Seiten: 203-208, Sprache: DeutschWilmes, Benedict/Drescher, DieterBei der präprothetischen Therapie erwachsener Patienten sind oft nur isolierte orthodontische Korrekturen wie beispielsweise die Aufrichtung oder Intrusion von Molaren erforderlich. Die skelettale Verankerung mit Miniimplantaten stellt hier eine erhebliche Erweiterung des Behandlungsspektrums dar. Bei einer 22-jährigen Patientin fehlte der Zahn 36, der Zahn 26 war elongiert und der Zahn 37 nach mesial gekippt. Um den elongierten Zahn 26 zu intrudieren, wurde mit Hilfe dreier Miniimplantate vestibulär regio der Zähne 24/25 und 25/26 sowie im Bereich der Sutura palatina mediana eine skelettale Verankerung geschaffen. Die Aufrichtung des Zahnes 37 erfolgte mit einer Spider Screw, an deren Kunststoffabutment ein Teilbogen mit einer Nickel-Titan-Druckfeder befestigt war. Die Behandlungsdauer betrug 3 Monate. Obwohl eine geringe Bewegung der im Oberkiefer inserierten Miniimplantate in Belastungsrichtung feststellbar war, konnte das Behandlungsziel problemlos erreicht werden. Es wird deutlich, dass die skelettale Verankerung mit Miniimplantaten nicht nur das Behandlungsspektrum erweitert, sondern auch unabhängig von der Patientenmitarbeit macht.
Schlagwörter: Kieferorthopädische Verankerung, Miniimplantate, Präprothetik, Molarenaufrichtung, Molarenintrusion