Sprache: DeutschHeinz, Bernd/Arjomand-Kermanie, MehrdadKariesfreie Zähne und eine gesund wirkende marginale Gingiva mit allenfalls geringen Anzeichen einer Gingivitis verführen allzu leicht dazu, jedwede Form einer Parodontaldiagnostik zu unterlassen. Dabei sollte jeder Zahnarzt wissen, dass auch jugendliche Patienten parodontal schwer erkrankt sein können. So beträgt die Inzidenz für eine diagnostizierte juvenile Parodontitis (LJP) immerhin 0,2 bis 0,5 %. Es ist allerdings zu vermuten, dass der tatsächliche Wert der Morbidität weitaus höher ist. Wird diese Erkrankung nicht erkannt und behandelt, so entwickelt sich daraus das Bild einer rasch fortschreitenden Parodontitis (RPP). Diese hat eine Inzidenz von 8 %. Daher ist es hoch wahrscheinlich, dass ein Teil dieser 8 % RPP-Patienten ehemalige, nicht erkannte LJP-Fälle sind. Es liegt ausschließlich in der Verantwortung der zahnärztlichen Behandler, junge Menschen vor derart dramatischen parodontalen Erkrankungen wie im folgenden Fall zu bewahren.
Schlagwörter: Juvenile Parodontitis, rasch fortschreitende Parodontitis, Kompositschienung, regenerative Parodontaltherapie mit dem Schmelzmatrix-Protein Emdogain®