OriginalarbeitSprache: DeutschAus einem retrospektiv aufgearbeiteten Gesamtkollektiv von 3524 Wurzelspitzenresektionen konnten 799 apektomierte Zähne nachuntersucht werden, wobei das durchschnittliche postoperative Beobachtungsintervall bei 4,2 Jahren lag. Bei 51,3 % wurde eine intraoperativ orthograde, bei 23,7 % eine intraoperativ retrograde und bei 25,0 % ein präoperative Wurzelkanalfüllung durchgeführt. Neben 126 bereits extrahierten Zähnen waren weitere 160 Zähne klinisch und/oder röntgenologisch auffällig, so daß insgesamt 286 Mißerfolge zu verzeichnen waren. Die nach Kaplan u. Meier (1958) berechneten zahnbezogenen Erfolgskurven ergaben für die präoperative Füllung eine signifikant schlechtere Erfolgswahrscheinlichkeit gegenüber den beiden anderen Techniken. Hinsichtlich der unterschiedlichen Materialien bei der orthograden Applikation zeigte der Silberstift eine höhere und der Guttaperchastift eine ungünstigere Erfolgsquote im Vergleich zum Titanstift. Weiterhin resultierte für das Amalgam bei der retrograden Methode eine signifikant höhere Erfolgswahrscheinlichkeit gegenüber dem Glasionomerzement. Beim Vorliegen einer Zyste ergab sich eine signifikant bessere Erfolgsquote im Vergleich zu apikaler Parodontitis oder erfolgtem Revisionseingriff. Bezüglich der Lokalisation der Wurzelspitzenresektion erzielten die Oberkieferfrontzähne die höchste Erfolgsrate. Die vorliegenden Ergebnisse weisen eindeutig auf die ungünstigen Resultate nach präoperativer Endodontie hin und betonen die gute Prognose einer intraoperativ orthograden Füllung. Da in der Diskussion heute die Biokompatibilität im Vordergrund steht, werden bewährte Materialien, wie Silber und Amalgam, deutlich seltener verwendet.