Seiten: 255, Sprache: DeutschLazar, F. Chr. / Zöller, Joachim E. / Hidding, J.In der Vergangenheit wurden zahlreiche Augmentationsverfahren zum Aufbau des höhengeminderten Kieferknochens vor der Implantation beschrieben, jedoch auch kontrovers diskutiert. Unsere Arbeitsgruppe hat das Verfahren der vertikalen Kallusdistraktion zum sicheren Höhenaufbau des Alveolarfortsatzes konzipiert. Die Erfahrungen mit dieser Technik stammen ursprünglich aus dem Bereich der orthopädischen Chirurgie, wo sie zur Verlängerung von Röhrenknochen eingesetzt wurde. In der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie wurde diese Technik bereits Anfang der 90er Jahre im Zusammenhang mit der Verlängerung des Unterkiefers beschrieben. Seit Mitte der 90er Jahre werden auch intraoral einsetzbare Geräte verwendet. Die von uns beschriebene Technik, mit der sich osteotomierte Alveolarfortsatzsegmente mittels implantierbarer Mikrotitandistraktoren vertikal distrahieren lassen, bietet besondere Vorteile gegenüber den herkömmlichen Verfahren: 1. keine Entnahmemorbidität, das heißt keine zusätzliche Knochenentnahme, 2. simultane Knochen- und Weichteildistraktion, 3. geringe Resorption, 4. geringere Gesamtmorbidität, 5. geringe Infektionsrate und 6. frühzeitige Versorgung mit dentalen Implantaten möglich.
Schlagwörter: Vertikale Distraktionsosteogenese, Alveolarkamm, Unterkiefer, Oberkiefer, Atrophie