Seiten: 235-242, Sprache: DeutschStrietzel, FrankRisiken, Komplikationen und forensische AspekteEnossale Implantate zur orthodontischen Kraftapplikation finden im Rahmen kieferorthopädischer Behandlungen immer häufiger Anwendung. Ziel dieses Beitrages ist die Zusammenfassung bislang vorhandener Kenntnisse zu Risiken und Komplikationen beim Einsatz kieferorthopädischer Implantate. Eine systematische Literaturanalyse (Pubmed, Medline, Embase; 1993-2006; englische und deutsche Artikel) erbrachte zu Art und Häufigkeit von Komplikationen nach Anwendung kieferorthopädischer Implantate nur wenige Daten. Die Erfolgsrate dieser Implantate wird mit 86 % bis 89 % angegeben. Als Risikofaktoren gelten der Einsatz im Unterkieferseitenzahnbereich und in der nicht keratinisierten Gingiva, eine unzureichende Primärstabilität sowie ein zu hohes Eindrehmoment (> 10 Ncm). Zur Vermeidung von Komplikationen sollte das Vorgehen mit dem Patienten unter Berücksichtigung des Wachstums - besonders des Alveolarfortsatzes im Implantationsbereich - sowie der anatomischen und allgemeinmedizinischen Besonderheiten diskutiert werden. Weiterhin müssen die kieferorthopädische und gegebenenfalls die nachfolgende prothetische Behandlung zeitlich präzise abgestimmt werden, und es müssen mögliche Behandlungsalternativen berücksichtigt werden.
Schlagwörter: Orthodontische Implantate, Risiken, Komplikationen, forensische Aspekte