite 65- bis 74-Jährige hatte eine moderate Parodontitis (49,4 %) und fast jede(r) dritte (30,4 %) eine schwere Parodontitis. Bei fast jeder/jedem zweiten der jüngeren Seniorinnen und Senioren mit Pflegebedarf (47,4 %) war die Therapiefähigkeit und bei jeder/jedem fünften (18,5 %) die Mundhygienefähigkeit stark reduziert. Diskussion: Es bleiben mehr Zähne bis ins hohe Lebensalter erhalten; daher liegen die Herausforderungen in der zahnmedizinischen Therapie u. a. bei der Behandlung von Parodontalerkrankungen, Wurzelkaries und beim abnehmbaren Zahnersatz, der auch im hohen Alter für Patientinnen und Patienten und das unterstützende Umfeld ein- und ausgliederbar sein muss. Ein möglichst chancengleicher und barrierearmer Zugang zu den zahnmedizinischen Behandlungen ist für alle Seniorinnen und Senioren, insbesondere Menschen mit Gebrechlichkeit und Pflegebedarf, sicherzustellen. Modelle zur mobilen Zahnmedizin sollten zur Versorgung der älteren Menschen weiter implementiert werden. Schlussfolgerungen: Die Prävalenz von Zahnverlust und Zahnlosigkeit bei jüngeren Seniorinnen und Senioren in Deutschland geht weiter zurück. Aufgrund der weiteren Morbiditätskompression liegen die Herausforderungen der zukünftigen präventivzahnmedizinischen Therapie darin, jüngere Seniorinnen und Senioren zahnmedizinisch auf ein höheres Alter vorzubereiten.
Palabras clave: DMS 6, Epidemiologie, geriatrische Zahnmedizin, Karieserfahrung, Mundgesundheit, Pflegebedürftigkeit, Schwerbehinderung, Seniorenzahnmedizin, Zahnärzte, zahnärztliche Versorgung
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 2/2025
WissenschaftPáginas 112-120, Idioma: AlemánWöstmann, Bernd / Samietz, Stefanie / Jordan, A. Rainer / Kuhr, Kathrin / Nitschke, Ina / Stark, HelmutEinführung: Die Deutschen Mundgesundheitsstudien (DMS) sind eine Reihe aufeinanderfolgender Untersuchungen, die den Mundgesundheitszustand von Erwachsenen, Seniorinnen und Senioren sowie Kindern erheben. Die DMS sind ein Projekt des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) mit dem Ziel, Gesundheitsstatistiken für Deutschland zu erstellen. Zahnverlust, Zahnlosigkeit und prothetische Versorgung haben eine erhebliche sozioökonomische Bedeutung. Das Ziel dieses Artikels ist es, Erkenntnisse zu diesen Aspekten zu berichten. Methode: Die Untersuchung kombiniert sozialwissenschaftliche Befragungen mit zahnmedizinisch-klinischen Untersuchungen. Frühere DMS-Studien konzentrierten sich hauptsächlich auf Zahnverlust, Zahnlosigkeit und die Art der prothetischen Versorgung. Bezüglich des abnehmbaren Zahnersatzes wurden im Rahmen der 6. Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS • 6) der Zustand und der Behandlungsbedarf ergänzend erfasst und notwendige Wiederherstellungsmaßnahmen nach Aufwand (chairside oder labside) gruppiert. Ergebnisse: Die Prävalenz vollständiger Zahnlosigkeit ist im Vergleich zur Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) aus dem Jahr 2014 erheblich zurückgegangen. In der Gruppe der jüngeren Erwachsenen (35- bis 44-Jährige) spielt sie praktisch keine Rolle mehr; in der Seniorengruppe (65- bis 74-Jährige) hat sie sich mit 5,0 % seit 2014 (12,4 %) mehr als halbiert. Jüngere Erwachsene haben im Mittel 26,6 Zähne, die jüngeren Seniorinnen und Senioren im Mittel noch 19,3 Zähne. Ein niedriger Bildungsstatus ist ein wichtiger prognostischer Faktor für den Zahnverlust. Aufgrund der niedrigen Prävalenz von Zahnlosigkeit bei den jüngeren Erwachsenen spielt der abnehmbare Zahnersatz in dieser Gruppe keine Rolle, während er bei den jüngeren Seniorinnen und Senioren – vornehmlich als Kombinationsersatz – dominiert. Die Prävalenz festsitzender, teilweise implantatgestützter prothetischer Versorgungen steigt weiter an. Von den abnehmbaren Prothesen befanden sich 50 – 60 % in einem sehr guten bzw. guten klinischen Zustand. Mängel betrafen vor allem einfache Kunststoffprothesen. Die Zufriedenheit der Studienteilnehmenden mit abnehmbarem Zahnersatz ist dennoch sehr groß; dieser wird nahezu durchgehend getragen. Diskussion: Das wichtigste Ergebnis dieser Studie ist der anhaltende signifikante Rückgang der Prävalenz vollständiger Zahnlosigkeit bei jüngeren Seniorinnen und Senioren, der auf einen weiteren Rückgang der Zahnlosigkeit in der Zukunft mit Schätzungen von rund 4 % im Jahr 2030 schließen lässt. Die beobachtete Verschiebung der prothetischen Leitversorgung vom abnehmbaren zum festsitzenden Zahnersatz sowie die steigende Prävalenz inserierter Implantate sind positiv zu sehen. Schlussfolgerungen: Die Daten zeigen eine weitere Morbiditätskompression im Vergleich zur DMS V, da die vollständige Zahnlosigkeit weiter zurückgegangen ist und sich die Art des Zahnersatzes immer mehr zu festsitzenden, teilweise implantatgestützten Formen verschiebt. Dabei ist der Bildungsstatus ein wichtiger Einflussfaktor.
Palabras clave: DMS 6, Epidemiologie, Zahnersatz, Zahnlosigkeit, Zahnverlust, Zahnärze, zahnärztliche Versorgung
Quintessence International, 11/2025
DOI: 10.3290/j.qi.b5982021, ID de PubMed (PMID): 40091730Páginas S112-S119, Idioma: InglésSamietz, Stefanie / Wöstmann, Bernd / Kuhr, Kathrin / Jordan, A. Rainer / Stark, Helmut / Nitschke, InaObjectives: Oral health plays a central role in overall well-being, including in the elderly. The demographic transition and its effects are resulting in a higher proportion of older people, both with and without care requirements. This paper provides an overview of the dental situation of the elderly from the 6th German Oral Health Study (DMS • 6). Method and materials: DMS • 6 is a population-representative oral epidemiologic study that surveys oral health in Germany. Data from 797 younger seniors aged 65 to 74 were collected by calibrated examiners. The methodology remains largely consistent with that of the previous studies. Results: Among the younger seniors (65- to 74-year-olds), edentulism has more than halved to 5.0% compared to the Fifth German Oral Health Study (DMS V) (12.4% in 2014). The mean number of missing teeth (8.6) decreased further, compared to DMS IV (14.1) and DMS V (11.1). At 18.8 teeth, the FST Index (number of filled or sound teeth) has shown improvement compared to the previous studies (DMS IV, 13.6; DMS V, 16.4). The root caries (59.1%) increased compared to DMS IV (28.0%). Caries experience (decayed, missing, filled teeth [DMFT]: 17.6), in contrast, hardly changed from DMS V (17.7). Half of 65- to 74-year-olds were diagnosed with moderate periodontitis (49.4%) and almost a third (30.4%) with severe periodontitis. In younger seniors with care requirements, therapeutic capability was greatly reduced for almost half (47.4%) and oral hygiene ability for one fifth (18.5%). Conclusion: The prevalence of tooth loss and edentulism among younger seniors in Germany continues to decline. Due to further morbidity compression, the challenges of dental treatment lie in the continuous treatment of younger seniors to prepare them for older stages of life.
Palabras clave: care needs, dental care, dental care for persons with disabilities, dental caries, dentists, DMS 6, epidemiology, geriatric dentistry, oral health
Quintessence International, 11/2025
DOI: 10.3290/j.qi.b5986257, ID de PubMed (PMID): 40091723Páginas S60-S68, Idioma: InglésWöstmann, Bernd / Samietz, Stefanie / Jordan, A. Rainer / Kuhr, Kathrin / Nitschke, Ina / Stark, HelmutObjectives: The German Oral Health Study (DMS) is a series of consecutive studies designed to assess the oral health status of adults, seniors, and children in Germany. DMS is a major program of the Institute of German Dentists (Institut der Deutschen Zahnärzte) with the aim to produce health statistics for Germany. Tooth loss, edentulism, and prosthetic care have considerable socioeconomic significance; it is the aim of this paper to report findings on these aspects. Method and materials: The survey combines interviews and clinical examinations. Previous DMS studies focused primarily on tooth loss, edentulism, and prosthetic care. In the DMS • 6 survey, the condition of removable dentures and need for adjustments were additionally recorded, as well as necessary repair measures that were grouped according to their complexity (chairside or laboratory). Results: The prevalence of edentulism decreased considerably compared to that in the Fifth German Oral Health Study (DMS V) in 2014. Among younger adults (35- to 44-year-olds), the prevalence of edentulism was negligible, with an average of 26.6 teeth present. The younger senior group (65- to 74-year-olds) had an average of 19.3 teeth; the prevalence of edentulism was 5%, which is a reduction of > 50% compared to 2014 (12.4%). Lower education status was an important prognostic factor for tooth loss. Owing to the low prevalence of edentulism in younger adults, removable dentures were not prevalent in this age group, whereas combined fixed–removable dentures were most frequently used in seniors. Regarding the type of denture, a shift towards fixed as well as implant-supported types was observed. Of the removable dentures, 50% to 60% were in a very good or good clinical condition. Problems were mainly identified with simple acrylic dentures. Nonetheless, participants’ satisfaction with removable dentures was extremely high, and the dentures were used almost continuously. Conclusion: The most important finding in this study is the continued significant decline in the prevalence of complete edentulism among seniors that suggests a further reduction in edentulism in the future with an estimate of around 4% in 2030. The shift observed in primary prosthetic care from removable to fixed prostheses as well as the increasing prevalence of implants placed are positive developments. The data revealed further compression of morbidity compared to DMS V. Complete edentulism declined, and fixed partial dentures, including implant-supported prostheses, were increasingly used. Lower education status was an important predictor for tooth loss.
Palabras clave: dental care, dental prostheses, dentists, DMS 6, edentulous mouth, epidemiology, tooth loss
Quintessenz Zahnmedizin, 12/2024
Páginas 1015-1023, Idioma: AlemánJockusch, Julia / Nitschke, InaDer demografische Wandel führt zu einer zunehmenden Anzahl von Menschen mit Demenz (MmD), besonders bei Frauen über 65 Jahren. Diese Entwicklung stellt sowohl die Medizin als auch die Zahnmedizin vor erhebliche Herausforderungen, da MmD besondere Betreuung und spezifische Behandlungen benötigen. Die Verringerung der kognitiven Fähigkeiten hat Auswirkung auf die Alltagskompetenzen, was oft zur Einschränkung der selbstständigen Mundhygiene führt und damit eine Verschlechterung der oralen Gesundheit mit sich bringt. Kommunikations- und Kooperationsstrategien für Zahnärzte und ihre Teams, wie klare, einfache Sprache und nonverbale Kommunikation, sind essenziell. Zudem erfordert die zahnmedizinische Betreuung von MmD eine flexible, anpassungsfähige Herangehensweise, um auf kognitive Einschränkungen und sich daraus ergebene unregelmäßige Verhaltensweisen zu reagieren. Auch auf ein abwehrendes Verhalten sollten sich das unterstützende Umfeld und die zahnärztlichen Teammitglieder einstellen. Die Mundpflege muss oft von Pflegekräften oder Angehörigen übernommen werden, was eine umfassende Schulung und den Einsatz geeigneter Hilfsmittel erfordert. Präventive Maßnahmen und regelmäßige Prophylaxe sind entscheidend, um orale Erkrankungen zu vermeiden. Die rechtliche Vertretung und Einwilligungsfähigkeit von MmD sowie deren mutmaßlicher Wille sind ebenfalls wichtige Aspekte, die bei der Behandlung beachtet werden müssen. Manuskripteingang: 10.09.2024, Manuskriptannahme: 23.09.2024
Palabras clave: Demenz, Mundhygiene, Kommunikation, Pflege, Prophylaxe, rechtliche Aspekte
Senioren-Zahnmedizin, 1/2024
Páginas 1-8, Idioma: AlemánJockusch, Julia / Nitschke, InaDer demografische Wandel führt zu einer zunehmenden Anzahl von Menschen mit Demenz (MmD), besonders bei Frauen über 65 Jahren. Diese Entwicklung stellt sowohl die Medizin als auch die Zahnmedizin vor erhebliche Herausforderungen, da MmD besondere Betreuung und spezifische Behandlungen benötigen.
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 5/2023
GasteditorialPáginas 309, Idioma: InglésGroß, Dominik / Nitschke, InaSenioren-Zahnmedizin, 1/2022
Páginas 19-22, Idioma: AlemánNitschke, Ina / Barbe, GretaBericht über den 5. Tag der Lehre der DGAZ2017 wurde durch den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin e. V. (DGAZ) der Tag der Lehre initiiert. Es dient als Forum zum Austausch der Lehrenden der deutschen Hochschulen, um das Fach Seniorenzahnmedizin zu stärken und den Austausch zwischen den Standorten zu dem Thema zu ermöglichen. Seit dem ersten Treffen in Berlin wurden einmal im Jahr die Vertreter/-innen des Faches Seniorenzahnmedizin der deutschen Hochschulen eingeladen. Auch der 5. Tag der Lehre am 3. September 2021 musste – wie im letzten Jahr – pandemiebedingt online stattfinden und wurde in diesem Jahr von Frau Prof. Dr. Ina Nitschke und Frau PD Dr. Dr. Greta Barbe geleitet. Beim diesjährigen Treffen waren Vertreter/-innen der Universitäten Düsseldorf, Dresden, Jena, Köln, Leipzig, München, Ulm, Witten-Herdecke, Würzburg, Gießen, Marburg und Göttingen anwesend. Auch der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Prof. Dr. Christoph Benz, und erstmalig ein Studierendenvertreter haben das Treffen unterstützt.
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 3/2021
PraxisDOI: 10.3238/dzz.2020.5625Páginas 153, Idioma: AlemánPahncke, Elisabeth / Rauch, Angelika / Nitschke, Ina / Hahnel, SebastianRetentionssilikone können zur temporären Verankerung von abnehmbarem Zahnersatz auf Wurzelstiftkappen Anwendung finden und offerieren in einem gerostomatologischen Kontext die Möglichkeit einer schnellen sowie kostengünstigen Verbesserung der Lagestabilität und Retention des abnehmbaren Zahnersatzes. Eine langfristige klinische Bewährung dieser Versorgungsoption bleibt jedoch abzuwarten.
Palabras clave: Doppelkrone, Komplikation, Prothese, Reparatur, Retentionssilikon, Wurzelstiftkappe
DZZ International, 6/2020
Acceso libre Sólo en líneaCase ReportDOI: 10.3238/dzz-int.2020.0214-0220Páginas 214, Idioma: InglésPahncke, Elisabeth / Rauch, Angelika / Nitschke, Ina / Hahnel, SebastianRetention silicones can be used for temporary anchoring of removable dentures on root-anchored ball attachments. From a geriatric point of view, they offer the possibility of a quick and cost-effective improvement of the position stability and retention of the removable dentures. Clinical studies are however required to elucidate the long-term performance of these materials.
Palabras clave: complication, double-crown, removable dental prosthesis, repair, retention silicon, root-anchored ball attachment