Seiten: 31-40, Sprache: DeutschGreßmann, Grit / Pfau, Heike / Hornecker, Else / Attin, Thomas / Mausberg, RainerIn der vorliegenden Querschnittsstudie wurden 100 jugendliche Typ-1-Diabetiker mit intensivierter Insulintherapie hinsichtlich ihres Mundhygiene- und Ernährungsverhaltens befragt und der Zusammenhang zwischen Einstellgüte des Diabetes mellitus und dentalen/parodontalen Parametern untersucht. Die zahnärztliche Untersuchung umfasste die Beurteilung des Gebisses hinsichtlich kariöser und fehlender Zähne (mod. DMF/T-Index), der Mundhygiene (mod. QHI, mod. SBI) und des parodontalen Zustands (CPITN). Zur Bewertung der Einstellgüte der Blutglukose wurde der HbA1c-Wert herangezogen. Auffällig am Mundhygiene- und Ernährungsverhalten war, dass 67 % der Untersuchten sich zweimal täglich die Zähne putzten und 60 % sechsmal täglich Mahlzeiten zu sich nahmen. Der Mittelwert des Plaqueindex (QHI) betrug 1,76. Die Befunde zeigten auffällig hohe Mittelwerte für kariöse (1,18) und gefüllte Zähne (2,93). Bei der Bewertung des CPITN waren 83,3 % der Sextanten Code 0 oder 1 sowie 5 % Code 3 oder 4 zuzuordnen. Die Einstellgüte des Diabetes variierte von sehr guten 0,054 (5,4 %) bis zu sehr schlechten 0,16 (16 %) HbA1c-Werten. Schwach signifikante Zusammenhänge wurden zwischen HbA1c und SBI (p = 0,03) sowie zwischen HbA1c und CPITN (p 0,05) festgestellt. Die Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen, dass die zahnärztliche Aufklärung und Prophylaxe in die Diabetikerschulungen verstärkt integriert und die Zusammenarbeit zwischen Internisten und Diabetologen verbessert werden sollten.
Schlagwörter: Intensivierte Insulintherapie, Typ-1-Diabetiker, Mundhygiene, Ernährungsverhalten, Einstellgüte der Blutglukose, DF/T, QHI, SBI, CPITN