PubMed-ID: 30264050Seiten: 215-223, Sprache: Englisch, DeutschMühlemann, Sven / Benic, Goran I. / Fehmer, Vincent / Hämmerle, Christoph H. F. / Sailer, IrenaDas Ziel dieser klinischen Studie bestand darin, zu testen, ob digitale Workflows für die Kronenherstellung bezüglich (1) Kronenqualität und (2) Zeiteffizienz andere klinische Ergebnisse liefern als herkömmliche Arbeitsabläufe.
Material und Methoden: Für zehn Patienten, die eine zahngetragene Kronenversorgung benötigten, wurden jeweils fünf monolithische Kronen aus Lithiumdisilikat-verstärkter Glaskeramik angefertigt. Für die Kronenherstellung kamen vier unterschiedliche optische Abform- und CAD/CAM-Systeme zum Einsatz (digitale Workflows): (1) Lava-C.O.S.-Scanner mit Lava C.O.S., Cares CAD-Software, zentrale CAM-Fertigung (Guppe L), (2) Cadent-iTero-Scanner, Cares CAD-Software, zentrale CAM-Fertigung (Guppe iT), (3) Cerec Bluecam, Cerec Connect CAD-Software, CAM-Fertigung im Zahntechniklabor (Guppe CiL), und (4) Cerec Bluecam, Cerec Connect CAD-Software, zentrale CAM-Fertigung (Guppe CiD). Die konventionell gefertigte Krone (Gruppe K) wurde auf Grundlage einer klassischen Silikonabformung mittels herkömmlichem Wax-up und Heißpressen hergestellt. Die Untersucher waren bezüglich der Kronen-Gruppe verblindet und die klinische Beurteilung erfolgte nach dem Rohbrand (erste Einprobe) und nach der Fertigstellung (abschließende Einprobe) durch einen Zahntechniker. Für die Bewertung der Kronenqualität wurden die modifizierten USPHS-Kriterien zugrunde gelegt. Außerdem wurden die Behandlungszeiten für die Einprobe und klinischen Anpassungen erfasst. Die Ergebnisse der Qualitätsbewertung wurden mittels deskriptiver Statistik analysiert. Sowohl für die stetigen als auch für die diskreten Variablen wurde der nichtparametrische Wilcoxon-Test für gepaarte Stichproben mit einer geeigneten Bonferroni-Korrektur verwendet, um Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen zu ermitteln. Die Ergebnisse der statistischen Analyse wurden global auf einem Signifikanzniveau von 0,05 interpretiert.
Ergebnisse: Die klinische Evaluation bei der ersten und der abschließenden Einprobe ergab für die vier digitalen Workflows und die klassische Herstellung vergleichbare klinische Ergebniswerte. Für keinen Zeitpunkt konnte ein statistisch signifikanter Unterschied der Kronenqualität zwischen den Gruppen gefunden werden (p > 0,005). Die insgesamt gemessene klinische Behandlungszeit betrug in Gruppe L 456 ± 240 Sekunden, in Gruppe iT 655 ± 374 Sekunden, in Gruppe CiL 783 ± 403 Sekunden in Gruppe CiD 556 ± 285 sowie in der K-Gruppe 833 ± 451 Sekunden. Statistisch signifikanten Unterschieden der Behandlungszeit zwischen den Gruppen entsprach dies nicht (p > 0,05).
Schlussfolgerung: Unter Berücksichtigung der Methodik der vorliegenden Studie unterschieden sich monolithische Keramikkronen, die mit vier verschiedenen CAD/CAM-Systemen gefertigt wurden, bezüglich der klinischen Qualitätsbewertung und Behandlungszeiteffizienz nicht von konventionell hergestellten Kronen.
Schlagwörter: digitaler Workflow, konventioneller Workflow, CAD/CAM, monolithische Krone, Zeiteffizienz, klinische Qualitätsbewertung