PubMed-ID: 29967901Seiten: 87-95, Sprache: Englisch, DeutschTan, Philip L. B. / Layton, Danielle M. / Wise, Susan L.Hintergrund: Die Implantatsetzung erfordert eine exakte Planung und Durchführung, um Konflikte mit kritischen anatomischen Strukturen zu vermeiden. Technologische Fortschritte können die Implantationsergebnisse verbessern.
Ziel: Das Studienziel bestand darin, eine spezielle geführte Implantationstechnik in vitro zu testen und bezüglich ihrer Genauigkeit bei der Platzierung eines Einzelzahnimplantats in der geplanten Position mit einer freihändigen chirurgischen Technik zu vergleichen.
Material und Methode: Das Modell eines Kiefers mit fehlendem Zahn 16 wurde 30-mal 3-D-gedruckt (Envisiontec 3Dent). Jede Kopie wurde gescannt (TRIOS Farbscanner), um ein dreidimensionales Oberflächenmodell zu generieren, und geröntgt (Gendex CB-500), um DVT-Daten zu erhalten. Für jede Probe (n = 30) wurden die Oberflächenscan- und DVT-Daten gemergt (Implant Studio) und auf dieser Grundlage die Insertion eines Bone-level-Implantats (Straumann RC, 4,1 x 8 mm) geplant und eine Implantatschablone gedruckt (Stratasys Orthodesk). Die simulierten Fälle wurde auf die Gruppen A (geführt) und B (freihändig; die Schablonen wurden hier verworfen) aufgeteilt. Nach Insertion der Implantate erfolgte ein erneuter Oberflächenscan (TRIOS) der Modelle. Mittels Überlagerung der neuen und der ursprünglichen Daten wurde von einem für die Gruppenzuordnung verblindeten Untersucher für jedes Modell die tatsächlich erreichte mit der geplanten Implantatposition verglichen. Unterschiede der Winkel-, Schulter-, Apex- und Tiefenabweichung (mm) sowie die Richtung der Abweichungen wurden mittels Wilcoxon-Mann-Whitney- und Exaktem Fisher-Test analysiert. Die Daten wurden als Medianwerte, beschränkt von Interquartilsabständen (IQA), aufbereitet.
Ergebnisse: Implantatneigung und Apexposition waren in der chirurgisch geführten Gruppe (A) signifikant näher an der geplanten Position als in der freihändigen Gruppe (B) (3,91°, IQA 2,45°-5,38°, gegenüber 8,82°, IQA 4,84°-9,84°, p = 0,005, sowie 0,87 mm, IQA 0,53 mm - 1,11 mm, gegenüber 1,48 mm, IQA 1,14 mm - 1,72 mm, p 0,001). Bezüglich der Implantatschulterabweichung, Tiefenabweichung und Abweichungsrichtung unterschieden sich die Gruppen nicht.
Schlussfolgerung: In der In-vitro-Situation lässt sich mit gemergten 3-D-Oberflächenscan- und DVT-Daten die Implantatsetzung mit größerer Genauigkeit planen und führen als mit einer freihändigen Technik.
Schlagwörter: digitale Volumentomografie, CAD, Dentalimplantate, 3-D-Bildgebung, 3-D-Oberflächenscan, Behandlungsplanung