Seiten: 417-423, Sprache: DeutschNoack, BarbaraFrühgeburt beziehungsweise ein zu niedriges Geburtsgewicht beeinflussen maßgeblich die Neugeborenenmorbidität und -mortalität. Ursächlich spielen dabei systemische und lokale Infektionen der Mutter eine bedeutende Rolle und ein Einfluss einer mütterlichen Parodontitis wird seit Jahren diskutiert. Prinzipiell kommen direkte bakterielle und indirekte immuno-inflammatorische Prozesse als pathogenetischer Hintergrund infrage, unerwünschte Schwangerschaftsereignisse zu fördern. In Assoziationsstudien wurde ein signifikanter mäßiger Zusammenhang festgestellt. Die jedoch sehr inhomogene Datenlage basiert auf einer hohen Variabilität der Studienpopulationen, Parodontitisdefinitionen und der Datenerfassung. Außerdem konnte in Interventionsstudien bisher kein positiver Einfluss einer konservativen Parodontitistherapie auf unerwünschte Schwangerschaftsereignisse nachgewiesen werden. Inwieweit eine Intensivierung der Behandlung oder eine Therapie zu einem früheren Zeitpunkt (vor der Konzeption) den Schwangerschaftsverlauf positiv beeinflussen, könnte Gegenstand zukünftiger Studien sein.
Schlagwörter: Parodontitis, unerwünschte Schwangerschaftsereignisse, Frühgeburt, niedriges Geburtsgewicht