OriginalarbeitSprache: DeutschDie Zuverlässigkeit der gesteuerten Geweberegeneration (GTR) zur Behandlung der fortgeschrittenen Parodontalerkrankung wird in der vorliegenden Studie untersucht. Für 83 der über 200 behandelten Zähne können Langzeitergebnisse neun bis zwölf Monate nach Anwendung der Gore-Tex#174-Membran vorgelegt werden. Die parodontalen Läsionen wiesen starken horizontalen und/oder vertikalen Knochenabbau auf, die mehrwurzeligen Zähne zeigten große Defekte im Furkationsbereich. Der Abstand von der Schmelz-Zementgrenze zum Boden eines Knochendefekts bzw. dem koronalen Rand des mineralisierten Gewebes, "Bonde level" (BL und BL'), zum obersten Rand neugebildeten Gewebes, "Tissue level" (TL), und der Furkationsbefall wurden intraoperative an den betroffenen Zähnen zu drei Terminen bestimmt: vor dem Einbringen der Membran (BL), nach der Membranentfernung (TL) sowie bei einer Nachuntersuchung "Reentry" (BL') frühestens neun Monate nach Membranentfernung. Dabei zeigte sich, daß der initial bei Membranentfernung gemessene Gewebegewinn (BL - TL) von im Mittel 65,1 % (p 0,001) beim "Reentry"-Eingriff (BL - BL') 31 % an mineralisiertem Gewebe (p 0,001) betrug. Die Molaren mit Furkationsbefall Grad II, die bei Membranentfernung kompletten Schluß der Furkation zeigten, waren beim "Reentry" unverändert. Bei 17 Molaren mit Furkationsbefall Grad III kam es in vier Fällen zum Verlust des kompletten Verschlusses der Furkation. Der gegenüber der Membranentfernung zu beobachtende Gewebsverlust wird mit einer Schrumpfung des neugebildeten Gewebes durch Mineralisationsvorgänge sowie mit chirurgischen Schwierigkeiten in der Bedeckung des neuen Geweebes erklärt. Festzuhalten ist, daß ein Nettogewinn von 30 % an mineralisiertem Gewebe die Prognose eines parodontal stark geschädigten Zahns eminent verbessern kann.