ChirurgieSeiten: 351, Sprache: DeutschMerten, Hans-Albert / Wiltfang, J.Aus der Vielzahl der prinzipiell in Frage kommenden dentalen Schienungsmöglichkeiten hat sich insbesondere die sogenannte Drahtbogen-Kunststoffschiene nach Schuchardt bewährt. Die zur Verstärkung der Schienenverbände propagierte Applikation mit den selbsthärtenden Prothesenkunststoffen Palavit® und Paladur® weist jedoch einige Probleme auf. Besonders auf eine korrekte, restmonomerfreie Anmischtechnik ist zu achten. Darüber hinaus kann die exotherme Abbindungsreaktion die Schleimhaut schädigen und die Polymerschrumpfung zu minimalen Zahn- bzw. Fragmentdislokationen beitragen. Die hohe Druckfestigkeit dieser Kunststoffe verhindert ferner physiologische Bewegungen der am Schienenverband fixierten Zähne. Besonders störend ist die schlechte Thixotropie (Stand- und Formbeständigkeit) der o. g. Prothesenkunststoffe. Eine maschinelle enorale Nachbearbeitung der ausgehärteten Kunststoffe ist ebenfalls nicht unproblematisch.Unter Einsatz eines bisher ausschließlich für die Herstellung provisorischer Brücken und Kronen verwendeten, automatisch anzumischenden 2-Komponenten-Materials auf der Basis von multifunktionellen Methacrylaten (Bis-Acryl-Komposit) lassen sich die genannten Probleme sicher vermeiden. In einer vergleichenden klinischen Anwendungsbeobachtung hat sich nach unseren Erfahrungen besonders Luxatemp® Automix zur Kunststoffverstärkung von dentalen Schienenverbänden bewährt.
Schlagwörter: Drahtbogen-Kunststoffschiene, Prothesenkunststoffe, Bis-Acryl-Komposit, Paste-Paste-System, provisorisches Kronen- und Brückenmaterial