Ziel: In der vorliegenden In-vitro-Studie sollte untersucht werden, wie sich die Speichelkontamination und die Beißkraft während Intraoralscans auf die Wiedergabe feiner Strukturen und das Bissregistrat von Inlay- und Onlay-Präparationen auswirkt.
Material und Methode: Die digitalen Daten der mittels Intraoralscan gewonnen Modelle von Inlay- und Onlay-Präparationen wurden anhand des Restaurationstyps (Onlay, Inlay), des Grades der Speichelkontamination (keine: vollständig trocken, leicht: feucht, aber nicht sichtbar, moderat: Kavität halb gefüllt, stark: Kavität vollständig gefüllt) und der simulierten Beißkraft (0, 2, 4, 6, 8 kg) in 40 Gruppen eingeteilt. An den 120 akquirierten Datensätzen wurde der durchschnittliche interokklusale Abstand sowie der bukkale bzw. palatinale Innenwinkel der Kavität gemessen.
Ergebnisse: Die Speichelkontamination und die Beißkraft beeinflussten den Okklusionskontakt (p < 0,001), der Restaurationstyp hingegen nicht (p > 0,05). Zwischen dem Restaurationstyp und der Speichelkontamination fand sich eine Wechselwirkung (p < 0,001), zwischen der Beißkraft und der Speichelkontamination keine (p > 0,05). Die Speichelkontamination beeinflusste auch die Wiedergabegenauigkeit der Feinstrukturen (p < 0,001), während der Restaurationstyp dies nicht tat (p < 0,05). Zudem war keine Interaktion zwischen diesen beiden Faktoren zu beobachten (p > 0,05).
Schlussfolgerung: Intraoralscans von Inlay- und Onlay-Präparationen konnten den Okklusionskontakt zuverlässig erfassen, zeigten aber Ungenauigkeiten bei der Wiedergabe von Feinstrukturen der Kavität, wenn diese moderat oder stark mit Speichel kontaminiert war. Eine feuchte Kavitätenoberfläche ohne sichtbare Speichelansammlung ist hingegen akzeptabel.
Schlagwörter: Intraoralscan, digitale Abformung, Okklusionskontakt, Beißkraftsimulation, Innenwinkelmessung, CAD/CAM, 3-D-Rekonstruktion, Speichelkontamination