Quintessenz Zahnmedizin, 6/2023
ParodontologiePáginas 484-492, Idioma: AlemánSaxer, Ulrich P. / Sanderink, René B. A.Orale Perspektive: KariesDank der intensiven oralen Prävention in einigen Ländern hat der zahnmedizinische Aufwand bei der Behandlung von Karies und Parodontitis deutlich abgenommen und es sind noch weitere Reduktionen durch Früherkennung oraler Erkrankungen zu erwarten. In Anbetracht dessen, dass die erwähnten oralen Erkrankungen auch zu den „nichtübertragbaren Erkrankungen“ („Non-communicable diseases“, NCD) gehören, durch Ernährungslenkung und weitere präventive Maßnahmen beeinflusst und die Zusammenhänge zu Allgemeinerkrankungen bereits seit Jahren beobachtet wurden und der regelmäßige Kontakt mit Patienten aller Art in der Praxis beim Recall weitgehend gewährleistet ist, sollte der fortgebildete bzw. an den Universitäten spezifisch ausgebildete Zahnmediziner intensiver mit (überlasteten) Medizinern zusammenarbeiten. Vor diesem Hintergrund ist ein intensivierter interdisziplinärer Austausch zwischen Zahnmedizinern und Medizinern unbedingt erforderlich. Die wichtigste Chance besteht darin, durch eine strukturierte Zusammenarbeit zwischen Gynäkologen und Zahnmedizinern die Entwicklung dysbioseresistenter Mikrobiome beim künftigen Nachwuchs zu fördern. Es gilt einerseits, bei Gesunden im Recall vermehrt vorbeugend auf Gewicht, Suchtrisiken, Ernährungsprobleme, Frühdiabetes sowie Depressionen zu achten. Andererseits sollte bei polymorbiden Patienten frühzeitig Kontakt zu den Allgemeinmedizinern aufgenommen werden. Zahnmediziner würden so sinnvoll mehr ausgelastet, einige Früherkrankungen könnten frühzeitig angegangen bzw. im frühen Erkrankungsstadien den Medizinern zugewiesen werden.
Manuskripteingang: 12.08.2022, Manuskriptannahme: 26.10.2022
Palabras clave: Prävention, „nichtübertragbare Erkrankungen“ („Non-communicable diseases“, NCD), Karies, Parodontitis, orointestinale Dysbiose, Interdisziplinarität
Quintessenz Zahnmedizin, 8/2014
ParodontologiePáginas 929-942, Idioma: AlemánSanderink, René B. A.Parodontitiden stellen in der zweiten Lebenshälfte die häufigste orale Erkrankung dar. Sie teilen viele Merkmale mit anderen chronischen Krankheiten, insbesondere einen aus dem Gleichgewicht geratenen Haushalt jener Biomoleküle, die für die Immunhomöostase zuständig sind, nämlich der Zytokine. Die Beziehungen zwischen oralen und inneren Erkrankungen beruhen auf Immunseneszenz, bakteriellen Dysbiosen, Metaflammation, mit dem Alter stetig zunehmenden Zellschäden und genregulatorischen Veränderungen sowie Homotoleranz. Die genannten Phänomene sind an einem Prozess beteiligt, welcher einen menschlichen Organismus entzündungsbedingt altern lässt, dem sogenannten Inflammaging. Zu den klinischen Folgen des Inflammagings gehört eine erhöhte Anfälligkeit für chronisch-degenerative Erkrankungen wie Arteriosklerose, Diabetes mellitus und Autoimmunerkrankungen. Über viele Jahre hinweg persistierende parodontale und periimplantäre Entzündungen beschleunigen den Inflammaging-Prozess. Inflammaging stellt das zentrale Paradigma der parodontalen Medizin dar. Seine Unterdrückung ist das essenzielle Ziel jeder Parodontitis- und Periimplantitistherapie.
Palabras clave: Parodontale Medizin, Inflammaging, Parodontitis, Periimplantitis, Alterungsprozess
Quintessenz Zahnmedizin, 9/2010
ParodontologiePáginas 1087-1090, Idioma: AlemánSanderink, René B. A./Saxer, Ulrich PeterDer zunehmende Einsatz von dentalen Implantaten führt zum vermehrten Auftreten von chronischen Infekten der die Implantate umgebenden Gewebe. Diese werden bei Entzündungen des periimplantären Weichgewebes als periimplantäre Mukositis bezeichnet und als Periimplantitis klassifiziert, sobald auch der umliegende Knochen vom Entzündungsprozess betroffen ist. Im Durchschnitt findet sich - falls überhaupt diagnostiziert - spätestens 5 bis 10 Jahre nach der Insertion bei etwa der Hälfte aller Implantate eine periimplantäre Mukositis oder eine Periimplantitis. Klinisch entwickeln sich Periimplantitiden am ehesten bei Personen mit schlechter Mundhygiene und/oder mit einer Parodontitisanamnese, bei Rauchern und bei Diabetikern. Periimplantäre Entzündungsprozesse stellen eine besondere Infektionsform dar, denn es handelt sich um Infekte, die durch hochvirulente Biofilme verursacht werden. Solche Infekte sind generell schwierig zu therapieren, da sich diese Biofilme nach ihrer Entfernung innerhalb kürzester Zeit neu formieren, Pathogene sich hier in einer extrazellulären Matrix erfolgreich gegen Chemotherapeutika sowie Immunmechanismen abkapseln und die Insertion von dentalen Implantaten an sich gegen fundamentale immunologische Grundsätze verstößt. Dementsprechend konnte bislang kein zuverlässiges Behandlungskonzept gegen Periimplantitiden etabliert werden.
Palabras clave: Implantate, periimplantäre Mukositis, Periimplantitis, Biofilm-Infekte
Team-Journal, 5/2009
Páginas 231-242, Idioma: AlemánSanderink, René B. A. / Zitzmann, Nicola U. / Saxer, Ulrich Peter / Schlagenhauf, Ulrich / Persson, Rutger / Erne, PaulQuintessenz Zahnmedizin, 3/2008
EditorialPáginas 217, Idioma: AlemánSanderink, René B. A. / Saxer, Ulrich Peter / Erne, PaulQuintessenz Zahnmedizin, 3/2008
ParodontologiePáginas 273-285, Idioma: AlemánSanderink, René B. A./Zitzmann, Nicola U./Saxer, Ulrich Peter/Schlagenhauf, Ulrich/Persson, Rutger/Erne, PaulSowohl kariöse Läsionen als auch parodontale und periimplantäre Entzündungsprozesse stellen eine besondere Infektionsform dar - es handelt sich um Biofilm-Infekte. Solche Infekte sind generell schwierig zu therapieren, da sich die Keime in einer extrazellulären Matrix abgekapselt haben und somit weder für die Effektormechanismen der Immunabwehr (Phagozyten, Antikörper) noch für antimikrobielle Chemotherapeutika zugänglich sind. Die Bildung von Biofilmen auf harten, nicht desquamierenden Oberflächen ist in der Mundhöhle in Nischen und bei parodontalen Sondierungstiefen von mehr als 3 mm unvermeidbar. Dies hat nicht nur Folgen für die direkte Umgebung, sondern auch für den Gesamtorganismus. Die Beziehung zwischen oralen Biofilm-Infekten und der allgemeinen Gesundheit sowie die Problematik und die Konsequenzen für die Praxis der Biofilm-Bekämpfung in der Mundhöhle werden im vorliegenden Beitrag diskutiert.
Palabras clave: Parodontale Medizin, innere Medizin, Parodontitis, Periimplantitis, Biofilm-Infekte