Seiten: 153-160, Sprache: DeutschRenvert, Stefan / Persson, Gösta RutgerDa ein Nachsorgekonzept die Gesunderhaltung der periimplantären Strukturen zum Ziel hat, muss der Behandler bei der Erstellung eines geeigneten Behandlungsplans für eine individuelle unterstützende Therapie sowohl die lokalen als auch die patientenbezogenen Risikofaktoren für die Entstehung einer Periimplantitis erheben. Es ist dokumentiert, dass Raucher und Patienten mit Parodontitis in der Anamnese ein erhöhtes Risiko für Periimplantitis haben. Da tiefe parodontale Taschen als Reservoir für Mikroorganismen dienen können, ist eine bereits bestehende Parodontalerkrankung vor einer Implantation zu behandeln. Die auf den Implantaten befestigte Suprakonstruktion ist so zu gestalten, dass der Patient eine adäquate Mundhygiene erzielen kann. Zu Beginn werden Kontrollsitzungen in Intervallen von 3 Monaten empfohlen. Später kann das Intervall an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst werden. Patienten, bei denen es zu einer Periimplantitis gekommen ist, sollten in Intervallen von maximal 3 Monaten kontrolliert werden, um ein Rezidiv zu verhindern. Bei jedem Kontrolltermin sind eine Aktualisierung der Patientendaten zum Allgemeinzustand und zur Mundgesundheit, eine Kontrolle auf prothetische Komplikationen und eine Beurteilung der Mundhygiene des Patienten von grundlegender Bedeutung. Mindestens einmal jährlich ist eine Sondierung der periimplantären Sulci und eine Befunderhebung im Hinblick auf Blutung bzw. Pus durchzuführen. Wenn klinisch Erkrankungszeichen vorliegen, ist eine radiologische Untersuchung angezeigt. Bei den Kontrollterminen sollten Plaque- und Konkrementablagerungen von den Implantaten entweder mit speziell hierfür entwickelten Küretten, Ultraschallspitzen oder Pulverstrahlgeräten entfernt werden.
Schlagwörter: Periimplantitis, unterstützende Therapie, Nachsorge, Rauchen, Risikobewertung, Parodontitis