OriginalarbeitSprache: DeutschÄsthetische Gesichtspunkte haben in der Zahnheilkunde großes Gewicht. Manchmal entsteht ein nicht unbeträchtlicher Handlungsdruck seitens der Patienten. Die Geschichte der Ästhetik warnt, diesem Handlungsdruck unbesehen nachzugeben. Denn ästhetische Vorstellungen unterliegen starken Wandlungen. Die längste Geschichte hat eine Ästhetik der Dezenz. Die heute dominierende Ästhetik des Lächelns und die Liebe zum weißen Zahn erweisen sich dagegen als jüngere Entwicklungen. Die Suche nach Makellosigkeit des Gebisses und der Proportion unterliegt den Problemen einer zu starken Orientierung an "Muster"-Gestalten. Gleichzeitig macht die Ästhetik darauf aufmerksam, dass die ästhetischen Selbstentwürfe des Menschen (und damit der Patienten) ihr eigenes Recht haben. Ihre Steuerung durch Selbstfinanzierung und damit die je vorhandenen finanziellen Möglichkeiten ist insofern bedenklich. In der je einzelnen Behandlung ist eine vorsichtige Balance zu suchen und dem Gespräch am Anfang hohe Aufmerksamkeit zu widmen.