Seiten: 161-169, Sprache: DeutschEickholz, PeterEin Verfahren für die allgemeinzahnärztliche Praxis?Die Zahnmedizin ist mittlerweile stark differenziert und manche Verfahren werden nicht so häufig benötigt, dass jeder Zahnarzt so umfassend ausgebildet sein muss, dass er diese selbst kompetent umsetzen kann. Bei etwa 10 bis maximal 20 % aller Zähne, zumindest bei Parodontitispatienten, ist überhaupt mit infraalveolären Defekten irgendeiner Art zu rechnen. Regenerative Parodontitistherapie mittels Membranen (gesteuerte Geweberegeneration: GTR) oder Schmelzmatrixproteinen in Polyglykolalginat (Emdogain®) resultiert bei Knochentaschen in besseren klinischen und röntgenologischen Ergebnissen als Zugangslappenoperationen. Jenseits des therapeutischen Verfahrens (Zugangslappen/regenerative Therapie) existiert ein weites Feld von Faktoren, die generell Einfluss auf die parodontale Wundheilung haben (z. B. Rauchen, Begleitmedikation, postoperative Nachsorge, unterstützende Parodontitistherapie, Mundhygiene, Defektmorphologie, Lappentechnik). Die regenerative Therapie von Knochentaschen ist also hinsichtlich Frequenz und Schwierigkeitsgrad nicht unbedingt ein Verfahren für jede allgemeinzahnärztliche Praxis, sondern zumeist besser in den Händen von speziell dafür ausgebildeten Zahnärzten (z. B. Fachzahnärzte/DG PARO-Spezialisten für Parodontologie) aufgehoben.
Schlagwörter: regenerative Parodontitistherapie, infraalveoläre Defekte, patientenbezogene und defektbezogene Einflussfaktoren, gesteuerte Geweberegeneration (GTR), Emdogain®