EditorialPáginas 3, Idioma: AlemánHenrik DommischPáginas 7-17, Idioma: AlemánDommisch, Henrik / Schmidt-Westhausen, Andrea MariaDie Mundhöhle ist der erste Teil des Verdauungstrakts und zeichnet sich durch die Präsenz unterschiedlicher funktioneller Oberflächen aus. Hierzu zählen z. B. die Zungenschleimhaut sowie die mastikatorische und die auskleidende Schleimhaut. Ätiologisch können Erkrankungen dieser Schleimhautgewebe lokale oder systemische Hintergründe haben. In der aktuellen Klassifikation parodontaler und periimplantärer Erkrankungen und Zustände sind diese Erkrankungen präzise dargestellt. Wichtige Beispiele für derartige Erkrankungen sind benigne und maligne Tumoren, immunologische Erkrankungsformen, Infektionserkrankungen und hämatologische Erkrankungen. Ein solides Wissen bezüglich Anatomie und Physiologie der Mundhöhle ist entscheidend, wenn Veränderungen der Schleimhäute frühzeitig erkannt und therapiert werden sollen. Die Diagnostik einzelner Erkrankungen kann ein weites Spektrum von Befunderhebungen, inklusive sämtlicher intraoraler Befunde, mikrobiologischer Nachweisverfahren, zytologischer Untersuchungen sowie der histologischen Aufbereitung von Biopsien, beinhalten, bevor eine sichere Diagnose gestellt werden kann. Dies erfordert Erfahrung und Wissen, kann jedoch auch die frühzeitige Überweisung von Patienten mit Mundschleimhautveränderungen an entsprechend ausgewiesene Kollegen bedeuten. Das therapeutische Spektrum von Mundschleimhauterkrankungen ist zudem sehr weit und benötigt neben der zahnärztlichen Kompetenz zuweilen fachärztliche Kompetenz aus den Fächern der Dermatologie, Immunologie, Infektiologie, Hämatologie und schließlich Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Dieser Beitrag soll eine kurze Übersicht bezüglich wichtiger Erkrankungen der Mundschleimhaut bieten, ohne dabei Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.
Manuskripteingang: 18.12.2020, Annahme: 22.01.2021
Palabras clave: Aphthen, Eisenmangelanämie, Graft-versus-Host-Disease, Hand-Fuß-Mund-Krankheit, Leukämie, Lues, Pemphigus vulgaris, Syphilis, Systemische Sklerose, Morbus Crohn
Páginas 19-34, Idioma: AlemánStrauß, Brigitte / Elez, Ivana / Eickholz, Peter10 Jahre systematische TherapieEs wird der Fall eines Patienten beschrieben, der sich im Jahr 2005 mit der Diagnose generalisiert schwere chronische Parodontitis (Parodontitis, generalisiertes Stadium III, Grad B) bei Vorliegen eines Schleimhautpemphigoids zur parodontalen Therapie vorstellte. Zu Therapiebeginn lag bei einem parodontal stark kompromittierten Zustand (Sondierungstiefe [ST] bis 4 mm bei generalisiertem Bluten auf Sondieren [BOP]) nur eine geringe Notwendigkeit zu aktiver Therapie vor. Es ist gelungen, die individuelle Plaquekontrolle des Patienten langfristig zu verbessern und damit den Entzündungszustand der Gingiva zu reduzieren. Inwieweit die parodontale Therapie Auswirkungen auf die Symptomatik des Schleimhautpemphigoids genommen hat, ist schwer zu beurteilen. Symptome des Schleimhautpemphigoids mit Beschwerden traten während des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren immer wieder auf und wurden dann von dermatologischer Seite immunsuppressiv therapiert. Diese Therapie dürfte den wesentlichen Einfluss auf den Verlauf der Autoimmunerkrankung des Patienten gehabt haben. Der Patient ist über 10 Jahre zuverlässig zu allen Behandlungsterminen erschienen. Zwei Zähne (einer wegen Karies, der andere nach einer endodontischen Komplikation) mussten im Beobachtungszeitraum entfernt werden.
Manuskripteingang: 09.04.2020, Annahme: 22.01.2021
Palabras clave: Blasenbildende Mundschleimhauterkrankung, Schleimhautpemphigoid, unterstützende Parodontitistherapie (UPT), Mundhygienetraining
Páginas 35-54, Idioma: AlemánAdam, Leonie / Kuzmanova, Denica / Mai, Knut / Dommisch, HenrikNeue Antidiabetika, neue Klassifikation und Zusammenhang mit ParodontitisDiabetes mellitus Typ 2 ist die am häufigsten vorkommende Stoffwechselerkrankung. Der Erhalt von Lebensqualität und die Vermeidung von Folgeerkrankungen sind Bestandteil zahlreicher Forschungsarbeiten. Die Effektivität diverser neuer Antidiabetika hinsichtlich der Vermeidung von kardiovaskulären Diabetesfolgen hat zu einem Paradigmenwechsel in der Diabetestherapie geführt, welcher künftig eine verbesserte Behandlung dieser Volkskrankheit ermöglichen soll. Zudem könnten neue Möglichkeiten der Diabetesklassifikation zu noch stärker risikobezogenen Therapiestrategien führen. Parodontitis gehört zu den sechs häufigsten chronischen, nichtansteckenden Erkrankungen des Menschen und beeinflusst andere systemische Erkrankungen sowie die individuelle Lebensqualität der betroffenen Patienten. Beide Erkrankungen, Parodontitis und Diabetes mellitus, zeigen einen bidirektionalen Einfluss aufeinander. Dieser Beitrag soll eine Übersicht hinsichtlich aktueller Aspekte bezüglich Klassifikation und Therapie von Diabetes mellitus geben, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Gleichzeitig werden die Zusammenhänge zwischen Diabetes mellitus und Parodontitis dargestellt und daraus Empfehlungen für die tägliche zahnärztliche Praxis abgeleitet.
Manuskripteingang: 02.12.2020 , Annahme: 29.01.2021
Palabras clave: Diabetes mellitus, Klassifikation, Behandlung von Diabetes mellitus, Antidiabetika, Parodontitis
Páginas 55-63, Idioma: AlemánThiem, Daniel G. E. / Grötz, Knut A.Bisphosphonate und ihre Bedeutung für die zahnmedizinische PraxisAntiresorptive Medikamente wie Bisphosphonate und der monoklonale Antikörper Denosumab sind wirksam in der Osteoporosetherapie und bei malignen Knochenerkrankungen (ossäre Metastasen, Multiples Myelom), können aber Antiresorptiva-assoziierte Kiefernekrosen (AR-ONJ) auslösen. Obwohl der genaue Mechanismus der AR-ONJ-Entstehung noch unklar ist, existieren zuverlässige Behandlungsstrategien zur ONJ-Vermeidung, da die Assoziation mit lokalen Infektionen bzw. bakteriellen Eintrittspforten klinisch und wissenschaftlich gesichert ist. Die steigende Zahl betroffener Patienten durch eine alternde Bevölkerung, eine Ausweitung der Indikation und steigende Anzahl an Verordnungen rechtfertigt sich aus dem gesamtskelettal überwiegenden Nutzen für die Allgemeinheit. Gleichsam stellt die AR-ONJ eine Herausforderung für den interdisziplinären Behandlerverbund aus Zahnmedizinern, Parodontologen, Mund-, Kiefer-, Gesichts- und Oralchirurgen einerseits und den ärztlichen AR-Verordnern andererseits dar. Nur durch interdisziplinär abgestimmte individuelle Behandlungsstrategien ist eine wirksame ONJ-Vermeidung sicherzustellen.
Manuskripteingang: 02.11.2020, Annahme: 20.01.2021
Palabras clave: AR, AR-ONJ, individuelles Risiko, interdisziplinäre Zusammenarbeit, Prophylaxe und Prävention
Páginas 65-72, Idioma: AlemánMeyle, Jörg / Anami, Hamid / Golla, Tatiana / Junge, Timo / Khanh, Chinh Tran / Rahim-Wöstefeld, SonjaDiskussionsbeitrag des Masterkurses „Parodontologie und Implantattherapie“ der DG PARO und DIUSeit Langem sind Zusammenhänge zwischen rheumatoider Arthritis und Parodontitis bekannt. Beide gehören zu den chronisch-entzündlichen Erkrankungen, die mit Funktionsverlust und Abbau körpereigener Strukturen verbunden sind. Ungeklärt ist bisher die Frage, ob es sich
lediglich um einen assoziativen oder auch kausalen Zusammenhang handelt. Neben einer genetisch bedingten Suszeptibilität haben in den letzten Jahren bakteriell induzierte Citrullinierungsreaktionen und die davon ausgehende Autoantikörperbildung zunehmendes Interesse erlangt. P. gingivalis und A. actinomycetemcomitans, zwei Parodontalpathogene, können ebenfalls diese Stoffwechselprozesse auslösen und damit zur Autoimmunreaktion beitragen. Aufgrund der Zusammenhänge sollten alle Patienten mit rheumatoider Arthritis umfassend parodontal untersucht werden.
Manuskripteingang: 21.12.2020, Annahme: 27.01.2021
Palabras clave: Parodontitis, rheumatoide Arthritis, Citrullinierung, Carbamylierung, Biomarker, Autoantikörper, Porphyromonas gingivalis, Aggregatibacter actinomycetemcomitans, Zytokine
Páginas 73-87, Idioma: AlemánPetsos, Hari / Elez, Ivana / Eickholz, Peter / Aldiri, Talal / Schacher, Beate / Nickles, KatrinEine DiagnostikstudieZiel dieser Studie ist es, Analysen subgingivaler Plaqueproben mit Strip-Polymerase-Ketten-Reaktion (Strip-PCR) im Labor und vor Ort (als Praxisvariante) zu vergleichen. Insgesamt wurden 20 Patienten (6 Frauen) im Durchschnittsalter von 56,5 ± 15,0 Jahren mit den Diagnosen unbehandelte aggressive (n = 6) oder generalisierte schwere chronische (n = 14) Parodontitis eingeschlossen. An der jeweils tiefsten Tasche jedes Quadranten wurden jeweils zwei sterile Papierspitzen gleichzeitig subgingival platziert und für 20 Sekunden belassen. Anschließend wurde jeweils eine Papierspitze von jeder Stelle in eines von zwei separaten Transportgefäßen gegeben und mit je einer Papierspitze von den anderen drei Stellen des gleichen Patienten gepoolt.
Von den so entstandenen zwei Poolproben wurde eine zur Auswertung ins Labor geschickt
(Hain micro-IDent, Fa. Hain Lifescience, Nehren) und die andere vor Ort (Hain micro-IDent direct, Fa. Hain Lifescience) für das Vorliegen von Aggregatibacter actinomycetemcomitans (Aa) und Porphyromonas gingivalis (Pg) ausgewertet. Beide Analyseverfahren kamen für Aa zu identischen Ergebnissen (positiv: 6; Cohens Kappa = 1,0; p < 0,001). Für Pg waren 8 Proben mit „Chairside“-Methode (vor Ort) und 9 mit Labor positiv (Cohens Kappa = 0,90; p = 0,001). Die Analysen zum Vergleich der Auswertung subgingivaler Plaqueproben mit Strip-PCR im Labor und vor Ort zeigen für Aa und Pg sehr gut übereinstimmende Ergebnisse.
Manuskripteingang: 06.08.2019, Annahme: 24.02.2020
Palabras clave: dentale Plaque, Mikrobiologie, Parodontitis, Aggregatibacter actinomycetemcomitans, Porphyromonas gingivalis
Páginas 89-98, Idioma: AlemánFrisch, Eberhard / Rieger, SteffenTechniken und LangzeitergebnisseEin möglicher Einfluss der periimplantären Weichgewebearchitektur auf die Entstehung periimplantärer Erkrankungen wird kontrovers diskutiert. Es existieren in der Literatur Hinweise darauf, dass eine unzureichende Gewebedicke, eine unzureichende Breite an keratinisierter Mukosa (KM) und/oder ein fehlendes Attachment der periimplantären Gewebe auf dem Periost das Entstehen von Periimplantitis begünstigen könnten. Periimplantitis wird heute als Folge eines dauerhaften Ungleichgewichtes zwischen mikrobiellem Biofilm und den Abwehrmechanismen des menschlichen Wirtes am Implantateintritt verstanden. In Fällen von Mukositis oder Periimplantitis bei unzureichenden Gewebedimensionen könnte eine weichgewebechirurgische Korrektur z. B. mit freiem Schleimhauttransplantat (FST) dazu beitragen, das Gleichgewicht wiederherzustellen und so den Fortgang der Erkrankung zu stoppen. Wir setzen diese Therapieoption seit vielen Jahren mit guten Ergebnissen ein. Diese Fallserie demonstriert das Vorgehen und exemplarische Ergebnisse. Die bisherigen Erfahrungen scheinen vielversprechend. In der Periimplantitistherapie bei Patienten mit einer unzureichenden periimplantären Gewebequalität könnten Weichgewebeaugmentationen mit FST eine zusätzliche Behandlungsoption darstellen.
Manuskripteingang: 06.11.2019, Annahme: 07.05.2020
Palabras clave: periimplantäre Mukositis, Periimplantitis, Periimplantitistherapie, periimplantäre Weichgewebeaugmentation, Bindegewebetransplantat, freies Schleimhauttransplantat, keratinisierte Mukosa
Páginas 99-108, Idioma: AlemánEickholz, Peter / Walter, ClemensParodontologische Diagnostik 6: FurkationsdiagnostikPáginas 111-112, Idioma: AlemánPáginas 113-114, Idioma: AlemánGemeinsam begeistern, sensibilisieren und wertschätzen!Páginas 115, Idioma: Alemán